Gesprengter Geldautomat in Bleialf (Symbolbild)

Tatverdächtige aus Raum Göppingen

Geldautomaten in BW gesprengt - Polizei fasst mutmaßliche Serientäter

Stand

Die Polizei hat fünf Männer aus dem Raum Göppingen festgenommen. Sie sollen mindestens vier Geldautomaten gesprengt haben. Laut LKA nahm die Zahl ähnlicher Taten zuletzt wieder zu.

Gegen fünf Männer aus dem Raum Göppingen wurden Haftbefehle erlassen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Ulm und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Donnerstag mit. Sie stehen unter dringendem Tatverdacht, mindestens vier Geldautomaten gesprengt zu haben.

Mindestens vier Geldautomaten gesprengt

Am 1. Juni 2022 wurde der Geldautomat einer Bankfiliale in Donzdorf (Kreis Göppingen) gesprengt. Am 28. September 2022 war es ein Geldautomat in Göppingen-Jebenhausen, am 8. Oktober 2022 in Göppingen-Ursenwang und am 12. Oktober in Lorch (Ostalbkreis). Bei allen vier Sprengungen hielten die Geldautomaten den Angriffen stand. Die Täter konnten laut Polizei keine Beute machen.

Vermutlich 60.000 Euro in Eislingen erbeutet

Die Gruppe steht auch im Verdacht, für die Sprengung eines Geldautomaten am 6. Juni 2022 in Eislingen an der Fils (ebenfalls Kreis Göppingen) verantwortlich zu sein. Bei dieser Tat wurden rund 60.000 Euro erbeutet. Die Ermittlungen dauern noch an.

Die Tat in Lorch am 12. Oktober 2022 brachte den Ermittlern eine heiße Spur. Ein Zeugenhinweis führte zu einem verdächtigen Fahrzeug, in dem mögliches Tatwerkzeug und Täterkleidung gefunden wurde.

Unbekannte haben in Lorch-Waldhausen einen Geldautomaten gesprengt.
Unbekannte haben in Lorch-Waldhausen einen Geldautomaten gesprengt.

Vier der fünf Täter in Untersuchungshaft

Die Kleidung führte zu drei Männern aus dem Raum Göppingen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren. Gegen sie erging laut Polizeimitteilung bereits Mitte November Haftbefehl - wegen des dringenden Verdachts des versuchten schweren Bandendiebstahls und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Sie sind inzwischen in Untersuchungshaft in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.

Zwei weitere Tatverdächtige aus dem Raum Göppingen im Alter von 19 und 23 Jahren wurden Mitte Dezember vorläufig festgenommen. Der Ältere habe umfangreiche Angaben zur Tat gemacht, so Polizei und Staatsanwaltschaft, daher wurde der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt. Der 19-Jährige ist in Untersuchungshaft.

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Sprengungen nehmen wieder zu

Laut Landeskriminalamt (LKA) hat sich die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in den vergangenen Jahren nach einem zwischenzeitlichen Rückgang wieder erhöht. Es werde stets in Bandenform vorgegangen - so auch wie im aktuellen Fall in Göppingen. "Die Täter kommen zum Teil aus den Niederlanden und aus dem südosteuropäischen Raum."

Auffällig: Es werde sehr schnell vorgegangen, teilweise laufe die Tat innerhalb von Minuten ab, in der Regel im Zeitraum zwischen 0 und 6 Uhr. Bevorzugt werden Einrichtungen, die sich über Autobahnen schnell erreichen lassen. Das erleichtere die Flucht.

"Die Täter scheren sich nicht um Zeugen. Die Tat geschieht zum Teil in sehr ruhiger und gelassener Form."

Zudem würden die Banden mittlerweile dazu übergehen, vermehrt festen Sprengstoff zu verwenden statt Gas einzuleiten. "Dadurch ist der Sachschaden am Gebäude höher als der durch das erbeutete Geld", so ein Sprecher des LKA. "Teilweise wird da sogar die Statik gefährdet."

Täter rasen mit Sportwagen davon

Stichwort Gefährdung: Die Täter würden oft auch keine Rücksicht bei der Flucht nehmen, weder auf Passanten noch auf Tempolimits. "Es ist nur eine Frage, der Zeit, bis hier Unbeteiligte schwer verletzt werden". so der LKA-Sprecher. Extrem hohe Geschwindigkeiten mit "hochmotorisierten Fluchtwagen" seien keine Seltenheit. "Sie riskieren Kopf und Kragen - mit 250 Stundenkilometern ist es für die Streifenwagen, schwierig zu folgen", bedauert der Sprecher.

Raser auf einer nächtlichen Straße
Keine Seltenheit: Täter rasen teilweise mit 250 Stundenkilometer davon. (Symbolbild)

Man appelliere an die Betreiber von Geldautomaten, die Mengen in den Apparaten zu senken. Klebe- und Einfärbemittel sowie speziell geschützte Geldbehälter könnten Angriffe erfolglos machen beziehungsweise senken. Für Banken und Sparkassen sei dies aber auch eine betriebswirtschaftliche Abwägung. Eine Rolle spiele, für wie wahrscheinlich die Geldinstitute einen Angriff hielten.

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