Marienschlucht teilweise wieder geöffnet (Foto: SWR, Friederike Fiehler)

Acht Jahre nach tödlichem Erdrutsch

Enger Zeitplan für Wiedereröffnung der Marienschlucht

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Vor acht Jahren kam es in der Marienschlucht am Bodensee zu einem Erdrutsch, bei dem eine Wanderin ums Leben kam. Im Herbst soll die Schlucht wieder geöffnet werden.

Am 6. Mai 2015 kam es in der Marienschlucht bei Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) zu dem tödlichen Erdrutsch. Eine Frau wurde damals verschüttet und starb. Der Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, Matthias Weckbach (parteilos), sagt, dass ihn der Tod der Frau immer noch beschäftige. "Es tut mir auch furchtbar leid für die Verwandten, die mit dem Unglück umgehen müssen", so Weckbach im SWR-Interview. Seit dem Unglück ist die Marienschlucht für Wanderer gesperrt.

Marienschlucht teilweise wieder geöffnet (Foto: SWR, Friederike Fiehler)

Arbeiten für Neueröffnung im Plan

Doch acht Jahre später will der Bürgermeister nach vorne blicken. Die Bauarbeiten für eine Wiedereröffnung der Schlucht laufen schon lange. Bereits jetzt sind Teile der Wanderwege rund um die Schlucht schon geöffnet. Auch ein Anlegesteg für Ausflugsboote ist wieder in Betrieb. Im August soll es weitergehen. Doch es sei schwierig, sagt Weckbach: "Ganz klar ist das noch nicht. Die Ausschreibungen sind gestartet. Aber man muss erst die Schutzzeiten für dort lebende, bedrohte Tierarten abwarten."

Nach den Naturschutzgesetzen sind Bauarbeiten nur von August bis Weihnachten möglich. Das sei eine große Herausforderung, so der Bürgermeister. Doch bislang liege man im Plan. Felsanker, auf die später der Steg aufgesetzt werden solle, seien bereits in den Fels eingebaut.

"Die Steganlage kann kommen. Aber es hängt auch am Stahlpreis."

Der Stahl müsse dann auch noch bearbeitet sowie verzinkt werden und könne erst dann in die Schlucht eingesetzt werden. Viel Arbeit, die sich am Ende aber lohne.

"Die Marienschlucht ist ein einzigartiges Naturerlebnis. Das längste Naturufer überhaupt am Bodensee. Mit tollen Tier- und Pflanzenarten."

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Rettungseinsätze für Wanderer

Seit die Marienschlucht für die Öffentlichkeit gesperrt ist hätten immer wieder Wanderer versucht, die Natur dort auf eigene Faust zu erkunden, so Bürgermeister Weckbach: "Es hat da in den letzten Jahren einige Rettungseinsätze gegeben. Und wegen der Wanderer auch Müll in der Natur." Deshalb sei die Wiedereröffnung auch ein Versuch, die Besucher auf dem Weg durch die Schlucht zu kanalisieren. Somit könne die Natur in anderen Bereichen vor Eindringlingen geschützt und entlastet werden, sagt der Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen. Die Eröffnung der Schlucht wird er selbst nicht mehr im Amt erleben. Denn in rund einem Monat wird er aufhören. Trotzdem freue er sich darauf, bald wieder durch die Marienschlucht zu gehen - dann eben als Privatperson.

Das gesamte Interview mit SWR-Moderatorin Rebecca Lüer können Sie hier nachhören:

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