Wochenrückblick KW 12 (Foto: SWR)

Darüber spricht die Region Heilbronn-Franken

Wochenrückblick: Ein umstrittener Brief, eine kultige Badehose und eine schiedsrichterverrückte Familie

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Luca Bauer

Der Anti-AfD-Brief von Unternehmer Reinhold Würth hat diese Woche die Schlagzeilen bestimmt, aber auch über eine Kultbadehose und eine Schiedsrichter-Familie wurde viel gesprochen.

Hallo zusammen, ich bin Luca Bauer vom SWR Studio Heilbronn und werfe mit euch zusammen mal einen Blick auf die zurückliegende Woche. Die war geprägt von einem Brief von Reinhold Würth in Künzelsau (Hohenlohekreis) an seine Beschäftigten, in der er vor der AfD warnt. Von vielen Seiten gab es dafür Zustimmung. Gleichzeitig hat das BikiniARTmuseum in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) den Zuschlag für eine Original-Badehose von David Hasselhoff aus der Kult-Fernsehserie "Baywatch" bekommen. Dazu standen noch vier Verwandte im Mittelpunkt, die sich eine Leidenschaft teilen. Aber jetzt erst mal eins nach dem anderen…

Unternehmer Würth rät von AfD-Wahl ab

"Baywatch"-Badehose für Bad Rappenau

Vier Verwandte, ein Ehrenamt

Unternehmer Würth rät von AfD-Wahl ab

In den vergangenen Jahrzehnten ist Reinhold Würth unter anderem mit Schrauben, Muttern und Dübeln erfolgreich und bekannt geworden. In die Politik hatte er sich nie aktiv eingemischt. Bis jetzt. Der Groll gegen die Politikerinnen und Politiker der AfD muss bei dem 88-Jährigen wohl so groß sein, dass er sich am Montag in einem fünfseitigen Schreiben an alle über 25.000 Mitarbeitenden in Deutschland wandte und sie mit eindringlichen und emotionalen Worten vor der AfD warnte. "Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig", heißt es wörtlich im Schreiben.

Der Fraktionschef der AfD im Landtag von Baden-Württemberg, Anton Baron, reagierte verärgert und meinte auf seiner Facebook-Seite, dass Würth eine "rote Linie überschritten" hätte. Lob gab es dafür unter anderem von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Obwohl die rot-grün-gelbe Ampelregierung in dem Brief auch als "durcheinanderrennender Hühnerhaufen" beschrieben wurde.

Künzelsau

Appell, die AfD nicht zu wählen Künzelsauer Unternehmer Würth verschickt Anti-AfD-Schreiben

In einem fünfseitigen Schreiben an alle Mitarbeitenden hat sich der Milliardär und Unternehmer Reinhold Würth am Montag gegen die AfD positioniert.

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Positives Feedback bekam Würth auch von einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Ich stehe voll hinter dem, was Professor Würth geschrieben hat." Er sei mit tiefem Stolz auf der Couch gesessen, als er den Brief wahrgenommen habe, so Alexander Besemer im SWR.

Jetzt würde ich von euch gerne wissen:

Die Abstimmung ist bereits beendet.

Sollten Wirtschaftsunternehmen ihren Beschäftigten Empfehlungen für die Wahlentscheidung geben?

  • Ja. Gut, dass Herr Würth seine Zurückhaltung ad acta gelegt hat. 60,8%
  • Nein. So etwas ist ein absolutes Unding. 32,9%
  • Ist mir egal. Die Meinung eines Unternehmers interessiert mich nicht. 6,3%

Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.

Vergangene Woche hatte ich euch gefragt, wie ein Alltag ohne Handy wäre. 44,6 Prozent gaben an, dass es kein Problem wäre. Ebenfalls 44,6 Prozenten stimmten allerdings dafür ab, dass es schwierig sei. Handyfasten könnten sie sich aber vorstellen. Für rund elf Prozent ist ein Alltag ohne Handy inzwischen undenkbar. Wie immer ist das Ergebnis nicht repräsentativ und zeigt nur ein Stimmungsbild.

Neben dem Schreiben von Reinhold Würth hatte so manch einer in diesen Tagen dagegen auf einen ganz anderen Brief gewartet. Das RKI verschickte nämlich 5-Euro Scheine, um mehr Studienteilnehmer zu bekommen.

Baywatch-Badehose für Bad Rappenau

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten. Verkauft! Im BikiniARTmuseum in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) gibt es in Zukunft noch mehr "Baywatch"-Feeling. Das Museum hat sich nämlich bei einer Versteigerung für rund 3.000 US-Dollar die "Baywatch"-Badehose von David Hasselhoff geschnappt.

Bei der Auktion in Dallas in den USA gab es mehrere Hasselhoff-Buxen im Angebot. Die erste ging direkt nach Bad Rappenau. Zum Glück, denn danach gingen die Angebote in die Höhe. Das hätte also für das BikiniARTmuseum auch in die Hose gehen können. Ab Juni ist in Bad Rappenau eine Sonderausstellung zu "Baywatch"-Requisiten geplant. Denn das Museum hatte sich erst im vergangenen Jahr den roten Badeanzug von Pamela Anderson gekauft. Mit 26.000 Euro war der Badeanzug alles andere als ein Schnäppchen.

Bad Rappenau

BikiniARTmuseum Bad Rappenau bekommt Zuschlag Original Hasselhoff-Badehose aus "Baywatch" ersteigert

Am Mittwochabend ist die "Baywatch"-Badehose von David Hasselhoff in den USA versteigert worden. Das BikiniARTmuseum in Bad Rappenau hat den Zuschlag bekommen.

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Dazu hat das Museum auch einen Badeanzug von Marilyn Monroe, ein weiteres Original von Amy Winehouse sowie 13 der bekannten 17 erhaltenen Bikinis des Bikini-Erfinders Louis Réard - eine nicht ganz billige Sammlung. Wir haben in Heilbronn deswegen eine Umfrage gestartet, welche kuriosen Sammlungen oder Sammelleidenschaften ihr habt?

Vier Verwandte, ein Ehrenamt

Die ganze Freizeit an der Pfeife verbringen. Für Raucherinnen und Raucher klingt das vielleicht verlockend, für alle anderen ziemlich langweilig, egal an welcher Pfeife - nicht so bei den Koçaks aus Heilbronn, einer schiedsrichterverrückten Familie. Hasan Koçak pfeift jeden zweiten Tag ein Fußballspiel. Seine Leidenschaft teilt er sich mit seinem Bruder, seinem Neffen und seinem Sohn. Oft sind sie auch zusammen im Einsatz. Trotz respektloser Spieler und nicht immer einfachen Regeln pfeifen sie auf Vorurteile.

Die Koçaks leben das Ehrenamt. Allein Hasan Koçak hat bereits über 2.500 Spiele als Schiedsrichter geleitet, zum Teil auch mehrere an einem Tag. Denn nicht bei jedem ist das Engagement so groß. Im Amateurbereich müssen inzwischen Spiele am Wochenende abgesagt werden, weil Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter fehlen.

Schiri-Familie aus Heilbronn (Foto: SWR)
Die Koçaks zusammen im Einsatz bei einem Kreisliga-Spiel in Mosbach.

So verlor allein der Württembergische Fußballverband zwischen 2017 und 2023 mehr als 500 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Die Koçaks fahren dagegen jedes Wochenende von Sportplatz zu Sportplatz, um zu pfeifen. Denn ohne ehrenamtliche Schiedsrichter ist auch in Zukunft keine Sportart möglich.

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Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns an online.studioheilbronn@swr.de!

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