Die Klosterinsel Reichenau feiert in diesem Jahr ihre 1.300-jährige Geschichte. Zu diesem Jubiläum erhebt der Papst das Münster am Donnerstag zur Basilica minor. Dieser Ehrentitel ist weltweit geschichtlich bedeutenden katholischen Gotteshäusern vorbehalten und wird nur selten vergeben.
So sieht das Reichenauer Münster aus der Vogelperspektive aus:
Verleihung bei Festgottesdienst zum Markusfest
Verliehen wird der Ehrentitel am Donnerstag im Rahmen des traditionellen Inselfeiertags - dem Reichenauer Markusfest. Als Zeichen des päpstlichen Titels wird das päpstliche Wappen dann über dem Eingangsportal des Münsters angebracht. Den Festgottesdienst leitet Erzbischof Stephan Burger.
Anschließend werden - wie beim Markusfest üblich - in einem wertvollen Goldschrein aus dem 14. Jahrhundert die Reliquien des heiligen Markus bei einer Festprozession über die Reichenau getragen.
In Deutschland gibt es rund 80 Kirchen mit dem Ehrentitel Basilica minor - so etwa die Klosterkirche Birnau (Bodenseekreis), das Konstanzer Münster und die Klosterkirche St. Georg in Ochsenhausen (Kreis Biberach). Die Auszeichnung hatte die Kirchengemeinde Reichenau vor drei Jahren beantragt.
1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau
Die seit 2000 zum UNESCO-Welterbe zählende Klosterinsel Reichenau feiert in diesem Jahr ihre Gründung vor genau 1.300 Jahren. Der Legende nach legte der irische Wandermönch Pirmin 724 den Grundstein des ersten Klosters. Das Münster wurde 826 geweiht. Im frühen und hohen Mittelalter stieg die Benediktinerabtei zu großer religiöser, politischer und kultureller Bedeutung auf.
Die dort entstandenen prachtvollen Bibelhandschriften zählen heute zum Weltdokumentenerbe. Im Jubiläumsjahr gibt es zahlreiche Festveranstaltungen.