Coronavirus-Bild mit Live-Blog-Logo (Foto: Colourbox, Montage: SWR)

Das Virus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Dienstag, 5. Mai 2020

Stand

Die Auswirkungen des Coronavirus bestimmen den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog gibt es zusammengefasst die neuesten Entwicklungen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Sport für Baden-Württemberg.

Das Wichtigste vom Dienstag:

Tourismusminister Wolf fordert Perspektive für Gastronomie

19:56 Uhr

Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) machte sich für eine rasche, schrittweise Öffnung von Hotels und Restaurants unter Einhaltung strenger Hygieneregeln stark. Die Gastronomiebranche sei sehr gebeutelt durch die Corona-Schließungen in den letzten Wochen. Die Infektionszahlen seien seit Tagen stabil, sagte Wolf im SWR-Interview. Das rechtfertige eine vorsichtige Öffnung unter Auflagen nach dem Vorbild Bayerns.

Weniger als 100 bestätigte Neuinfektionen in Baden-Württemberg gemeldet

19:22 Uhr

In Baden-Württemberg sind seit dem Vortag 88 weitere bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das teilte das Landesgesundheitsministerium mit. Die Zahl der derzeit an Covid-19 erkrankten Patienten im Land lag damit bei mindestens 5.435. Weit mehr Menschen seien von dem Virus bereits wieder genesen als derzeit noch erkrankt, heißt es weiter. Für Baden-Württemberg vermeldete das Robert-Koch-Institut eine Reproduktionszahl R = 0,74. Das bedeutet im Mittel, dass zehn mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte etwas mehr als sieben weitere Personen anstecken.

Wichtig ist dabei: Der Verlauf der Fallzahlen, die uns bekannt werden, ist nicht immer aussagekräftig. Verläuft die Linie flacher, gehen die Neuinfektionen im Trend der vergangenen sieben Tage zurück. Allerdings zeigt sich dieser Effekt oftmals auch kurzfristig durch geringeren Meldungen an den Wochenenden. Niedrigere Fallzahlen am Wochenende bedeuten aber nicht, dass sich die Lage entspannt.

BW-Abgeordnete wollen auf Diätenerhöhung verzichten

18:41 Uhr

Die Abgeordneten im Landtag von Baden-Württemberg wollen in diesem Jahr auf ihre Diätenerhöhung verzichten. Dies solle ein Zeichen der Solidarität mit den vielen Menschen sein, für die die Corona-Krise mit wirtschaftlichen Nachteilen verbunden sei, sagte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Stoch. Die SPD-Fraktion hat sich am Dienstag zusammen mit den Fraktionen von Grünen, CDU und FDP auf das Aussetzen der Diätenerhöhung verständigt. Die AfD-Fraktion war in die Beratungen nicht einbezogen. Sie lehnt die Maßnahme ab und bezeichnet sie als populistisch. Die Diäten der Landtagsabgeordneten in Baden-Württemberg sind seit 2005 an einen Lohnindex gekoppelt. Sie verändern sich seitdem analog zur allgemeinen Lohnentwicklung des Vorjahres. Das hätte in diesem Jahr zu einer Erhöhung der Diäten geführt. Damit diese Erhöhung nun ausfällt, muss das Abgeordnetengesetz geändert werden. Durch die Zustimmung der vier Fraktionen ist die dafür erforderliche Mehrheit gesichert. Die Abgeordneten erhalten derzeit eine monatliche Diät von 8.210 Euro. Zusätzlich gibt es Funktionszulagen, etwa für Fraktionsvorsitzende oder Parlamentarische Geschäftsführer. Außerdem erhalten alle Abgeordneten eine Aufwandsentschädigung von 2.252 Euro im Monat. Hinzu kommt eine Zulage für die Altersversorgung in Höhe von 1.805 Euro monatlich.

