2024 war ein Jahr voller tierischer Geschichten, die uns berührten, erstaunten und manchmal auch erschütterten. Von mutigen Rettungsaktionen, wie der Adoption zweier Babykatzen durch einen Polizisten, über seltene Wildkatzenbabys in Tripsdrill bis hin zu tragischen Momenten, wie dem Prozess rund um den Tod von Kater Emil in einer Bärenfalle - Tiere standen immer wieder im Mittelpunkt. Doch es gab auch Hoffnung: Eine Igelstation kämpft in Schwaigern um das Überleben der Stacheltiere und in Bad Wimpfen (beides Kreis Heilbronn) lernen Hundewelpen, wie sie ihre Furcht vor Silvesterböllern verlieren. Ein Rückblick auf ein bewegendes Jahr im Zeichen der Tiere.
Diese tierischen Geschichten berührten uns 2024 am meisten:
Babykatzen werden von Autobahn gerettet: Polizist adoptiert sie
Glück im Unglück: Im September hat die Polizei auf der A6 bei Neuenstein (Hohenlohekreis) zwei Katzenbabys gerettet. Für drei Geschwister und die Mutter kam leider jede Hilfe zu spät. Eine Autofahrerin, die gerade in Richtung Heilbronn unterwegs war, sah mitten auf der Fahrbahn ein kleines Kätzchen. Da sie nicht anhalten konnte, rief sie den Tierschutzverein Hohenlohe an. Der wiederum wusste sich nicht anders zu helfen, als die Autobahnpolizei um Hilfe zu bitten. Die fingen ein Kätzchen sofort ein, das andere wurde am darauffolgenden Abend mit einer Lebendfalle geschnappt. Wie die Katzenfamilie auf die Autobahn geraten konnte, ist und bleibt ein Rätsel.
Beamte zeigen Herz für Tiere Rettungsaktion auf der A6: Katzenbabys überleben dank Polizei
Die Polizei hat auf der A6 bei Neuenstein nach einem Anruf einer Autofahrerin zwei Katzenbabys gerettet. Für die anderen Geschwister und ihre Mutter kam aber jede Hilfe zu spät.
Doch die Geschichte hat noch ein Happy End: Bei der Rettung war Polizeihauptkommissar Nils Baumann ganz entzückt von den beiden Kätzchen und hat sie adoptiert. Die Kätzchen gingen ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf, erzählte Baumann.
Sie hatten so einen schweren Start - jetzt hoffe ich, dass ich ihnen eine schöne Zukunft und ein schönes Leben bieten kann.
Wildkatzenbabys werden im Wildparadies Tripsdrill geboren
Und noch mehr putzige Kätzchen haben 2024 Heilbronn-Franken versüßt! Im Juni wurden im Wildparadies Tripsdrill Wildkatzenbabys geboren. Wir waren beim ersten Tierarztcheck der kleinen Racker mit dabei. Dort wurden sie geimpft, gechipt, die Zähne gecheckt und nach Ohrmilben und Zecken abgesucht. Die Wildkatzenbabys sehen Hauskatzen fast zum Verwechseln ähnlich, aber da es sich um Wildtiere handelt, sind ein Chip und Papiere vorgeschrieben.
Niedliche Babys mit gefährlichem Biss Tripsdrill: Wildkatzen-Nachwuchs beim Tierarzt
Im Wildparadies Tripsdrill bei Cleebronn haben die Wildkatzen Nachwuchs bekommen. Nun mussten die Baby-Katzen zum Gesundheitscheck. Eine versuchte gleich mal auszubüxen.
Kater Emil stirbt qualvoll in Bärenfalle: Wer war der Täter?
Das Jahr 2024 hatte aber nicht nur positive Tiergeschichten zu bieten. Schon 2021 war Kater Emil in Eppingen (Kreis Heilbronn) in einem Garten in einer Bärenfalle qualvoll verendet. Die Falle stand im Nachbargarten von Emils Besitzer. Der Nachbar wurde angeklagt, 2023 aber aus Mangel an Beweisen vom Amtsgericht Heilbronn wieder freigesprochen. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, dass er die Falle aufgestellt hatte. Am letzten Verhandlungstag beschuldigte er seinen Mieter, die Falle aufgestellt zu haben.
