Das Land Baden-Württemberg will im Zuge eines besseren Hochwasserschutzes unter anderem den Rheindamm bei Mannheim sanieren. Das Regierungspräsidium Karlsruhe ist bisher der Meinung gewesen, um den Damm für Hochwasser zu ertüchtigen, müssten etliche Bäume gefällt werden. Dagegen gab es viel Protest. Nun prüft die Behörde doch eine Lösung, gegen die sie sich lange gewehrt hat: die Spundwandvariante. Fragen und Antworten.
Interaktive Karte des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Rheindammsanierung in Mannheim
Was hat das Regierungspräsidium Karlsruhe jetzt versprochen?
Die Behörde teilte mit, sie werde prüfen, ob eine Spundwand den Rheindamm bei einem Hochwasser sicherer macht, wenn eine Überschwemmung droht. Diese Prüfung sei notwendig, "damit der Hochwasserschutz am Rheindamm in Mannheim nun zügig umgesetzt werden kann". Die Behörde will ebenso prüfen, ob der Einsatz einer Spundwand "dann zu einem geringeren Eingriff in den Baumbestand" dort führen wird.
Wann konkret wird der Rheindamm bei Mannheim saniert?
Erste Planungsgespräche zur Spundwandvariante soll es bereits Ende Januar geben. Allerdings kann das Regierungspräsidium nicht sagen, wie lange es dauern wird, bis ein Ergebnis vorliegt. Ebenso wenig ist klar, wann konkret mit der Sanierung des Damms begonnen werden kann.
Warum ist die Sanierung so wichtig?
Das Land Baden-Württemberg weist darauf hin, dass der Hochwasserschutz angesichts der Erderwärmung ausgebaut werden muss. Allein 2023 investierte das Land rund 115 Millionen Euro. Denn: trotz über 1.000 Kilometern landeseigener Schutzdämme und über 800 Hochwasserrückhaltebecken könnten bei einem Hochwasserereignis, das statistisch gesehen alle 100 Jahre auftritt, landesweit Schäden in Milliardenhöhe entstehen. Hochwasserschutzprogramme werden vom Bund unterstützt.
Was ist bisher geschehen?
Um den rund vier Kilometer langen Dammabschnitt zwischen dem Mannheimer Großkraftwerk und dem Stadtteil Lindenhof zu sanieren, wollte das Regierungspräsidium zahlreiche Bäume fällen. Der Damm sollte dann verbreitert werden - eine sogenannte Erdwall-Sanierung. Anfangs stand die Rodung von mehreren Tausend Bäumen im Raum, schließlich hieß es, dass rund 1.000 Bäume betroffen wären.
Mehrere Bürgerinitiativen forderten den Erhalt der Bäume und setzten sich mit Unterstützung von Experten dafür ein, dass der gesamte Streckenabschnitt durch Spundwände aus Stahl hochwassertauglich gemacht werden sollte. Das Regierungspräsidium hatte diese Spundwände nur für Teilabschnitte vorgesehen. Die Stadt Mannheim unterstützte die Spundwandalternative, nachdem sie ein Gutachten in Auftrag gegeben hatte. Trotzdem kam keine Bewegung in die Sache. Anfang Januar wies die Stadt die Behörde in einem Schreiben erneut darauf hin, dass die baumschonende Sanierungsvariante noch nicht ausreichend betrachtet worden sei.