Eine Frau sitzt mit einem Schal und einer Tasse Tee vor einem Computer-Bildschirm. (Foto: IMAGO, IMAGO / Panthermedia)

Energiesparen auf der Arbeit

Frieren bei 19 Grad im Büro: Das können Sie tun

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Christine Sona
Bild von Christine Knoth (Foto: SWR)

Es wird immer kälter: Nicht nur draußen, sondern auch in einigen Büros und Universitäten. Energie sparen ist angesagt. Was Sie tun können, wenn Sie auf der Arbeit frieren.

Deutschland soll Gas sparen. Bis zum 28. Februar gelten deswegen viele Energiespar-Regeln, zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden. Dort dürfen Arbeitsräume nur noch bis zu einer Raumtemperatur von höchstens 19 Grad geheizt werden - viele private Firmen ziehen nach. 

Arbeiten im Büro: Temperatur beeinflusst Leistung

Auch die Universitäten in Rheinland-Pfalz sind von der 19-Grad-Regelung betroffen und senken ihre Raumtemperaturen. Doch das kann Folgen haben.

Denn: Wer friert, ist nicht so leistungsfähig. Das zeigt eine finnisch-amerikanische Studie, die den Einfluss der Raumtemperatur auf die Aufgabenleistung in Büroumgebungen untersucht hat. Ergebnis: Die höchste Produktivität liegt bei einer Temperatur von knapp 22 Grad.

Auf dem Bild ist eine Tabelle zu sehen, die zeigt bei welcher Temperatur Menschen, die im Büro arbeiten, am leistungsfähigsten sind. (Foto: SWR, Maike Koller)
Die Ergebnisse einer Studie zeigen: Bis zu einer Raumtemperatur von 21 bis 22 Grad nimmt die Leistungsfähigkeit zu, bei Temperaturen von über 23 bis 24 Grad nimmt sie ab.

Frauen frieren meist schneller als Männer

Wichtig zu bedenken ist auch: Jeder Mensch hat ein anderes Kälteempfinden. Frauen zum Beispiel frieren meistens schneller, weil sie im Schnitt zehn bis 15 Prozent weniger Muskelmasse haben als Männer. 

Außerdem haben Männer in der Regel eine deutlich dickere Haut, die sich als Schutzschicht gegen Kälte bemerkbar macht. 

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Tipps gegen Kälte und Frieren im Büro

In Ihrem Büro oder der Universität sind momentan nur 19 Grad? Oder Sie sind grundsätzlich kälteempfindlich? So können Sie trotzdem arbeiten, ohne zu frieren:

  • Regelmäßig aufstehen und bewegen: In den Nebenraum zum Drucker gehen, die Post im Erdgeschoss holen, zur Kollegin/zum Kollegen ins Nachbarbüro, um etwas zu besprechen - Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und wärmt von innen.
  • Warm anziehen: Wer schnell friert, sollte im Winter lieber noch eine Schicht mehr anziehen. Auch Schals oder warme Mützen helfen.
  • Füße warmhalten: Besonders wichtig ist, dass Füße und Knöchel nicht auskühlen, denn kalte Füße erhöhen die Erkältungsgefahr. 
  • Zugluft vermeiden: Zugluft kann zu einem dauerhaften Unwohlsein führen. Undichte Fenster sollten also repariert und offene Türen geschlossen werden.
  • Warme Getränke oder Wärmflasche: Tee, Kaffee und Co. wärmen und wirken als Sofortmaßnahme, genau wie beispielsweise Wärmflaschen.

Frieren bei 19 Grad: Darf ich ins Homeoffice?

Warm anziehen, Bewegung, Tee trinken - die Tipps klingen schlicht, sind aber entscheidend. Denn: Einfach ins warme Homeoffice gehen, ist nicht erlaubt. Nach wie vor gibt es in Deutschland kein Recht auf Homeoffice.

"Allerdings sieht die Energiesparverordnung in den Anmerkungen das Homeoffice als mögliche Schutzmaßnahme (des Arbeitnehmers, Red.) ausdrücklich vor", erklärt der Trierer Fachanwalt für Arbeitsrecht, Franz Kibler. Es kann sich also auch durchaus lohnen, das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen.

Was sagen Sie: Sind 19 Grad im Büro zu kalt?

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