Zwei Jahre Haft und Berufsverbot

71-jähriger Rechtsanwalt aus Reutlingen vergewaltigt Asylbewerber

Stand
Autor/in
Christoph Necker

Ein Rechtsanwalt aus Reutlingen hat seinen Mandanten, einen Asylbewerber, missbraucht. Das Amtsgericht Reutlingen hat ihn deshalb zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

Das Amtsgericht Reutlingen hat am Montag einen 71-jährigen Anwalt wegen Vergewaltigung seines Mandanten zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem sprach das Gericht ein dreijähriges Berufsverbot gegen den Anwalt aus. Zusätzlich muss der Anwalt jeweils 15.000 Euro an die Bewährungshilfe und das Asylcafé Reutlingen zahlen. Der Mandant ist ein junger Asylbewerber aus Nigeria.

Entschuldigung und Schmerzensgeld für das Opfer in Reutlingen

Der Verteidiger hatte zuvor ein Geständnis des angeklagten Rechtsanwaltes verlesen. Darin entschuldigte sich dieser auch beim Opfer und bot ihm Schmerzensgeld an. Laut Anklage hatte der 71-Jährige seinen Mandanten mit falschen Behauptungen erpresst und ihn unter Druck gesetzt, dass er sich oral missbrauchen ließ.

Der Anwalt hatte behauptet, er müsse im Auftrag des Verwaltungsgerichts die Funktion des Penis des jungen Mannes überprüfen. Außerdem drohte der Anwalt seinem Mandanten, ihn umzubringen, falls er erzähle, was geschehen sei. Trotz dieser Drohungen offenbarte sich das Opfer einer Anwältin. Sie hat ihn im Prozess als Nebenkläger vertreten.

Weitere Vorwürfe gegen den angeklagten Rechtsanwalt

Es sei ein sehr ungewöhnlicher Fall von Vergewaltigung gewesen, so der Richter. Der Rechtsanwalt habe das Vertrauen seines Mandanten in schändlicher Weise missbraucht.

Zugunsten des Angeklagten habe gesprochen, dass er gestanden habe, dass er dem Opfer Schmerzensgeld bezahlen wolle und dass er wegen der Berichte über den Prozess sozial gebrandmarkt sei. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es gibt noch andere Ermittlungen gegen den Rechtsanwalt wegen ähnlicher Vorwürfe.

Weitere Artikel zum Thema sexueller Missbrauch

Tübingen

Teilgeständnis eines 69-Jährigen Nacktfotos von 13-Jähriger gemacht - Prozess in Tübingen

Ein 69-Jähriger steht vor Gericht, weil er ein Kind sexuell missbraucht haben soll. Er gestand zu Prozessbeginn, Nacktfotos gemacht zu haben. Weitere Vorwürfe bestreitet er.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Oberreichenbach

Tochter und andere Mädchen missbraucht Sechs Jahre Haft für 57-Jährigen aus Oberreichenbach

Nach mehreren Verhandlungstagen fiel am Montag das Urteil: Der 57-Jährige, der seine Tochter und andere Mädchen jahrelang sexuell missbraucht haben soll, muss sechs Jahre in Haft.

SWR4 BW aus dem Studio Tübingen SWR4 BW aus dem Studio Tübingen

Tübingen

Prozess in Tübingen Kindesmissbrauch: Haftstrafe für Ex-Radprofi Gregor Braun

Der ehemalige Radprofi Gregor Braun muss ins Gefängnis. Das Landgericht Tübingen hat ihn und seine Ex-Geliebte wegen Kindesmissbrauchs zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Stand
Autor/in
Christoph Necker

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.