Die Einwendungsfrist ist auf den 19. Januar verlängert worden. Bisher sind nach Angaben der Stadt 954 Einwendungen eingegangen.
Neue Kostenkalkulation
Grund für die Verlängerung der Einwendungsfrist ist eine neue Kostenkalkulation durch den Wasserbauingenieur Ronald Haselsteiner. Er hat in einem von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten die Ertüchtigung des Rheindamms mit einer in der Mitte eingebrachten Spundwand Spundwand untersucht.
Spundwand soll viele Bäume retten
Diese Bauweise würde laut Haselsteiner nicht nur den weitgehenden Erhalt des Baumbestands ermöglichen, sondern wäre auch deutlich günstiger als die vom Regierungspräsidium Karlsruhe favorisierte Erddamm-Variante.
Die Kosten lägen dem Gutachten zufolge bei rund 15 Millionen Euro. Die konventionelle Erdwall-Sanierung wird auf circa 23 Millionen Euro geschätzt. Bei der Erdwall-Sanierung wird der Damm flacher neu aufgebaut. Dafür müssen bis zu tausend großer und kleiner Bäume weichen.
Projekt sorgt seit Jahren für Streit
Die geplante Rheindammsanierung sorgt deshalb bereits seit Jahren für Streit in der Stadt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe will den Damm zwischen dem Mannheimer Großkraftwerk und dem Stadtteil Lindenhof auf einer Länge von rund vier Kilometern für künftige Hochwasserlagen ertüchtigen lassen. Die Behörde favorisiert bislang die Erdwall-Sanierung - die allerdings die Baumfällungen nötig macht.
Unterlagen auch im Internet einzusehen
Die Unterlagen zur Rheindammsanierung liegen seit Ende Oktober öffentlich im Technischen Rathaus aus. Sie sind außerdem über das Internet abrufbar.
Bürgerinitiativen fordern Erhalt der Bäume
Mehrere Bürgerinitiativen machen deshalb gegen die Erdwall-Variante mobil und fordern den Erhalt der Bäume. Sie verweisen auf die Erholungsfunktion des Areals und den Klimaschutz. Die Aktivisten setzen alternativ auf Spundwände aus Stahl, wie sie auch Ronald Haselsteiner empfiehlt. Um ihre Anliegen durchzusetzen, haben die Bürgerinitiativen dazu aufgerufen, Einwendungen gegen die Rheindammsanierung einzureichen.