In einem Wald bei Eningen (Kreis Reutlingen) haben am Samstag Jäger, Landwirte, der Reutlinger Kreisveterinär und Vertreter des Landwirtschaftsministeriums für einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geübt. Im Mai 2022 war die Tierseuche zum ersten und bisher einzigen Mal in Baden-Württemberg ausgebrochen.
Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest nur eine Frage der Zeit
Der Fall habe gezeigt, welch schwerwiegende Folgen das für Tierhalter und Mastbetriebe habe, so das Landwirtschaftsministerium. Deshalb sei man in Alarmbereitschaft.
Geübt wurde die Suche nach einem verendeten Wildschwein mit einem speziell ausgebildeten Kadaversuchhund und seiner Hundeführerin. Cäthe heißt die fünfjährige Hundedame, die sich zusammen mit ihrem Frauchen Nicole Volk auf die Suche nach einem toten Wildschwein gemacht hat. Das Tier wurde zuvor vom Landratsamt im Wald versteckt.
Kadaver-Spürhund hat den richtigen Riecher
Cäthe konnte die Fährte trotz des starken Windes aufnehmen. Dank ihrer Spürnase hatte sie nach einer guten halben Stunde das tote Wildschwein gefunden. Im Ernstfall würde die Hundeführerin den Fundort per GPS an die zuständigen Behörden übermitteln.
Auch die anschließende Entnahme der Proben, die Bergung des Kadavers und die Desinfektion der Waldfläche mit Brandkalk wurden unter den Augen des Veterinärs erfolgreich geübt.
Verbreitung der Schweinepest hätte verheerende Folgen
Um einen großflächigen Ausbruch der Tierseuche zu verhindern, müssen viele Räder ineinandergreifen, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. Veterinäre, Förster, Jäger, Landwirtschaft, Natur- und Katastrophenschutz würden im Ernstfall eingebunden. Und das müsse man gut üben.
Die Virusinfektion ist für Menschen ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine ist sie jedoch höchst ansteckend und verläuft in der Regel tödlich. Der erste Fall in Baden-Württemberg, in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Kreis Emmendingen, habe gezeigt, welch schwerwiegende Konsequenzen die Afrikanische Schweinepest habe. Etwa auf Schweinehalter, die Vermarktung, die Jagd, Landwirtschaft und Forst. Das alles sei mit enormen Kosten verbunden. Deshalb müsse man alles tun um die Schweinepest von Haus- und Wildschweinen fernzuhalten, so das Ministerium.