Im Oktober dieses Jahres ging dann am Heilbronner Landgericht der Berufungsprozess los. Anfang November sollte dann eigentlich das Urteil fallen, doch dazu kam es nicht, denn der Angeklagte meldete sich krank und wurde für drei Monate als verhandlungsunfähig eingestuft. Deswegen muss der Berufungsprozess im Februar laut Gesetz komplett neu starten. Die Frage, wer nun die Falle aufgestellt hat, bleibt weiterhin unklar.
Angeklagter ist verhandlungsunfähig "Kater-Emil-Prozess" am Heilbronner Landgericht vertagt
Am Montag sollte in Heilbronn eigentlich das Urteil im Berufungsprozess um den Tod von Kater Emil fallen. Nun hat sich der Angeklagte krank gemeldet. Der Prozess muss neu starten.
Eine der letzten ihrer Art: Die Igelstation in Schwaigern
Die Igelstation in Schwaigern (Kreis Heilbronn) ist die letzte "Notaufnahme" für schwache oder verletzte Igel im ganzen Raum Heilbronn. Und auch deswegen war dort diesen Herbst jede Menge los. "Igel-Mama" Gabriele Krämer kümmert sich schon seit über 20 Jahren neben ihrem Vollzeitjob um die hilfsbedürftigen Tiere. 600 Igel päppelt sie durchschnittlich pro Jahr ehrenamtlich mit ihren Helferinnen und Helfern auf. Im Herbst klingelte das Telefon ununterbrochen.
Igel sind nicht nur vom Straßenverkehr bedroht, sondern auch durch das Insektensterben. Dadurch finden sie nicht mehr ausreichend Nahrung und sind im Herbst zu leicht für den Winterschlaf. Wenn sie unter 400 Gramm wiegen, muss Gabriele Krämer sie aufpäppeln, dass sie den Winter überstehen. Einige haben zudem Krankheiten, Verletzungen oder Parasiten und müssen Medizin mit der Spritze verabreicht bekommen. Durch die langen, warmen Sommer werden einige Igeljunge auch erst im Oktober geboren und sind dadurch noch zu leicht, wenn der Winter anbricht. Auch Gabriele Krämer merkt, dass es mit der Igelpopulation in den letzten Jahren zurückgeht.
Darüber spricht die Region Heilbronn-Franken Wochenrückblick: Igel in Not - Wo hilfsbedürftige Stacheltiere Zuflucht finden
Diese Woche herrschte Hektik auf der Igel-Krankenstation, schauriges Feiern an Halloween, Besinnlichkeit und Gedenken am Feiertag sowie Empörung auf den Friedhöfen in der Region.
Silvestertraining für Hundewelpen in Bad Wimpfen
Für viele Hunde ist Silvester purer Stress - vor allem für die Kleinen! Plötzlich knallt's und kracht's und der Vierbeiner weiß gar nicht, was los ist. Damit die Welpen nicht traumatisiert ins neue Jahr starten, bietet eine Hundeschule in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) "Silvester-Schusstraining" an. Hundetrainerin Sonja Hoegen gewöhnt die Kleinen mit einer Schreckschusspistole an die Knallgeräusche. Der Clou: Jeder Knall wird mit einem Leckerchen belohnt, damit die Welpen den Lärm mit etwas Positivem verknüpfen. Und siehe da: Die Welpen bleiben cool! Die französische Bulldogge Enzo ist mittlerweile so tiefenentspannt, dass sie selbst bei Türknallen oder Feuerwerk nur genüsslich vor sich hinschnarcht.
Aber Vorsicht: Das Training sollte man den Profis überlassen, denn hier zählt perfektes Timing. Knall und Belohnung müssen exakt zusammenpassen, sonst geht der Schuss buchstäblich nach hinten los. Der Deutsche Tierschutzbund rät ebenfalls zu einer guten Vorbereitung, denn Silvester ist für viele Tiere eine echte Herausforderung. Von zittern bis fliehen ist alles dabei, wenn's richtig laut wird. Deshalb: Früh üben, ruhig bleiben und den Knall mit Snacks versüßen – dann steht einem entspannten Rutsch nichts mehr im Weg!
Bad Wimpfener Tiertrainerin bereitet auf Jahreswechsel vor Keine Panik bei Böllerei: Silvester und Feuerwerk mit Hundewelpen
Plötzlicher Lärm ist für viele Hunde Stress pur. Silvester kann da zur großen Belastungsprobe werden. Hundeschulen bieten deshalb jetzt schon für Welpen ein Training an.