Als die Nachricht sich verbreitete, dass Russland die Ukraine angreift, organisierte sich spontan Hilfe in Heidenheim. Binnen kürzester Zeit wurde der Verein "Heidenheim für Ukraine e.V." ins Leben gerufen. Jetzt, ein Jahr später, kümmert er sich nach wie vor um den Transport von Hilfsgütern. Er hilft aber auch Geflüchteten, sich in Deutschland zurechtzufinden.
Schon mehr als 100 Hilfsgütertransporte
In den Räumen des Vereins stapeln sich Kartons. Helfer und Helferinnen wuseln umher. In einem der Räume werden bereits weitere Kisten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln gefüllt. Es herrscht reges Treiben beim Verein "Heidenheim für Ukraine". Ein kompletter Sattelzug soll beladen und in Richtung Ukraine geschickt werden. Das ist für die Beteiligten aber mittlerweile Routine: Schon mehr als 100 Transporte hat der Verein organisiert.
Dossier: Krieg gegen die Ukraine - Was bedeutet das für BW und RLP?
Die Idee ist in den ersten Stunden des Krieges entstanden. Jasmin Glänzel-Seibold ist Lehrerin an einem Gymnasium in Heidenheim. Eine ukrainische Freundin, die in Heidenheim lebt, rief sie verzweifelt an, bittet um Hilfe. Kurzerhand organisierte Glänzel-Seibold mit Hilfe von anderen Hilfsgüter. Bereits zwei Tage nach Kriegsbeginn fuhr der erste Transporter in die Ukraine.
Angebote für Geflüchtete Ukraine
Mittlerweile bietet der Verein auch Angebote für geflüchtete Ukrainer im Landkreis Heidenheim an. Die reichen von Hilfe beim Organisieren von Arztbesuchen und Behördengängen bis hin zu einem Chor. Dort werden gemeinsam ukrainische und deutsche Lieder gesungen. Für viele geht es dabei aber um mehr als nur ums Singen. Der Chor hilft den Menschen, sich abzulenken. Laut Chorleiter Kamil Shuaiev ist er "wie ein Rehabilitationszentrum, in dem die Menschen mit Hilfe von Gesang und Musik die Ereignisse, die in der Ukraine stattfinden, vergessen können."
Mehr als 150 Helferinnen und Helfer
Für sein vielseitiges Engagement ist der Verein "Heidenheim für Ukraine" Ende vergangenen Jahres sogar mit dem Bürgerpreis in der Kategorie "Alltagshelden" ausgezeichnet worden. Aus den anfänglichen 15 Helferinnen und Helfern sind mittlerweile mehr als 150 geworden. Viele von ihnen kommen selbst gebürtig aus der Ukraine, leben aber schon lange in Deutschland. So auch Karolina Oberbüchler. Für sie ist es "die einzige Möglichkeit, den Menschen das schwere Leben ein wenig zu erleichtern".