Südbadische Unternehmen suchen Fachkräfte im Elsass.  (Foto: SWR)

Wettbewerb um Fachkräfte

Südbadische Unternehmen suchen Arbeitskräfte im Elsass

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Mehrere südbadische Unternehmen haben sich am Wochenende auf den Weg zur Jobmesse nach Colmar gemacht. Doch selbst dort war es schwierig, Arbeitskräfte zu finden.

Ob bei der Müllabfuhr, beim Zahnarzt oder in der Gastronomie - überall werden händeringend Arbeitskräfte gesucht. Experten sprechen nicht mehr nur von einem Fachkräftemangel, sondern mittlerweile von einem Arbeitskräftemangel. Einige Unternehmen aus Südbaden haben am Wochenende ihr Glück auf der Jobmesse in Colmar versucht. Der Wettbewerb um Talente und Arbeitskräfte verschärft sich.

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Die Jobmesse in Colmar - fünf Hallen, über 350 Arbeitgeber, 20.000 Besucher. Der richtige Ort, um sich zu präsentieren. Auch die Agentur für Arbeit nutzt die Gelegenheit, um Arbeitskräfte anzuwerben. Früher kamen die Jobsuchenden zur Agentur für Arbeit, auch aus Frankreich. Jetzt ist es andersherum. "Weil wir einfach eine Demographie haben, die jetzt dramatisch zuschlägt", erklärt Theresia Denzer-Urschel von der Agentur für Arbeit in Freiburg.

"Es gehen mehr Leute aus dem Erwerbsleben raus als reinkommen und diese nachzurekrutieren, wird immer schwieriger."

Großer Fachkräftebedarf in Deutschland und in Frankreich

Zusammen mit der Arbeitsagentur sind auch 35 Unternehmen aus Südbaden über den Rhein nach Colmar gekommen. Weit mehr deutsche Arbeitgeber hatten sich um die begehrten Stände auf der Jobmesse bemüht. Auch das zeigt den enormen Bedarf. Doch auch in Frankreich gibt es mittlerweile einen Arbeitskräftemangel. In Frankreich habe sich der Arbeitsmarkt sehr verändert, die Arbeitslosigkeit sei zurückgegangen, der Fachkräftebedarf sei sehr groß, erläutert Astrid Holzer, Frankreichexpertin der Agentur für Arbeit in Freiburg.

Arbeitskräfte sollen grenzüberschreitender tätig sein

Die Zauberformel, die gerade die Runde macht, lautet: grenzüberschreitende Arbeitsmobilität. Die Grenzregion soll ein einziger durchlässiger Arbeitsraum werden. "Wir wünschen uns einen 360-Grad-Arbeitsmarkt, in dem wir Menschen in die Lage versetzen, dass sie auf beiden Seiten des Rheins arbeiten können", sagt Theresia Denzer-Urschel von der Agentur für Arbeit in Freiburg. Der Einsatz könne auch temporär sein - eine Zeit lang in Frankreich, eine Zeit lang in Deutschland. Natürlich gibt es offenbar genügend Hürden, was zum Beispiel die Sprache, die Arbeitskultur oder die nötigen Bewerbungsunterlagen anbelangt. Eine Reihe von Unterschieden gilt es also noch zu überwinden.

Die ganze Sendung Dreiland Aktuell vom 28. Januar 2023:

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