Das Schild "Tierseuche-Unbefugter Zutritt verboten"  -  Auch der Ostalbkreis hat sich an der dreitägigen Übung zur Afrikanischen Schweinepest beteiligt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Michael Reichel)

Landesweite Tierseuchenübung

Ausbruch der Schweinepest im Ostalbkreis simuliert

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Carola Kührig
Carola Kührig (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Das Szenario: Es wurden verendete Wildschweine gefunden, die mit Schweinepest infiziert sind. Was zu tun ist, das haben Landratsamt, THW, Jäger und Feuerwehr am Samstag bei Ellwangen geübt.

Auf einem früheren Truppenübungsplatz bei Ellwangen im Ostalbkreis sind am Samstag praktische Aspekte beim Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geübt worden. Der Ostalbkreis war nach Mitteilung des Landratsamtes einer von insgesamt 44 Stadt- und Landkreisen bei der dreitägigen Tierseuchenübung in Baden-Württemberg.

Übungsszenario: 15 Landkreise betroffen

Schon seit Donnerstag haben Behörden in Baden-Württemberg gemeinsam Abläufe geübt, wie sie vorgehen müssen, sollten tatsächlich verendete und positiv auf ASP getestete Wildschweine gefunden werden. Das Übungsszenario nahm an, dass in 15 Landkreisen entsprechende Fälle aufgetreten seien.

Auf dem Übungsplatz in Haisterhofen bei Ellwangen wurde am Samstagmorgen ein Einsatzzentrum für den praktischen Teil der Übung aufgebaut. Außerdem waren Jäger mit Hunden an der Leine sowie sogenannte Suchhundegespanne in einem zuvor benannten Bereich unterwegs, um mögliche Wildkadaver zu finden.

Dazu waren Attrappen ausgelegt worden, die gefunden werden sollten. Suchhundegespanne sind dabei speziell ausgebildete Hundeführer und Hunde, die im Fall der Afrikanischen Schweinepest für das Auffinden toter Wildschweine eingesetzt werden können.

An der Übung in Ellwangen waren zusätzlich zum Landratsamt nach dessen Mitteilung auch das THW aus Ellwangen und Aalen beteiligt, ebenso die Freiwillige Feuerwehr Aalen, die Jägerschaft und das Trainingscenter Retten und Helfen. Als Beobachter war außerdem das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr dabei.

Schleusen und Zäune gegen die Tierseuche

Dekontaminationsschleusen für Menschen, Hunde und Fahrzeuge wurden eingerichtet. Außerdem übten die Beteiligten den Aufbau von Zäunen. Die Übung mit Drohnen, die im Ernstfall bei der Suche nach verendetem Wild eingesetzt werden könnten, musste allerdings wegen des stürmischen Wetters ausfallen, so das Landratsamt.

Die Übungsteile sollen nun noch detailliert mit allen Beteiligten aufgearbeitet und Abläufe bei Bedarf angepasst werden. Regelmäßige Übungen und eingespielte Abläufe seien für den Ernstfall wichtig, sagte Landrat Joachim Bläse (CDU). Das habe nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt.

"Die heute vor Ort praktisch geübten Strukturen und Kommunikationswege werden wir dauerhaft etablieren, damit im Ernstfall vor allem in der kritischen Anfangsphase keine wertvolle Zeit verloren geht."

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hatte die Tierseuchenübung zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ab Donnerstag durchgeführt. Für die praktische Übung waren im Raum Ellwangen und Rainau-Dalkingen am Samstag Straßen und Wege bis zum Nachmittag gesperrt.

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