Ein Seismograph stellt Erdbeben graphisch dar. (Foto: dpa Bildfunk, AA | Suryanto)

In vielen Teilen des Landes wahrgenommen

Spürbares Erdbeben in Baden-Württemberg - Epizentrum im Zollernalbkreis

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Jakob Fandrey
SWR-Redakteur Jakob Fandrey (Foto: SWR)

Für den ein oder anderen mit einem leichten Schlaf hat der Sonntagmorgen ungewohnt begonnen: Ein erneutes Erdbeben hat viele Menschen in Baden-Württemberg aufgeschreckt.

In Baden-Württemberg hat es am Sonntagmorgen erneut ein spürbares Erdbeben gegeben. Das Epizentrum liegt laut Landeserdbebendienst bei Hechingen (Zollernalbkreis) und soll eine Stärke von 3,9 auf der Richterskala gehabt haben. Der Schweizer Erdbebendienst lokalisierte das Beben gegen 6:13 Uhr zunächst bei Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen) mit einer Stärke von 4,1, korrigierte die Angaben dann aber und stufte das Beben ebenfalls bei 3,9 rund um Albstadt (Zollernalbkreis) ein.

Erdbeben in Baden-Württemberg: Viele Twitter-User melden Vorfall

Über die sozialen Netzwerke meldeten innerhalb weniger Minuten hunderte Menschen aus vielen Teilen Baden-Württembergs, das Beben gespürt zu haben. So berichten User via Twitter darüber, dass etwa in Stuttgart das ganze Haus gewackelt habe. Über einen knallenden Rollladen berichtete eine Userin aus Ludwigsburg. Auch aus dem Kreis Calw sowie rund um Tübingen, Heilbronn oder Reutlingen kommen Meldungen über das Erdbeben.

Ein User meldete sich über den Facebook-Account von SWR Aktuell und berichtete von Auswirkungen des Bebens sogar auf der Ostalb: "Schranktüren haben geklappert und das Bett hat wellenartig vibriert". In der Kommentarfunktion unterhalb des Artikels berichteten zahlreiche Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger über ihre Erlebnisse. Immer wieder wurde von wackelnden Betten, klirrenden Fenstern oder vibrierenden Schranktüren berichtet. Einige Menschen fühlten sich kurz an das Erdbeben aus dem Jahr 1978 erinnert, welches auch an einem Sonntagmorgen mit einer Stärke von 5,7 an tausenden Häusern in und um Albstadt Schäden verursacht hatte.

Keine Schadensmeldungen nach Erdbeben auf der Alb

Leichte Schäden seien nicht auszuschließen, so der Landeserdbebendienst in seiner automatisch erstellten Meldung über das Beben. Bei der Polizei seien kaum Anrufe eingangen, teilten die Beamten auf SWR-Anfrage mit. Meldungen über Schäden seien bisher nicht bekannt.

Es ist nicht das erste Erdbeben, welches im Jahr 2022 in Baden-Württemberg für Aufsehen sorgt. Erst im Juli hatte ein Beben der Stärke 4,1 viele Menschen im Land aufgeschreckt. Anfang September bebte in Liechtenstein die Erde, die Auswirkungen waren bis in die Bodenseeregion spürbar. Wenige Tage später ereigneten sich im Elsass zwei Erdstöße, die auch in Baden-Württemberg deutlich wahrgenommen wurden.

Erdbeben in Baden-Württemberg keine Seltenheit

In Baden-Württemberg und speziell in der Zollernalbregion kommt es immer wieder zu Erdbeben. "Die sichtbarste Schwächezone der Erdkruste im Land ist der Oberrhein-Graben", so der Leiter des Erdbebendienstes Baden-Württemberg, Stefan Stange. "Eine solche Schwächezone der Erdkruste muss es auch auf der Schwäbischen Alb bei Albstadt geben", erklärte der Erdbebenexperte.

"Allerdings ist sie in der Landschaft nicht zu erkennen. Dass sie da sein muss, wissen wir nur, weil die Erde dort häufig bebt - den genauen Grund dafür kennen wir nicht." Das baden-württembergische Innenministerium hat das Gebiet als "Erdbebenzone drei" ausgewiesen.

Hintergründe zu Erdbeben in Baden-Württemberg

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