Schon an Muttertag? Minister drängen auf Gastronomie-Öffnung

18:01 Uhr

Landestourismusminister Guido Wolf (CDU) forderte erneut eine schrittweise Öffnung der Gastronomie in Baden-Württemberg bis spätestens zu den Pfingstfeiertagen. Er verglich die Situation mit der im Nachbarbundesland Bayern, das eine schrittweise Öffnung der Gastronomie ab dem 18. Mai angekündigt hat. Ab dem letzten Mai-Wochenende sollen dort Hotels, Ferienhäuser und Campingplätze pünktlich zum Pfingstfest wieder öffnen dürfen. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) plädierte sogar für eine frühere Öffnung schon am Muttertag, dem kommenden Sonntag. Am Mittwoch gibt es Gespräche zwischen den Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Ausfälle bei Sportvereinen in BW bei rund 150 Millionen Euro

16:41 Uhr

Aufgrund der hohen finanziellen Verluste in der Coronavirus-Krise fürchtet der Württembergische Landessportbund (WLSB) um die Existenz von Vereinen. Mit einem Online-Meldesystem sei seit dem Start am 15. April laut WLSB bereits ein Schaden von insgesamt etwa 26,5 Millionen Euro gemeldet worden. Insgesamt würden sich die Ausfälle bei den über 11.300 Sportvereinen in Baden-Württemberg auf über 150 Millionen Euro summieren. Erste Schätzungen seien damit übertroffen worden.

Eltern und Kinder gehen auf dem Zahnfleisch

15:41 Uhr

Viele Familien haben in den letzten sieben Wochen ihre Tage komplett umstrukturiert, um ihre Kinder bei Laune zu halten und ihnen bei den Schulaufgaben zu helfen. Allmählich ist die Luft aber raus. Viele Kinder vermissen ihre Mitschüler und Lehrer, viele Eltern hoffen auf ein Signal aus der Politik, wann das Leben endlich wieder halbwegs normal verlaufen kann.

Bundesregierung will bis Juni mit Autobranche über Konjunkturprogramm beraten

15:31 Uhr

Die Bundesregierung will mit der Autobranche bis Anfang Juni weiter über ein Konjunkturprogramm beraten. Danach sollen die Ergebnisse besprochen werden. Das teilte Regierungssprecher Seibert nach einem Gespräch zwischen Vertretern beider Seiten mit. An dem Gespräch nahm auch Kanzlerin Merkel teil. Sie verwies nach Seiberts Angaben auf die besondere Bedeutung der Autobranche für Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland. Vor den Beratungen hatten unter anderem Autobauer und mehrere Landesregierungen eine Autokaufprämie gefordert. Umweltverbände hingegen kritisieren mögliche Kaufanreize auch für Diesel- und Benzinautos. Von Greenpeace hieß es, es dürfe keine erneute Abwrackprämie geben.

Mann soll 1.500 Euro zahlen, weil er trotz Quarantäne spazieren war

15:19 Uhr

Ein Mann aus dem Neckar-Odenwald-Kreis soll 1.500 Euro Strafe bezahlen, weil er die angeordnete Quarantäne missachtet hat. Der 55-Jährige hielt sich wegen des Verdachts einer Corona-Infektion seit 10. März in häuslicher Isolation auf, angeordnet durch das Gesundheitsamt. Dennoch sei der Mann eines Abends stundenlang spazieren gewesen. Zeugen hatten das der Polizei gemeldet. Der Mann hatte versichert, er habe bei seinem Ausflug niemanden getroffen. Trotzdem handele es sich um einen strafbaren Quarantänebruch, sagte die Staatsanwaltschaft Mosbach. Sie hat nun eine Geldstrafe von 1.500 Euro beim Amtsgericht Buchen beantragt.

