Einmal im Monat besuchen Mitarbeiter des Mannheimer MARCHIVUM ein Altenheim. Beim letzten Treffen haben sie gemeinsam mit den Senioren über die Nachkriegszeit gesprochen.
"Komm, ich erzähl dir was" - das ist das Motto des Erzählcafés, ein Projekt des Mannheimer MARCHIVUM. Die Idee: Die Mitarbeiter des MARCHIVUMs kommen mit Seniorinnen und Senioren ins Gespräch. Bei jedem Treffen geht es um ein anderes Thema - wie etwa "Weihnachten", "Frühling" oder "Ostern". Beim letzten Erzählcafé am Dienstag im Ida-Scipio-Heim im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-Ost erinnerten sich die Bewohnerinnen und Bewohner an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 79 Jahren.
Erzählcafé in Mannheim soll Geschichte lebendig halten
Mit dabei haben die MARCHIVUM-Mitarbeiter Fotos und Filmmaterial aus vergangenen Zeiten. An was erinnern sie sich aus der Nachkriegszeit? Wie war die Atmosphäre auf den Straßen? - Fragen, auf die die Senioren geantwortet haben. Dabei ging es auch um Details: Zum Beispiel, ob sie damals in ihrer Wohnung eine eigene Toilette hatten oder, wie groß die Schulklasse war.
Es ist immer toll, wenn man direkt auch, eins zu eins, aus den Mündern der Leute hört, was sie damals bewegt hat. Uns geht da immer das Herz auf.
Sebastian Steinert, MARCHIVUM Mannheim
Das Team vom MARCHIVUM hat Fotos aus der Nachkriegszeit zusammengestellt
SWR
Das Projekt läuft noch bis Ende des Jahres. Danach soll es die Erzählscafés auch in anderen Mannheimer Seniorenheimen geben - mit dem vom Archiv entwickelten Material. An dem dazugehörigen Konzept arbeitet Sebastian Steinert gemeinsam mit seiner Kollegin Karen Strobel.