Er gilt als einer der bedeutendsten Musikpreise des Landes: der mit 42.000 Euro dotierte Bruno-Frey-Musikpreis. Am Samstagabend wurde er im Bibliothekssaal des Klosters Ochsenhausen zum 30. Mal durch die Bruno-Frey-Stiftung und die Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg vergeben. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) verlieh die Preise an sechs Nachwuchstalente aus Deutschland, Österreich und Israel. Sie gaben am Abend auch ein Konzert.
Die Auszeichnung erhielten die drei jungen Musikerinnen Katharina Auer (Violine), Eva Brockhaus (Kontrabass) und Laura Detterbeck (Jazzgesang) sowie das Kammermusiktrio Tomer Aglamaz (Klarinette), Adi Varon (Violoncello) und Yonatan Senik (Klavier).
Kulturstaatsministerin lobt Landesakademie Ochsenhausen
In ihrer Laudatio würdigte Staatsministerin Roth neben den Preisträgerinnen und Preisträgern auch die Arbeit der Landesakademie, die seit über 30 Jahren im Kloster Ochsenhausen untergebracht ist. Sie ermögliche Musikinteressierten jeden Alters und jeder Herkunft, Musik in all ihren Facetten zu entdecken. Die Akademie sei von unschätzbarem Wert für die Musiklandschaft Baden-Württembergs.
In diesen Zeiten brauchen wir engagierte Menschen wie Sie, die sich mit viel Leidenschaft für eine freie und starke Kultur einsetzen.

Bruno-Frey-Musikpreis ermöglicht Musikprojekte
Eine der Ausgezeichneten ist Laura Detterbeck. Sie ist Jazz-Sängerin und Komponistin sowie Band-Leaderin des Laura Detterbeck Quintetts sowie des Vokal-Ensembles Five of a Kind. Sie sagte vor der Preisverleihung dem SWR, was die Auszeichnung für ihre musikalische Arbeit bedeutet.
Ich bin sehr dankbar, dass ich durch den Bruno-Frey-Musikpreis die Möglichkeit habe, sichtbarer mit meiner Musik und meinen Projekten zu werden.
Detterbeck plant, in den nächsten Jahren ein Album mit ihrem Quintett aufzunehmen und mehr Konzerte zu spielen.
Sponsoren und Förderer wichtig für Kultur
Landesakademie-Direktor Klaus K. Weigele, der gemeinsam mit Claudia Roth die Preise verlieh, betonte in seiner Rede die Bedeutung von Sponsoren und Förderern.
Ohne ihre finanzielle Hilfe sind viele Projekte unseres Hauses undenkbar.
Bruno-Frey-Stiftung unterstützt kulturelle und soziale Zwecke
Der Mäzen Bruno Frey aus Biberach unterstützte Nachwuchsmusiker bereits zu Lebzeiten. Den nach ihm benannten Musikpreis rief er 1994 ins Leben. Nach seinem Tod im Jahr 2005 ging sein gesamtes Vermögen in Höhe von knapp 30 Millionen Euro in die Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale Zwecke über, aus der der Preis finanziert wird.
Bisher haben 100 Solisten und Ensembles den Bruno-Frey-Musikpreis erhalten. Darunter aus dem Kreis Biberach das Percussion-Duo Jessica und Vanessa Porter aus Laupheim sowie der international bekannte Geiger Linus Roth, der aus Ertingen stammt. Das Auswahlgremium, das die Preisträgerinnen und Preisträger bestimmt, besteht unter anderem aus dem Stiftungsvorstand, Dozierenden der Landesakademie sowie der Leitung der Bruno-Frey-Musikschule Biberach.