Kretschmann verteidigt Entscheidung für Prämien bei Autokauf

15:05 Uhr

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat seinen Entschluss verteidigt, gemeinsam mit den "Autoländern" Niedersachsen und Bayern Kaufprämien für Autos zu fordern. Die Automobilindustrie gehöre zum Rückgrat der Wirtschaft, es handele sich um eine Schlüsselbranche mit vielen Zulieferern, sagte Kretschmann. "Deswegen ist die Einführung einer schnellen, niederschwelligen, zeitlich begrenzten Innovationsprämie für die Anschaffung von Neu- und Jahreswagen unserer Ansicht nach angesagt." Kretschmann wehrte sich auch gegen Kritik etwa der Grünen Jugend und der Grünen im Bundestag, die am Dienstag laut geworden war. "Sagen wir mal so: In Normalzeiten hat von mir noch nie jemand gehört, dass ich für Kaufprämien von Autos eintrete." Er stehe solchen Maßnahmen skeptisch gegenüber, aber: "Wir sind in einer schweren Krise, und die Automobilwirtschaft spielt da eine große Rolle."

Hugo Boss macht starke Verluste

14:51 Uhr

Der Modekonzern Hugo Boss aus Metzingen (Kreis Reutlingen) hat wegen der Corona-Pandemie im ersten Quartal rote Zahlen geschrieben. Das Unternehmen will nun mit Einsparungen dagegenhalten, Investitionen aufschieben und die Produktion zurückfahren, wie Hugo Boss mitteilte. Verbesserungen im Einzelhandel erwarte man erst ab dem dritten Quartal. In Europa und den USA seien die Geschäfte infolge der Pandemie und der anhaltenden Schließungen weiter "erheblich beeinträchtigt", hieß es.

Universität Tübingen veröffentlicht Vorlesungen zu Corona

14:47 Uhr

An der Universität Tübingen läuft eine öffentliche Vorlesungsreihe zu verschiedenen Aspekten der Covid-19-Pandemie. Mediziner, Naturwissenschaftler, Rhetoriker, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler berichten dazu über den aktuellen Stand der Forschung in ihrem Fachgebiet, teilte die Universität mit. Auf dem Youtube-Kanal der Uni sind bereits Vorlesungen abrufbar. "Wir sehen ein enormes Interesse in der breiten Öffentlichkeit an verlässlichen Informationen über die Besonderheiten des neuartigen Coronavirus, Krankheitsbilder, Therapiemöglichkeiten sowie die möglichen Folgen der Pandemie", begründete der Studiendekan der Medizinischen Fakultät, Professor Stephan Zipfel, das neue Angebot. Universitätsrektor Professor Bernd Engler sagte, die Universität wolle "aktuelles, gesellschaftlich relevantes Wissen künftig verstärkt auch mit Menschen teilen, die keinen direkten Zugang zur Wissenschaft haben".

Grüne aus drei Staaten fordern Öffnung der Grenzen am Bodensee

14:41 Uhr

Grüne aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verlangen eine baldige Öffnung der Grenzen im Bodenseeraum. Politiker aus den drei Staaten forderten, dass umgehend Verhandlungen darüber aufgenommen werden. In einem ersten Schritt sollte nach Ansicht der Grünen der gegenseitige Besuch von Lebenspartnern und Familienangehörigen erleichtert und der grenzüberschreitende Rettungsdienst wieder aufgenommen werden. Später sollten die Grenzen für alle Bewohner der Grenzregion und danach wieder für alle Bürger aus dem Schengenraum geöffnet werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Aktuelle Spielzeit der Staatstheater abgesagt

14:30 Uhr

Die Staatstheater in Karlsruhe und Stuttgart zeigen in der aktuellen Spielzeit keine regulären Aufführungen mehr. Das bis zum 31. August vorgesehene Programm wurde abgesagt. Das teilte das Kunstministerium mit. Stattdessen sollen "kreative künstlerische Formate", die den Corona-Vorsichtsmaßnahmen gerecht werden, angeboten werden. "Kulturbetriebe, Theater und musikalische Ensembles brauchen Planungssicherheit", sagte Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne). Mit der Beendigung der regulären Spielzeit 2019/2020 hätten das Württembergische Staatstheater in Stuttgart und das Badische Staatstheater in Karlsruhe Klarheit. Beide Theater werden gemeinsam von Land und Kommune getragen. Ziel ist demnach, dass es dennoch weiter Formate geben kann, bei denen der Schutz von Publikum und Mitwirkenden gewährleistet ist. Es werde an einer landesweiten Regelung zu Veranstaltungen gearbeitet, teilte das Ministerium mit.

