Viel Regen und weniger Tage in der Adventszeit trüben die Bilanz für den Stuttgarter Weihnachtsmarkt 2023 etwas.

Die meisten Veranstalter und Betreiber sind zufrieden

Weihnachtsmärkte 2023: Positive Bilanzen

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Kerstin Rudat
Kerstin Rudat

Insgesamt mehrere Millionen Menschen haben die Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg besucht. Regenwetter und weniger Tage in der Adventszeit trüben allerdings die Bilanz etwas.

Wenn der Weihnachtsmarkt in Stuttgart am Samstagabend (23.) seine Pforten schließt, haben ihn etwas mehr als drei Millionen Menschen besucht. Das ist die Bilanz der Veranstalter von in.Stuttgart, die am Freitag vorgestellt wurde.

In diesem Jahr waren es nur 25 Besuchstage

Veranstalter und Stand-Betreiberinnen und -Betreiber zogen eine gemischte Bilanz. Im Großen und Ganzen sei man zufrieden, aber nicht euphorisch. Vor allem der viele Regen im November und die kürzere Adventszeit in diesem Jahr mit nur 25 möglichen Besuchstagen trüben die Bilanz. Einige Händlerinnen und Händler berichten aber auch von Umsatzgewinn in diesem Jahr.

"Wir knüpfen damit aber an die Zahlen von vor der Corona-Pandemie an", sagte Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt ist der größte in Baden-Württemberg. Von daher habe er auch für die Innenstadt eine große Bedeutung.

Streit um Öffnungszeiten: Ergebnis der Befragung liegt erst im Januar vor

Im Vorfeld gab es etwas Streit um die neuen Öffnungszeiten des Stuttgarter Weihnachtsmarktes. Die neuen Zeiten mit einer Öffnung um 11 Uhr und späteren Schließzeiten hätten die Beschicker unterschiedlich aufgenommen, so Kroll. Die meisten wären zufrieden, andere eher kritisch. Genaue Erkenntnisse dazu lägen aber erst im Januar nach der Auswertung der Umfrage von in.Stuttgart vor. "Auf dieser Grundlage können wir dann auch die Öffnungszeiten im kommenden Jahr diskutieren", sagte Kroll.

Positive Bilanz in Esslingen

Der Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Esslingen endete am Donnerstag mit einer positiven Bilanz - obgleich er mit ziemlich genau einer Million Besucher ein wenig hinter dem Vorjahresniveau zurückblieb. "Wir sind zufrieden", sagte Stadtmarketing-Chef Michael Metzler dem SWR. So habe es auch ein gutes Feedback der Marktbeschicker gegeben. Und auch die Rückmeldungen der Besucher waren gut, schaue man etwa auf die Google-Bewertungen. Auch in Esslingen sei dieses Jahr das Regenwetter die besondere Herausforderung gewesen. Das Mittelalter-Thema sei allerdings als Alleinstellungsmerkmal der Esslinger das Pfund, mit dem man wuchern kann, gerade auch in Kombination mit den Märkten in Stuttgart und Ludwigsburg, die etwa in der Schweiz sogar zusammen vermarktet werden. So ein "Dreiergestirn", sagt Metzler, "gibt es wohl in Deutschland sonst nicht."

Millionen-Marke in Ludwigsburg nicht geknackt

Somit ist man auch in Ludwigsburg zufrieden mit rund 800.000 Besucherinnen und Besuchern - auch, wenn hier die Millionen-Marke nicht geknackt wurde. Auch auf dem Barock-Weihnachtsmarkt "waren Wind und Wetter eine Hürde", sagte der Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg Mario Kreh. Die Rückmeldungen der Händler seien überwiegend gut. "Der Euro sitzt nicht mehr ganz so locker", stellte Kreh fest, wobei das in Ludwigsburg eigentlich nur die Glühwein-Stände gemerkt hätten, wo eher mal zwei statt drei Getränke konsumiert wurden. Insgesamt sei der Markt in Ludwigsburg im Vergleich um Vorjahr trotz der Steigerungen bei den Fixkosten preisstabil geblieben. Insgesamt profitierten nicht nur die 151 Beschicker von der Sogkraft des Barock-Flairs, auch die Restaurants und Cafés ringsum. Der Weihnachtsmarkt ist somit auch ein Zugpferd für Handel und Gastro in Ludwigsburg.

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Viele internationale Besucherinnen und Besucher

In diesem Jahr kamen viele Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland nach Stuttgart. Vorneweg dabei die Nachbarn aus der Schweiz. Aber viele Gäste kamen laut in.Stuttgart auch aus Frankreich, Polen, Belgien, Spanien, Ungarn, den Niederlanden, Tschechien, Italien oder auch aus Nord- und Südamerika.

Im kommenden Jahr findet der Stuttgarter Weihnachtsmarkt vom 27. November bis zum 23. Dezember 2024 statt und dauert demnach 27 Tage - wieder mehr als 2023.

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Zu nass und zu kurz - das ist das einhellige Urteil der Händler auf dem Weihnachtsmarkt in Pforzheim. An den meisten der 26 Öffnungstagen sei es regnerisch und ungemütlich gewesen. Auch den späten Start kritisieren viele Händler in Pforzheim. Im Vergleich zum Vorjahr hätten vier Tage und ein ganzes Adventswochenende gefehlt. Die etwa 90 Beschicker des Karlsruher Weihnachtsmarktes zeigen sich hingegen in der Mehrheit zufrieden mit dem diesjährigen Geschäft. Trotz schlechten Wetters sei der Besuch sehr gut gewesen, teilte die Sprecherin der Marktleute, Susanne Filder, mit. 

Weniger Besucher wegen Regens auch am Bodensee

Die Veranstalter der Weihnachtsmärkte am Bodensee und in Oberschwaben ziehen eine eher durchwachsene Bilanz. Das Wetter habe es in diesem Jahr nicht gut mit den Weihnachtsmärkten gemeint, heißt es. Wegen des vielen Regens kamen etwa zur Bodensee-Weihnacht in Friedrichshafen weniger Menschen und auch die Umsätze der Händler sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. In Konstanz fiel der Weihnachtsmarkt wegen des Sturms am Donnerstag und Freitag - und damit an zwei eigentlich verkaufsstarken Tagen - aus. Dennoch zeigen sich die Veranstalter recht zufrieden: Sobald das Wetter passte, seien viele Besucher gekommen - die meisten am 3. Adventswochenende. Auch der Ravensburger Christkindlesmarkt sei gut verlaufen. Genaue Besucherzahlen gibt es laut Stadt aber nicht.  

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