Rund 500 Menschen nahmen nach Angaben der Polizei an der Mahnwache in Mannheim-Schönau teil.

Nach Tod eines 49-Jährigen durch Polizeischüsse

Hunderte Teilnehmer bei Kundgebung gegen Polizeigewalt in Mannheim-Schönau

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Julian Maier
Julian Maier
Sarah Hennings
Sarah Hennings, SWR-Regionalstudio Mannheim

Hunderte Menschen haben am Mittwochabend an einer Kundgebung teilgenommen, nachdem am Samstag ein 49-Jähriger in Mannheim-Schönau durch Polizeischüsse ums Leben gekommen war.

Hunderte Menschen haben am Mittwoch nach Angaben der Polizei an einer von den Veranstaltern so genannten "Mahnwache" gegen Polizeigewalt teilgenommen. Anlass war der Polizeieinsatz am vergangenen Samstag im Mannheimer Stadtteil Schönau, bei dem ein 49-jähriger Mann ums Leben kam. Die "Initiative zweiter Mai" hatte zur Kundgebung aufgerufen.

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Stimmung laut Polizei "emotional, aber friedlich"

Die Teilnehmer legten am Tatort Blumen und Kerzen nieder. Einige hielten Plakate in die Luft - unter anderem mit der Aufschrift "Das war Mord!". Eine Polizeisprecherin sagte, die Stimmung vor Ort sei "emotional, aber friedlich" gewesen. Die Polizei hielt sich "aus Pietätsgründen" im Hintergrund.

Ein Mann, der stellvertretend für die Nachbarschaft sprach, sagte gegenüber dem SWR, dass er eine schnelle Aufklärung des Falls verlangt. Die Polizei habe anders agieren und die Situation deeskalieren können. Die Nachbarschaft erwarte eine Entschuldigung von Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) und Polizeipräsident Siegfried Kollmar.

Vertreter der "Initiative zweiter Mai" forderten in Redebeiträgen Konsequenzen aus dem tödlichen Polizeieinsatz kurz vor Weihnachten. Die Initiative hatte sich nach einem tödlichen Einsatz der Polizei am Mannheimer Marktplatz im Mai 2022 gegründet.

Rund 500 Menschen nahmen nach Angaben der Polizei an der Mahnwache in Mannheim-Schönau teil.
Rund 500 Menschen nahmen laut Polizei an der Mahnwache in Mannheim-Schönau teil.

Tödlicher Polizeieinsatz gegen 49-Jährigen: Ermittlungen dauern an

Der 49-Jährige hatte am Samstag über den Notruf die Polizei angerufen und mitgeteilt, er habe ein Verbrechen begangen. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des Landeskriminalamt (LKA) und der Polizei hervor. Was genau er damit meinte, war auch am Mittwoch noch unklar. Er war vor den Schüssen mit einem Messer in der Hand auf die Polizisten zugegangen.

Am Samstagnachmittag (30.12.) soll eine Kundgebung in der Innenstadt am Plankenkopf folgen - organisiert von der "Initiative zweiter Mai". Die Aktionen der Initiative stehen unter der Überschrift "Wie viele noch?".

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