Kretschmann stützt Palmer: "Das muss man, glaube ich, aushalten"

14:25 Uhr

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (beide Grüne) in der Debatte um einen Parteiausschluss oder Ordnungsmaßnahmen in Schutz genommen. Palmer bekleide kein einziges Parteiamt, sondern sei ein ganz normales Mitglied der Grünen. "Deswegen muss man das auch so werten: Da hat ein Mitglied was gesagt", sagte Kretschmann in Stuttgart. Das Recht habe Palmer. In der Sache wies Kretschmann Palmers Aussagen hingegen zurück. Der Oberbürgermeister habe sich damit erheblich verrannt: "Das geht überhaupt nicht." Zum Umgang mit hochbetagten Corona-Kranken hatte Palmer gesagt: "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären." Dafür hatte er massive Kritik geerntet. Viele Grünen-Mitglieder machen sich für einen Parteiausschluss stark. Am Montag entzog ihm die Parteispitze jegliche Unterstützung. Palmer selbst bemängelt die Debattenkultur und schließt einen Rücktritt aus.

Umweltminister Untersteller: Energiepreise könnten steigen

14:13 Uhr

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) äußerte sich in einer Pressekonferenz unter anderem zum wegen der Corona-Krise sinkenden Stromverbrauch in Baden-Württemberg. Er sieht diese Entwicklung nicht nur positiv: "Es wäre positiv, wenn die niedrigen Handelspreise umgehend an die Verbraucher weitergegeben werden könnten. Ich befürchte aber, dass das nicht so sein wird", sagte er. Es drohe vielmehr für 2021 die paradoxe Situation, dass die Stromrechnung steige. Unter anderem gehe es dabei um die wachsende Differenz zwischen Börsenstrom und der gesetzlich zugesicherten Vergütung für Produzenten erneuerbarer Energien, die ihren Strom ins Netz einspeisten. Er gehe davon aus, dass deshalb die EEG-Umlage, mit der diese Differenz ausgeglichen wird, stark ansteigen werde und sich der Strompreis für Mittelständler und Haushalte entsprechend erhöhe. Der Stromverbrauch generell sei wegen Corona auf 80 Prozent des normalen Durchschnittswerts gesunken, sagte Untersteller. Grund dafür sei vor allem der Rückgang der Industrieproduktion wegen Corona.

Das Corona-Update vom 5. Mai

13:39 Uhr

Kein Ausbildungsplatz wegen Corona? Die Sorge ist groß, dass Betriebe jetzt weniger Azubis einstellen. Mehr dazu sehen Sie in unserem Corona-Update für den Südwesten.

Kaufprämien für Autos: Bundestags-Grüne stellen sich gegen Kretschmann

13:35 Uhr

In der Debatte um Kaufanreize für neue Autos mit Verbrennungsmotoren stellen sich die Grünen im Bundestag gegen Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne). "Ich bin anderer Auffassung", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Dienstag in Berlin auf die Frage, ob sie Verständnis für die Position des Stuttgarter Regierungschefs habe. Kretschmann hatte mit seinen Amtskollegen Stephan Weil aus Niedersachsen (SPD) und Markus Söder aus Bayern (CSU) unter anderem 3.000 Euro Kaufprämie für moderne Benziner und Dieselautos ab Schadstoffklasse 6d-Temp gefordert. Erst am Samstag hatten die Grünen auf einem Parteitag "ökologische Kaufanreize" verlangt und die Förderung von Verbrennungsmotoren per Beschluss für "klimapolitisch und industriepolitisch kontraproduktiv" erklärt. 

