Die BUGA 23 in Mannheim war ein Erfolg: Die angestrebten Besucherzahlen wurden leicht übertroffen: Die BUGA-Gesellschaft zählte 2,2 Millionen Eintritte, die Veranstalter hatten mit rund 2,1 Millionen Besucherinnen und Besuchern gerechnet. Besucherumfragen ergaben ein positives Bild. 95 Prozent gaben an, zufrieden gewesen zu sein.
Auch das Budget von rund 62 Millionen Euro nur für die reine Bundesgartenschau wurde eingehalten, so der augenblickliche Stand.
Am letzten Abend strömten noch einmal viele Menschen auf das Spinelli-Gelände. Manche nutzten den Abend für letzte Mehrfach-Seilbahnfahrten.
Abschied mit ein bisschen Wehmut
Nach sechs Monaten ist die BUGA nun für viele Menschen am Sonntag mit einem Gefühl der Wehmut zu Ende gegangen. Aber auch mit einem Lächeln, denn es war eine schöne Zeit, fanden viele.
Das Kulturprogramm hat ein jüngeres Publikum angelockt als bei anderen Bundesgartenschauen, teilte eine Sprecherin des Ausrichters, der Bundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbH, mit. So hätten Veranstaltungen wie der Auftritt des Musikers Joris oder des DJs Dominik Eulberg am Abschlussabend für viele jüngere Besucherinnen und Besucher gesorgt.
Viel Licht, aber auch Schatten
Das gilt für die meisten BUGA-Tage in diesem Halbjahr, aber nicht immer für die Tage mit Riesenandrang: Die Infrastruktur war bisweilen überfordert - ob die Kapazität der Seilbahn oder der Gastronomie.
Die Anreise mit dem Auto für Auswärtige war meist verbunden mit fast zehn Euro Parkgebühr auf dem abgelegenen Maimarktparkplatz P20. Hinzu kam dann noch eine Fahrt mit dem Shuttle-Bus - das bleibt vielen Anreisenden mit dem Auto eher negativ im Gedächtnis. Der Eintritt selbst kostete regulär 28 Euro.
Auch der große Panoramasteg lag wohl zu abgelegen, um viel Beachtung zu finden, er wird aber nach der BUGA seine Funktion als Brücke wahrnehmen.
Die eigenen Besucherbefragungen stellen der BUGA ein sehr gutes Zeugnis aus - 95 Prozent waren demnach zufrieden. Aber das Konzept der BUGA 23, alte Militärgebäude stehen zu lassen und Freiflächen für die Frischluft zu erhalten, wurde von vielen Gästen erst nach einer Weile verstanden, zumal im heißen Sommer doch alles recht trocken und braun auf dem Spinelli-Gelände war.
Tausende kleine und große Veranstaltungen
Das frühere Militärgelände Spinelli war ungewöhnlich, diese Bundesgartenschau hat es aber auch aus einem anderen Grund geschafft herauszustechen: Rund 6.000 Veranstaltungen, das Konzert- und Kulturprogramm und die vielen Veranstaltungen des BUGA Campus haben viele Menschen begeistert. Auch für Kinder hatte die BUGA in Mannheim einiges zu bieten. Viele Familien fanden die fünf großen Spielplätze super - und die Seilbahn natürlich auch.
Erfolgreiches Joy-Fleming-Muscial
Der BUGA 23 wurde durch die Konzerte ein zweites abendliches Leben gegeben. Fast alle Künstler kamen aus der Region oder hatten einen regionalen Bezug.
Einige Beispiele: Der Comedian Bülent Ceylan, der Absolvent der Mannheimer Popakademie Joris, die Elektropop-Band ClockClock aus Mannheim oder das Musical über das Leben der Mannheimer Soul-Sängerin Joy Fleming.
Dass die BUGA 23 als Musical-Produzent aufgetreten ist, war ungewöhnlich, und dass 30.000 Menschen das Musical angeschaut haben, war aus Sicht der Veranstalter eine Sensation.
Bundesweite Schlagzeilen
Bundesweite Schlagzeilen gab es für die Mannheimer BUGA-Macher, als der programmverantwortliche Fabian Burstein in die Aufführung von Frauen der Arbeiterwohlfahrt wegen kultureller Aneignung eingriff.
Was Mannheim und die Region davon haben
Die BUGA 23 hat Bleibendes für die Stadtentwicklung geschaffen. Dauerhaft werden Freiflächen und Spielplätze bleiben. Der Luisenpark ist mit der neuen Parkmitte mit Pinguinen, Vogelvoliere und Aquarium aufgewertet und modernisiert worden.
Die Seilbahn zwischen Luisenpark und dem Spinelli-Gelände, die 2,75 Millionen Fahrten zählte, war aus Sicht der Besucher eine der großen Attraktionen. Sie wird aber nicht bleiben, das hat Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht bereits angekündigt.
Die Abbauarbeiten auf dem BUGA-Gelände beginnen schon am Montag.