Die Sicherungsarbeiten in der Marienschlucht bei Allensbach im Kreis Konstanz kommen gut vor. Sie soll im kommenden Jahr wieder für Wanderer und Spaziergänger freigegeben werden. Das sagte der Projektleiter dem SWR. 2015 war eine Frau in der Schlucht abgestürzt und ums Leben gekommen, ein Mann wurde schwer verletzt. Seitdem ist die Marienschlucht gesperrt.
Uferweg schon im Frühjahr durchgehend frei
Laufen die Arbeiten nach Plan, können Spaziergänger ab April oder Mai nächsten Jahres den kompletten Uferweg der Marienschlucht von Bodman bis Konstanz-Wallhausen wieder entlanggehen. Vorbei am Mondfelsen, der gefährlichsten Stelle. Bislang ist nur ein Teil des Uferwegs geöffnet.
Noch in diesem Jahr werden Fundamente für die geplanten Tore am Mondfelsen erstellt, so Projektleiter Matthias Weckbach gegenüber dem SWR. Diese Tore können dann künftig geschlossen werden, wenn zum Beispiel aufgrund des Wetters eine Gefahr für Spaziergänger bestehen würde.
Schlucht soll im November 2024 wieder begehbar sein
Projektleiter Matthias Weckbach, der frühere Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, ist zuversichtlich, dass die Schlucht selbst ab November kommenden Jahres wieder begehbar sein wird - über stählerne Stege entlang der Felsen. Ursprünglich waren dort rutschige Holztreppen und Holzstege.
Sicherheit in der Marienschlucht steht an erster Stelle
Nach dem tödlichen Unfall vor acht Jahren in der Marienschlucht steht das Sicherheitskonzept für die verantwortlichen Kommunen Allensbach, Bodman-Ludwigshafen und Konstanz an erster Stelle. Um künftig die Sicherheit in der Schlucht zu garantieren, wollen sie einen Ranger einsetzen - eine Art Naturschutzwart. Im Idealfall übernehme ein Förster oder eine Försterin den Job, so Matthias Weckbach.
Außerdem soll ein Sicherheitsausschuss eingesetzt werden mit Experten wie Geologen und Förstern sowie Vertretern der Kommunen und der Waldbesitzer. Sie sollen Kriterien festlegen, die definieren, wann beispielsweise der Zugang zur Schlucht gesperrt wird.
Ranger soll Wanderwege kontrollieren
Aufgabe des Rangers oder der Rangerin wird es sein, die Wanderwege in der Marienschlucht regelmäßig abzugehen - und zu kontrollieren, ob es irgendwo Gefahrenbereiche gibt: Bäume, die umstürzen könnten, Wege, die versperrt sind, Felsgestein, das abzubrechen droht. Der Ranger ist auch derjenige, der die Zugangstore zur Marienschlucht schließt, wenn es für Wanderer und Spaziergänger zu gefährlich wird.
Kosten von sechs Millionen Euro werden wohl unterschritten
Die Kosten für die Sicherungsarbeiten in der Marienschlucht wurden ursprünglich auf sechs Millionen Euro geschätzt. Sie liegen aber aktuell deutlich darunter, so Projektleiter Weckbach. Finanziell beteiligt sind die drei anliegenden Kommunen sowie die Waldbesitzer. Das Land bezuschusst die Arbeiten in der Marienschlucht mit mehreren Millionen Euro.
Eine Investiton, die sich lohne, so Weckbach. Die ganze Region würde touristisch von der Marienschlucht profitieren.