Vom Kfz-Mechaniker zum Bahntechniker

Darum wirbt die Deutsche Bahn um Quereinsteiger - auch in Friedrichshafen

Stand
Autor/in
Lionel Killy

Es fehlt an Fachkräften - die Deutsche Bahn setzt deshalb auch auf Quereinsteiger. In Friedrichshafen hatte sie dazu am Freitag einen Tag der offenen Tür angeboten.

Die Deutsche Bahn sucht Personal und will dabei auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Branchen für sich gewinnen. Im DB-Instandhaltungswerk in Friedrichshafen (Bodenseekreis) hatte sie daher am Freitag einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Seit Anfang des Jahres werden dort Triebwagen für den Regionalverkehr gewartet. Das Besondere: Die meisten Techniker dort sind Quereinsteiger. Einer von ihnen ist Hans-Jürgen Richter. Als gelernter Kfz-Mechaniker wagte er nach 23 Jahren einen Neuanfang bei der Deutschen Bahn.

Die Deutsche Bahn möchte mehr Fachkräfte gewinnen - jüngere wie ältere. Durch den Quereinstieg könnten sich Menschen in vielen Bereichen der Bahn beruflich neu orientieren, heißt es. Dazu zählt nicht nur ein Job als Instandhaltungstechniker, sondern auch die Umschulung zum Lokführer oder Zugbegleiter.

Züge reparieren ist fast wie Autos reparieren

So war es auch bei Hans-Jürgen Richter. Zunächst hatte er sich zum Triebfahrzeugführer umschulen lassen. Das allerdings habe ihm nicht besonders gelegen, erzählt er. Zu viel Sitzen und permanente Konzentration erfordere der Job im Führerstand. Im Werk komme er viel besser zurecht, auch weil das Reparieren eines Zuges mit dem Reparieren eines Autos vieles gemeinsam habe.

Es ist bloß alles größer und schwerer. Es sind nur die Feinheiten, die den Unterschied machen.

Die Instandsetzung der Wagen mache ihm Freude, weil er auch in den Zügen zur Arbeit fahre und damit selbst von seiner Arbeit profitiere. Zu Richters Aufgaben gehört unter anderem, Kühlwasser aufzufüllen und defekte Motoren zu reparieren. Doch auch wenn ein Bord-WC verstopft ist, wird dieses in der Wartungshalle wieder gereinigt. Mit dieser Arbeit habe er aber keine Berührungsängste, sagt Richter, der mittlerweile der stellvertretende Teamleiter des Werks ist.

Quereinsteiger erhalten Schulungen für ihren Bahn-Job

Hans-Jürgen Richter ist einer von vielen Quereinsteigern bei der Deutschen Bahn. Fast alle seine Kollegen haben einen beruflichen Hintergrund, der wenig mit dem Bahngeschäft zu tun hat. Früher seien sie als Mechatroniker oder in der Druckerei tätig gewesen. Um alle auf einen Stand zu bringen, bekommen die Quereinsteiger Schulungen für ihren künftigen Job. Für die einen sei es leichter als für die anderen, sagt Hans-Jürgen Richter.

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