Die SPD- und die Freie Wähler-Fraktion im Ulmer Gemeinderat fordern ein Rauchverbot im Ulmer Donausatdion. Die Stadt Ulm und der Fußball-Zweitligist tun sich schwer damit (Symbolbild).

Keine Zigaretten mehr bei Fußballspielen?

SPD und Freie Wähler fordern Rauchverbot im Ulmer Donaustadion

Stand
Autor/in
Jannik Volz

"Kein Zigarettenrauch bei Fußballspielen" - zwei Fraktionen im Ulmer Gemeinderat fordern ein Rauchverbot im Donaustadion. Der SSV Ulm hält ein solches Verbot für schwer umsetzbar.

Die SPD und die Freien Wähler im Ulmer Gemeinderat haben genug von Rauchschwaden im Donaustadion - sie fordern ein generelles Rauchverbot. Denn ein rappelvolles Stadion beim Zweitligisten, Zuschauer, die dicht an dicht stehen und dazu noch dicke Luft - das nerve Nichtraucher unter den Fußballfans.

Und nun auch die SPD- und die Freie Wähler-Fraktion: "Gerade in der aktuellen Fußball-Saison, in der das Stadion meist ausverkauft sein dürfte, ist es nichtrauchenden Menschen in der Enge nicht zuzumuten, durch Rauch belästigt zu werden", heißt es in einem Antrag an Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD). Stattdessen sollten hinter den Tribünen gekennzeichnete Raucherzonen eingerichtet werden.

Die SPD und die Freien Wähler verweisen auf das Rauchverbot in den deutschen Stadien während der Fußball-EM. Auch in vielen Bundesliga-Stadien, wie etwa in München und Freiburg, gilt inzwischen ein Rauchverbot. In der Heidenheimer Voith-Arena gibt es zwar kein Verbot, aber den Appell, Rücksicht auf Nichtraucher zu nehmen.

Mit der Pyrotechnik ist es dasselbe Problem: Trotz des Verbots wird abgebrannt

Stadt Ulm: Umsetzung von Rauchverbot "extrem schwierig"

Ein Rauchverbot im Innenraum des Donaustadions konsequent durchzusetzen, wäre in der Praxis äußerst schwierig, meint Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Bildung und Sport bei der Stadt Ulm. Es fehle schlichtweg die Möglichkeit, umfangreich zu kontrollieren. Man könne schließlich nicht überall Ordner einsetzen.

"Mit der Pyrotechnik ist es dasselbe Problem. Trotz des Verbots wird abgebrannt", so Semler. Man könne nicht einfach in den betreffenden Block hereingehen und Personen aus dem Stadion werfen.

Voll besetzte Tribüne im Ulmer Donaustadion. Jetzt, in der der zweiten Bundesliga, sind die Ränge im Ulmer Donaustadion besonders voll. Nichtrauchenden Menschen sei es nicht zuzumuten, in der Enge von Rauch belästigt zu werden, meinen SPD und Freie Wähler. Sie fordern ein Rauchverbot im Donaustadion (Archivbild).
Jetzt, in der der zweiten Bundesliga, sind die Ränge im Ulmer Donaustadion besonders voll. Nichtrauchenden Menschen sei es nicht zuzumuten, in der Enge von Rauch belästigt zu werden, meinen SPD und Freie Wähler. Sie fordern ein Rauchverbot im Donaustadion.

SSV Ulm: "Generelles Rauchverbot nicht umsetzbar"

Auch der SSV Ulm 1846 Fußball sieht das Thema Rauchverbot im Donaustadion kritisch. Es gebe bereits im Familienblock ein Rauchverbot, sagt Pressesprecher Max Rieck. Dort werde es auch durchgesetzt und kontrolliert. "Ein generelles Rauchverbot im gesamten Stadion halten wir nicht für umsetzbar."

In anderen deutschen Stadien funktioniert das Rauchverbot

In anderen deutschen Fußballstadien wie München oder Sinsheim gibt es bereits ein Rauchverbot, wie auch seit letztem Jahr in Freiburg. Dort sei es bereits kurz nach der Einführung von den Fans gut angenommen worden, hieß es damals vom Verein. Aber es werde hauptsächlich auf den Sitzplätzen durchgesetzt. Auf den Stehplätzen sei ein vollumfänglicher Nichtraucherschutz "nicht durchzusetzen, zu kontrollieren und zu sanktionieren", hieß es damals vom SC Freiburg.

So sieht es auch Zweitligist SSV Ulm: In einem Stadion mit vielen Sitzplätzen sei es natürlich einfacher, so ein Verbot zu kontrollieren. Im Donaustadion gebe es aber hauptsächlich Stehplätze, so Pressesprecher Rieck.

SSV: Bisher keine Beschwerden über Raucher

Man werde sich aber mit dem Thema befassen, wenn die Stadt oder die Gemeinderatsfraktionen auf den Verein zukämen. Um ein etwaiges Verbot zu ermöglichen, müsse ein Konzept geschaffen werden. Beim Thema Rauchverbot sollte es einen Austausch zwischen Stadt und Verein geben. Bisher seien an den SSV keine Beschwerden über rauchende Zuschauer herangetragen worden, deshalb habe man auch keine Erkenntnisse, dass es da Probleme gebe.

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