In Schechingen (Ostalbkreis) wird die Winterzeit genutzt, um nach Lecks zu suchen, die für einen massiven Verlust an Wasser verantwortlich sind.

Hoher Wasserverlust im Sommer

Freibad Schechingen: Spezialisten finden neues Leck

Stand
Autor/in
Monika Götz
SWR Aktuell-Autorin Monika Götz
Ole Hilgert

Die Suche nach Lecks im Freibad Schechingen (Ostalbkreis) macht Fortschritte. Eine Spezialfirma aus Belgien wurde jetzt fündig. Der Bürgermeister hofft, dass das Freibad im Sommer öffnen kann.

Spezialisten aus Belgien haben im Freibad in Schechingen im Ostalbkreis ein weiteres Leck entdeckt. Seit vergangenem Sommer wird nach einer Erklärung für einen massiven Wasserverlust in dem Freibad gesucht. Das jetzt entdeckte Leck könnte laut Bürgermeister Stefan Jenninger (CDU) einen Teil des Wasserverlusts erklären.

Suche nach Lecks in den Wasserrohren

Zwei Tage lang hatte das belgische Unternehmen, das auf Wasserlecks spezialisiert ist, die Zu- und Abläufe des Freibades untersucht. Das Problem: Die Wasserrohre liegen unter dem 20 auf 50 Meter großen Schwimmbecken. Die Spezialisten dichteten deshalb einzeln alle 160 Düsen ab, durch die das Wasser in das Becken strömt. Anschließend wurden die Rohre mit Druckluft auf ihre Dichtheit hin überprüft. Um den genauen Ort des Lecks zu bestimmen, nutzte die Spezialfirma ein Gasgemisch, Abhörtechnik und eine Kamera.

Jochen Claes ist einer der Experten aus Belgien. Hier misst er den Druck an einem Zulaufventil des Freibads.
Mit Druckluftmessungen haben Experten aus Belgien ein Leck in einen Wasserkreislauf geortet. Eine schnelle Reparatur des Schechinger Schwimmerbeckens ist wohl nicht möglich.

Bereits im Herbst hatten Mitarbeiter der belgischen Firma die Folie zur Abdichtung des Beckens untersucht und fanden darin 23 Lecks. Die Experten schätzten damals, dass das alleine noch nicht erklärt, warum täglich so viel Wasser verschwindet.

250.000 Liter Wasserverlust täglich

Der Bademeister habe sich im Sommer gewundert, warum er immer soviel Frischwasser nachfüllen müsse, berichtet Bürgermeister Stefan Jenninger. Bei einer Überprüfung des Wasserverbrauchs ergab sich, dass bis zu 250.000 Liter täglich verloren gingen, fast soviel, wie alle 2.200 Einwohner zusammen an einem Tag verbrauchen.

Das Freibad in Schechingen verliert jeden Tag viel Wasser durch ein Leck
Bereits im September hatten Taucher das Freibad in Schechingen nach Lecks abgesucht.

Kann das Freibad in der Saison 2024 öffnen?

Für die aktuelle Untersuchung hat die Gemeinde 20.000 Euro bereitgestellt. Den Abschlussbericht erwartet die Gemeinde in den kommenden Tagen. Er werde dann an ein Fachingenierbüro zur Bewertung weitergereicht, sagte Bürgermeister Jenninger dem SWR. Vom Ergebnis hänge ab, ob das Freibad rechtzeitig bis zur kommenden Saison abgedichtet werden könne. Darüber werde der Gemeinderat beraten.

In Schechingen (Ostalbkreis) wird die Winterzeit genutzt, um nach Lecks zu suchen, die für einen massiven Verlust an Wasser verantwortlich sind.
Neben dem Becken, unter der Erde, befindet sich der sogenannte Schwallwasserbehälter. Im Betrieb ist es eigentlich voll mit Wasser. Von hier wird das Becken mit Badewasser versorgt. Von dort aus wurde ebenfalls nach einem Leck gesucht.

Generalsanierung des Freibads in den nächsten Jahren notwendig

In den kommenden Jahren stehe allerdings auch noch eine Generalsanierung des Bades aus den 1960-er Jahren an, mit geschätzten Kosten von 3,2 Millionen Euro. Eine so kleine Gemeinde wie Schechingen könne sich das allerdings nur leisten, wenn es hohe Zuschüsse gebe, hatte Jenninger bereits früher betont. Jährlich besuchen durchschnittlich 30.000 Menschen das Freibad Schechingen.

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