Es ist das Zusammenspiel vieler Aspekte, die den noch amtierenden Oberbürgermeister der Stadt Mannheim bewegen. Dazu, eben nicht mehr anzutreten. Nicht in eine dritte Amtsperiode zu streben.
Im Interview spricht der Sozialdemokrat Peter Kurz mit SWR Redakteur Patrick Figaj darüber, was ihn beschäftigt. Und warum er diese Entscheidung getroffen hat.
"Entscheidung nicht losgelöst von Alter"
Peter Kurz ist gerade 60 Jahre alt geworden. Auch deshalb sei seine Entscheidung nicht losgelöst von seiner Biografie und vom eigenen Alter, sagt Kurz. Das sei nicht von der Hand zu weisen. Er ist seit 24 Jahren Bürgermeister und Oberbürgermeister. Aus innerer Überzeugung habe er nicht noch einmal antreten wollen.
2007 ist er in das Amt des Oberbürgermeisters gewählt worden. 16 Jahre sind eine lange Strecke, sagt Kurz. Darüber habe er sich auch schon zu Beginn Gedanken gemacht. Wie eine lange Amtszeit aussehen könne.
Besonders das aktuelle gesellschaftliche Klima lässt den Sozialdemokraten aber nachdenklich werden. Es sei anders geworden. Auch durch die sozialen Medien, sagt Kurz. Das sei nicht der Auslöser für seine Entscheidung. Man merkt ihm aber an: Es ist ein wichtiger Aspekt.
Ankündigung vor den Wahlen 2023 Mannheims Oberbürgermeister Kurz tritt nicht für dritte Amtszeit an
Seit 15 Jahren leitet er die Geschicke im Mannheimer Rathaus - im kommenden Jahr ist damit Schluss: Oberbürgermeister Peter Kurz hat eine Entscheidung getroffen.
Weiterhin in der Stadtpolitik aktiv bleiben
Als Oberbürgermeister arbeitet Kurz auch in Städtenetzwerken. Als Präsident des baden-württembergischen Städtetags beispielsweise. Solche Netzwerke verliere er ohne das Amt. Aber er könne sich auch vorstellen, weiter international aktiv zu sein. Beispielsweise in Fragen der Klimapolitik. Kurz ist jemand, der sich viel mit Städten und ihren künftigen Herausforderungen beschäftigt.
Politische Entscheidungen, die Kraft kosten
Eine politische Herausforderung - im Positiven wie Negativen - war für Peter Kurz die Bundesgartschau, die 2023 in Mannheim stattfinden wird. Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und damit verbundene wirtschaftliche Probleme. All das sei eine große Herausforderung. Darüber hinaus sei die BUGA beispielsweise nicht unumstritten gewesen. Und politische Diskussionen sind auch an ihm über die Jahre nicht spurlos vobeigegangen. Sie haben Peter Kurz Kraft gekostet.
Reaktionen "bestärkend"
Dass er auf seine Entscheidung, nicht weiter zu machen, viele positive Rückmeldungen bekommen hat, freut ihn. Die wechselseitige Wertschätzung sei ein Teil der Arbeit als Oberbürgermeister. Aber dennoch ist es aus seiner Sicht auch so, dass politische Ämter in der Außenwirkung nicht mehr ganz so attraktiv erscheinen. Kurz erwähnt das in Bezug auf potentielle Nachfolgerinnen und Nachfolger.
Dennoch sei er optimistisch, dass sich qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber finden werden, die sich im kommenden Jahr in Mannheim zur Wahl stellen werden. Menschen hätten ein gutes Gespür dafür, wer für das Amt in Frage komme.