Land übernimmt internationalen Vorsitz

Bodensee-Konferenz: BW will sich für Naturschutz und klimaneutrale Schifffahrt einsetzen

Stand

Von Autor/in Nadine Ghiba, Dirk Polzin

Das Land Baden-Württemberg übernimmt im kommenden Jahr den Vorsitz der Internationalen Bodensee-Konferenz. Am Freitag stellte das Staatsministerium bei einem Festakt seine Ziele vor.

Mehr Naturschutz, weniger Abgase auf dem See - das Land Baden-Württemberg übernimmt im kommenden Jahr den Vorsitz der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) und richtet seinen Blick dabei auch auf Umweltthemen. Bei einem Festakt am Freitag im schweizerischen Appenzell hatte der Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden, der bisher den Vorsitz hatte, Staatssekretär Florian Hassler von den Grünen ein Steuerrad überreicht.

Neben dem Naturschutz soll es ab dem kommenden Jahr auch um die Themen Mobilität und Jugendarbeit gehen. Das sagte das Staatsministerium gegenüber dem SWR.

Grafik der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK)
Die zehn (Bundes)-Länder und Kantone der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) wollen grenzüberschreitend an Themen wie Wirtschaft, Mobilität und Kultur arbeiten.

Naturschutz soll wieder stärker in den Fokus rücken

Ein großes Ziel sei es, stärker auf den Naturschutz zu achten, so ein Sprecher des Staatsministeriums gegenüber dem SWR. Dabei gehe es beispielsweise um invasive Tierarten wie die Quagga-Muschel. Sie verunreinige Trinkwasserleitungen und erzeuge Schäden in Millionenhöhe. Auch der Kormoran sei weiterhin ein Problem, die Fischbestände würden durch den Vogel zunehmend schrumpfen.

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Ein Ziel ist auch, die Schifffahrt auf dem Bodensee klimaneutral zu machen. In diesem Zuge soll eine Studie durchgeführt werden, wie in der Bodenseeregion insgesamt weniger Emissionen ausgestoßen werden können, heißt es vom Staatsministerium.

Auch ein auf lange Sicht geplantes Zulassungsverbot von fossilen Kraftstoffen, wie Benzin oder Diesel, wurde bei der IBK bereits diskutiert, wie aus einem Papier vom Juni 2024 hervorgeht. Darin ist auch von strengeren Abgasvorschriften und Tempolimits die Rede. Auch könnten synthetische Kraftstoffe genutzt werden, die weniger Schadstoffe freisetzten. Zudem könnten Antriebe mit Wasserstoff oder Gas eine Lösung sein. Eine der Fähren zwischen Meersburg und Konstanz fährt bereits mit Gas.

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Die IBK kann jedoch keine international gültigen Gesetze erlassen. Sie will den Austausch vorantreiben, Kontakt suchen zu Hafenbetreibern, Werften und Bootssportvereinen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Außerdem will die IBK Finanzierungsprogramme für eine klimaneutrale Bodenseeschifffahrt vorantreiben. Solche könnten die IBK-Mitglieder auflegen, also Baden-Württemberg, Bayern, die Schweizer Kantone am See, das österreichische Bundesland Vorarlberg sowie Liechtenstein.

Katastrophenschutz, Mobilität und Jugendarbeit

Weiteres Thema für die IBK unter dem Vorsitz von Baden-Württemberg soll der Katastrophenschutz sein, so das Staatsministerium. Aber auch mit dem Thema Mobilität soll sich beschäftigt werden. Man wolle sich auch für den Ausbau der Zugverbindungen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz einsetzen, hieß es weiter. Außerdem arbeitet die IBK laut Staatsministerium daran, junge Menschen stärker in ihre Prozesse einzubinden. So laufe bereits ein Projekt, an dem mehrere Schulen aus der Bodenseeregion teilnehmen. Auf einer Jugendkonferenz im kommenden April in Friedrichshafen könnten die Kinder und Jugendlichen dann Wünsche gegenüber der IBK äußern und Ideen vorstellen. Das Projekt soll die regionale Identität der Jugendlichen stärken und den Austausch zwischen den Ländern fördern, heißt es.

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