Gewaltambulanz: deutlich mehr Kindesmisshandlungen

13:04 Uhr

Die Heidelberger Gewaltambulanz verzeichnet während der Corona-Krise deutlich mehr Kindesmisshandlungen. "Wir gehen von einer vorübergehenden Verdreifachung der Fälle aus“, sagte die Leiterin Kathrin Yen der Deutschen Presse-Agentur, ohne absolute Zahlen zu nennen. Aus rechtsmedizinischer Sicht sei eine baldige Öffnung der Kitas wünschenswert. Es sei sinnvoll, wenn die Kinder sich wieder in einem größeren Umfeld bewegten, in dem Erzieherinnen, Lehrkräfte, Verwandte oder Nachbarn Verletzungen wahrnehmen könnten. Auch die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt vor allem gegen Frauen habe sich in der Corona-Krise deutlich erhöht. An diesem Mittwoch beschäftigt sich die Bund-Länder-Runde mit Lockerungen für Kitas, die derzeit nur Notbetreuung anbieten. Die Heidelberger Ambulanz ist die einzige ihrer Art in Baden-Württemberg: Opfer von Gewalt können sich unmittelbar nach der Tat an die rund um die Uhr besetzte Ambulanz wenden, um ihre Verletzungen dokumentieren zu lassen.

Kretschmann: Kontaktverbote wegen Corona noch nicht lockern

12:56 Uhr

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht das Vorpreschen einiger Bundesländer bei der Lockerung von Corona-Auflagen kritisch. Er sei für ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen, sagte Kretschmann in Stuttgart vor den für Mittwoch geplanten Gesprächen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Zusammenbleiben kann man nicht, wenn jeder schon vorher beschlossen hat, was er macht", kritisierte er. Kretschmann machte klar, dass er zum Beispiel gegen eine Lockerung des Kontaktverbotes für die Bürger ist. "Was Sachsen-Anhalt gemacht hat, werde ich nicht machen", betonte Kretschmann. Dort war in der Nacht zum Montag eine neue Verordnung in Kraft getreten, mit der das Land bundesweit bei der Lockerung der Corona-Beschränkungen vorangeht. Die Menschen dort dürfen statt wie bisher mit einem Menschen abseits des eigenen Haushalts fortan zu fünft zusammen sein.

Kontaktloser Outdoorsport soll wieder erlaubt werden

12:47 Uhr

Bei einer Pressekonferenz in Stuttgart hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) angekündigt, man wolle "kontaktlosen Outdoorsport" wieder erlauben. Man habe den Lenkungskreis der Landesregierung bereits beauftragt. Damit sei Sport im Freien gemeint, bei dem die Abstandsregeln unproblematisch eingehalten werden könnten - etwa Golf, Leichtathletik und Tennis. Gerade Sport im Freien sei gut und stärke das Immunsystem.

Immer mehr Verfahren wegen Corona-Verordnung

12:35 Uhr

An den Verwaltungsgerichten in Baden-Württemberg häufen sich die Verfahren wegen der Corona-Verordnungen des Landes. Vor allem Einzelhändler formulieren immer mehr Klagen. Nach SWR-Informationen sind beim baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshof in Mannheim bisher 70 Verfahren im Zusammenhang mit den Corona-Beschränkungen eingegangen, 10 davon wurden bereits entschieden. Neben den Einwendungen von Geschäften gebe es inzwischen aber auch vermehrt Anträge von Privatpersonen, die sich gegen die Maskenpflicht wehren. Der Entscheidungsstau wird dabei immer größer: Bereits vor der Corona-Pandemie waren die Verwaltungsgerichte überlastet. In den vergangenen Wochen mussten sie den Betrieb zudem weitestgehend herunterfahren.

