Tauben und ihre Hinterlassenschaften, beides ist in Ulm seit Jahren ein Problem. Das vielleicht bald gelöst ist - oder zumindest gelindert. Dazu sollen drei mobile Taubenhäuser beitragen: Umgebaute grau-braune Bauwagen. Bis zu 300 Tauben sollen in jedem Wagen wohnen, fressen, brüten - so soll der Bestand langfristig reduziert werden. Und zwar gemäß der Tierwohl-Richtlinien.
Umgebauter Bauwagen wird mobiles Taubenhaus
Die erste mobile Taubenherberge ist schnell beschrieben: ein mittelgrauer Einachser mit gewölbtem Dach. Die Besonderheit des umgebauten Bauwagens ist ein Einflugfenster samt Sitzfläche für ankommende und abfliegende Tiere. An den Innenwänden des Wagens sind 80 Brutboxen montiert, es gibt sogar einen abgetrennten Bereich für kranke oder verletzte Tiere.

Natürliche Geburtenkontrolle durch Austausch von Eiern
Die Tauben bekommen in dem Mobilheim gutes, artgerechtes Futter, Körner mit Mineralien und Nährstoffen, und eben keine schwer verdaulichen Essensreste wie in der Fußgängerzone. Das bekommt ihnen nach Expertenmeinung besser. Die Folge: Die meisten Tiere bleiben im Taubenhaus, lassen dort auch ihren Kot und legen dort ihre Eier. Ein Teil dieser Eier wird von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsgemeinschaft Stadttaubenhilfe entnommen und durch Kunststoff-Eier ersetzt.
Einige Eier bleiben den Tauben aber auch, damit diese Nachwuchs aufziehen können. Doch die Anzahl der Küken reduziert sich dadurch deutlich, so die Vorsitzende der Stadttaubenhilfe, Daniela Göster. Das dürfte auch in Ulm klappen, gibt sie sich zuversichtlich.
Drei Taubenhäuser geplant Ärgernis Taubenkot in Ulm: Stadt will Abhilfe schaffen
Schon lange sorgt Taubenkot auf Plätzen und in Gebäuden der Ulmer Innenstadt für Unmut. Jetzt will die Stadt endlich handeln und drei Taubenhäuser bauen. Eines im Parkhaus Deutschhaus.
Drei mobile Taubenhäuser werden in Ulm aufgestellt
Der Stadt Ulm ist das Taubenmanagement einiges wert: etwa 20.000 Euro kostet ein mobiles Taubenhaus. Drei davon werden dieses Jahr aufgestellt. Das erste steht jetzt in der Nähe des Ehinger Tors, das zweite kommt auch noch im April, und zwar in den Ulmer Stadtteil Böfingen. Und das dritte, es wird aus bautechnischen Gründen kein Bauwagen, sondern ein Container, kommt ins Parkhaus Deutschhaus.
Noch steht die Unterkunft am Ehinger Tor leer. Daniela Göster von der AG Stadttaubenhilfe will das schnellstmöglich ändern: Mit einem ersten Taubenpaar als Lockvögel, im wörtlichen Sinn. Ein Pärchen aus ihrem eigenen Bestand darf dafür ins Taubenhaus umziehen. Als Erstmieter.