Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen an der Schanze in Hinterzarten. Unter anderem wird die Schanze präpariert. (Foto: SWR)

Erster internationaler Wettbewerb nach Umbau

Weltcup im Skispringen: Weltelite der Skispringerinnen trifft sich in Hinterzarten

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Marion Eiche
Wera Engelhardt
Wera Engelhardt (Foto: SWR)

Es war eine Zitterpartie - doch jetzt trifft sich im Schwarzwald die Weltelite der Skispringerinnen. Endlich soll es wieder gute Nachrichten von der Adlerschanze geben.

Schnee zusammenschieben, Kommentatoren-Kabinen aufbauen und die Schanze testen: In Hinterzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) ist diese Woche viel geschafft worden, die letzten Vorbereitungen für den Damenweltcup im Skispringen an diesem Wochenende. Wegen der Wetterbedingungen hatte die Veranstaltung tagelang auf der Kippe gestanden. Erst am vergangenen Sonntagabend gab der Internationale Skiverband FIS grünes Licht. Und nun arbeiten die Verantwortlichen daran, dass alles glatt geht.

SWR-Reporterin Marion Eiche war bei den Vorbereitungen dabei und berichtet in SWR4 Baden-Württemberg über ihren Besuch.

Anlage mit Maschinenschnee präpariert

Die umgebaute Adlerschanze - auch K 100 genannt - ist fertig präpariert. Tagelang hätten die Helfer rund um die Uhr im Schichtbetrieb gearbeitet, um mit Maschinen genug Schnee für den Wettbewerb zu produzieren, erklärte Schanzen-Koordinator Michael Lais am Mittwoch. Das Wasser für den Schnee stammt aus dem Adlerweiher - und weil der Moorwasser hat, ist der Schnee leicht gelblich verfärbt. "Die Hauptspannung ist jetzt weg", sagte Lais. "Die Schanze steht, am Nachmittag wollen wir die ersten Sprünge machen und die Schanze testen." Wirklich entspannt sei das Team erst, wenn die erste Teilnehmerin "über die Schanze gegangen" sei, sagte Lais.

Letzte Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen in Hinterzarten. (Foto: SWR)
Das offizielle Plakat für den Damenweltcup im Skispringen in Hinterzarten. Bild in Detailansicht öffnen
Letzte Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen in Hinterzarten. (Foto: SWR)
Der Wärmeraum für die Springerinnen mit Panoramablick in den Schwarzwald. Bild in Detailansicht öffnen
Letzte Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen in Hinterzarten. (Foto: SWR)
Hier oben an der Schanze starten die Athletinnen ihren Ritt nach unten. Bild in Detailansicht öffnen
Letzte Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen in Hinterzarten. (Foto: SWR)
Blick ins Innere des Turms an der Schanze. Die Springerinnen können einen Aufzug nach oben nehmen. Bild in Detailansicht öffnen
Letzte Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen in Hinterzarten. (Foto: SWR)
Containerhäuschen für die Teams aus 13 verschiedenen Nationen. Bild in Detailansicht öffnen
Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen an der Schanze in Hinterzarten. Unter anderem wird die Schanze präpariert. (Foto: SWR)
Hier werden die Kabinen für die Kommentatoren aufgebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Blick von der Schanze in Hinterzarten auf den Schwarzwald. (Foto: SWR)
Blick von der Schanze in Hinterzarten auf den Schwarzwald. Bild in Detailansicht öffnen
Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen an der Schanze in Hinterzarten. Unter anderem wird die Schanze präpariert. (Foto: SWR)
Die Schanze in Hinterzarten muss für den Damenweltcup präpariert werden. Bild in Detailansicht öffnen
Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen an der Schanze in Hinterzarten. Unter anderem wird die Schanze präpariert. (Foto: SWR)
Tanja Metzler, die Vorsitzende des Organisationskomitees (OK) und des Ski-Clubs Hinterzarten, und Klaus-Michael Tatsch, der Bürgermeister von Hinterzarten und OK-Präsident. Bild in Detailansicht öffnen
Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen an der Schanze in Hinterzarten. Unter anderem wird die Schanze präpariert. (Foto: SWR)
Ein Pistenbully ist im Einsatz, um die passenden Bedingungen für den Damenweltcup zu schaffen. Bild in Detailansicht öffnen

Es ist der erste internationale Wettbewerb in Hinterzarten nach dem Umbau der Adlerschanze. Rund drei Jahre lang war die 100 Meter hohe Schanze wegen der Bauarbeiten gesperrt gewesen - ein leidvolles Kapitel. Denn die Arbeiten liefen alles andere als glatt. So hatten etwa der Schanzentisch und der neu gebaute Anlaufturm nicht zusammengepasst. Die Kosten stiegen von gut drei auf vier Millionen Euro. Im vergangenen Herbst dann wieder eine Hiobsbotschaft: Die Schanze hat einen Wasserschaden. Ab dem Frühjahr soll nochmal gebaut werden.

Vorbereitungen auf den Damenweltcup im Skispringen an der Schanze in Hinterzarten. Unter anderem wird die Schanze präpariert. (Foto: SWR)
Tanja Metzler, die Vorsitzende des Organisationskomitees (OK) und des Ski-Clubs Hinterzarten, und Klaus-Michael Tatsch, der Bürgermeister von Hinterzarten und OK-Präsident.

Hinterzartens Bürgermeister freut sich auf das Event

Jetzt steht aber erstmal das Treffen der Weltelite der Damen im Skispringen bevor. Rund 40 Athletinnen aus 13 Nationen sind am Start. Bei Klaus-Michael Tatsch (CDU), Bürgermeister von Hinterzarten und Präsident des Organisationskomitees, ist die Freude groß.

"Das ist die K 100 - ich sage immer: die kleinste Großschanze der Welt. Und ich freue mich, dass wir wieder positive Nachrichten über diese Schanze verbreiten können."

Im Oktober hatten in Hinterzarten die Deutschen Meisterschaften in der Nordischen Kombination und im Skispringen stattgefunden. Der Damenweltcup sei nun die Krönung, auch zum 100-jährigen Jubiläum des Ski-Clubs Hinterzarten in diesem Jahr, sagte Tatsch.

Viele Ehrenamtliche im Einsatz

Damit der Weltcup über die Bühne gehen kann, braucht es nach Worten des Bürgermeisters jede Menge ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Weiten am Auslauf messen, Tickets verkaufen, Teilnehmerinnen und Mitarbeiter verpflegen - all diese Aufgaben würden von Menschen übernommen, die schon seit Jahrzehnten zusammenarbeiteten, sagte Tatsch. "Und wir sehen, dass auch die jungen Leute nachkommen, mithelfen und von diesem Fieber angesteckt werden. Das finde ich großartig."

Die Organisatoren hoffen nun auf ein möglichst großes Publikum. Tanja Metzler, Vorsitzende des Organisationskomitees und des Ski-Clubs Hinterzarten, betont, dass die Preise absichtlich moderat gehalten seien. "Wir möchten gerade in der aktuellen Situation, dass es sich alle leisten können, zum Sport zu kommen und die Skispringerinnen live zu erleben." Tickets für die Qualifikation am Freitag gibt es für fünf Euro, für den Wettbewerb am Samstag und Sonntag jeweils für 15 Euro. Kinder bis einschließlich zwölf Jahre können das Sportereignis kostenlos verfolgen.

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