Zwei Wanderinnen stehen vor dem gesperrten Weg zur Marienschlucht

Längere Planungen und Rücksicht auf Naturschutz

Wiedereröffnung der Marienschlucht erst 2025

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AUTOR/IN
Esther Leuffen
SWR-Redakteurin Esther Leuffen Autorin Bild

Die Wiedereröffnung der Marienschlucht bei Allensbach verschiebt sich erneut. Die nach einem tödlichen Unfall 2015 gesperrte Schlucht soll erst nächstes Jahr wieder begehbar sein.

Die Marienschlucht bei Allensbach soll erst ab dem nächsten Jahr im Herbst wieder geöffnet werden. Der Termin verschiebt sich erneut. Die Schlucht ist seit einem tödlichen Unfall 2015 gesperrt. Grund für die Verzögerung ist unter anderem der Naturschutz.

 

Wanderfalke brütet am Mondfelsen

Derzeit brütet der Wanderfalke in der Marienschlucht. Um ihn zu schonen, starten die Bauarbeiten erst im August. Hinzu kämen Verzögerungen bei der Planung der verwinkelten Steganlage und so verschiebt sich der Zeitplan bis in den Herbst 2025, so der Projektleiter und ehemalige Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, Matthias Weckbach.

Unklar sei bisher noch, wann der Uferweg von Bodman zur Schlucht wieder geöffnet werde. Der Weg liegt unterhalb des Mondfelsens, der gefährlichsten Stelle. Das sei Sache der Kommunen, so Weckbach. Fest stehe bisher nur, dass er dieses Jahr noch geschlossen bleibe. Möglich wäre auch eine teilweise Öffnung im kommenden Jahr.

Kran hebt Einzelteile der Steganlage in die Schlucht

Die neue Steganlage aus Metall, die nun gebaut werden soll, wird etwa zehn Meter über der Schlucht verlaufen. Der Steg wird ab September mit Hilfe eines großen Seilkrans in vielen Einzelteilen in die Schlucht gehoben und montiert. Ein Element wiegt laut Weckbach rund 3,5 Tonnen. Parallel wird der alte Holzsteg, der durch die Marienschlucht geführt hat, abgebaut und aus der Schlucht transportiert.

Viel Arbeit auf dem Weg zur Wiederöffnung

Wird die Marienschlucht kommendes Jahr im November eröffnet, sind seit ihrer Schließung zehn Jahre vergangen. Es musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, sagt Matthias Weckbach. Es habe Positionen gegeben, die besagten, der Mensch dürfe nicht ausgesperrt werden. Jeder sei selbst verantwortlich. Andere glaubten, die Natur müsse ihren Raum haben. Darum solle die Schlucht für Menschen unzugänglich bleiben. Zwei bis drei Jahre habe es allein gedauert, um einen Mittelweg zu finden. Nun gebe es bald das fertige Ergebnis.

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Verschiedene Sicherungsmaßnahmen sollen Wanderer schützen

Um die Wanderer vor einem Unglück wie 2015 zu schützen, gibt es verschiedene Sicherungsmaßnahmen. Es gibt ein Frühwarnsystem durch Sensoren. Unterhalb des Mondfelsens kann ein Ranger bei Gefahren den Wanderweg durch ein Tor verschließen. Darüber hinaus verläuft die neue Steganlage zehn Meter über der Schlucht. Sollte es einen Abgang geben, rutsche dieser zum Tiefpunkt der Schlucht. Dort verlief früher der Wanderweg. Außerdem sei der neue Steg aus Metall und nicht aus Holz, so Projektleiter Matthias Weckbach. Zudem soll ein Sicherheitsausschuss, besetzt auch mit Vertretern der Kommunen, eingesetzt werden.

So soll es ausschauen: Das Tor am Mondfels in der Marienschlucht.
So soll es ausschauen: Das Tor am Mondfels in der Marienschlucht.

Kosten belaufen sich auf mehrer Millionen Euro

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Sicherungsarbeiten in der Schlucht und entlang der Wanderwege laut Mattthias Weckbach auf rund 4,5 Millionen Euro. 60 Prozent übernimmt das Land. Den Rest teilen sich zu gleichen Teilen die anliegenden Kommunen Allensbach, Bodman-Ludwigshafen und Konstanz.

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