Gewinneinbruch bei Schmiermittelhersteller Liqui Moly

11:03 Uhr

Die Corona-Pandemie hat beim Ulmer Schmiermittelhersteller Liqui Moly deutliche Spuren hinterlassen. Wie das Unternehmen mitteilte, sei der Umsatz in den ersten vier Monaten um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Gewinn sei aber um 50 Prozent gesunken. Laut Geschäftsführer Ernst Prost ist das allerdings kein Grund, sich Sorgen zu machen.

Hoffmeister-Kraut zu Kaufprämien in der Autoindustrie: Man muss "breit fördern"

10:47 Uhr

Die Ministerpräsidenten der drei Autoländer Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen wollen der Autoindustrie mit Kaufprämien helfen. Die soll nicht nur für E-Autos gelten. So fordert etwa die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), dass man "breit fördern" und die bundesweit rund 500.000 Arbeitsplätze in der Autobranche sichern müsse, so Hoffmeister-Kraut (CDU) Auch für Autos mit klassischen Benzin- oder Dieselmotoren solle es eine Kaufprämie geben. Man befinde sich erst "am Beginn des Markthochlaufs der Elektromobilität", sagte Hoffmeister-Kraut. Zudem sei die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren nach wie vor hoch. Sie hält es aber für wichtig, dass Elektroautos stärker gefördert werden, als Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren.

Heidelberger Unternehmen Verivox: Kredite 11 Prozent höher als vor einem Jahr

9:58 Uhr

Die Corona-Krise hinterlässt auch im Kreditgeschäft Spuren. Aktuelle Daten des Heidelberger Unternehmens Verivox zeigen: Kreditnehmer leihen sich heute im Schnitt mehr Geld als vor der Krise. Der durchschnittliche Kreditbetrag war im März 7,5 Prozent höher als im Februar. Im Jahresvergleich beläuft sich das Plus auf 11 Prozent. Zugleich verschieben sich die Anteile der einzelnen Kundengruppen. Banken vergeben Kredite vermehrt an Gutverdiener mit sicherer Beschäftigung. Auch die durchschnittlichen Kreditsummen sind deutlich gestiegen. Verbraucher, die im März einen Kredit über Verivox abgeschlossen haben, nahmen im Schnitt 15.676 Euro auf. Im Februar - vor Ausbruch der Krise - lag der durchschnittliche Kreditbetrag noch bei 14.588 Euro. Auch hier schließen vor allem Gutverdiener höhere Kredite ab. Planbare Investitionen wie den Fahrzeugkauf hingegen verschieben Verbraucher derzeit lieber auf einen späteren Zeitpunkt. Darauf deuten die angegebenen Verwendungszwecke hin.

Tübinger Kreisvorstand entzieht OB Palmer Unterstützung

9:17 Uhr

Nachdem die Bundes- und Landesspitze der Grünen dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer die Unterstützung der Partei entzogen haben, distanziert sich nun auch der Tübinger Kreisvorstand von Palmer. Laut einer Mitteilung sind seine jüngsten Äußerungen mit den Grundsätzen der Partei nicht vereinbar. Damit wird auch der Tübinger Kreisvorstand Palmer nicht mehr bei politischen Kandidaturen um politische Ämter unterstützen. Am Freitag berät der baden-württembergische Vorstand der Grünen über einen Parteiausschluss von Palmer, der seit seiner Aussage zu den Corona-Auflagen zum Schutz von Risikogruppen scharf kritisiert wird.

Weitere Stellen bei Bosch AS in Schwäbisch Gmünd gefährdet

9:10 Uhr

Die IG Metall befürchtet einen weiteren Stellenabbau beim Lenksystemhersteller Bosch AS in Schwäbisch Gmünd. Zusätzlich zu den bereits bekannten 2.100 Stellen könnten demnach weitere 400 wegfallen. Das Unternehmen stehe wegen der Corona-Krise unter wirtschaftlichem Druck und müsse Kosten sparen. Das habe die Geschäftsführung bei der jüngsten Verhandlungsrunde klar gemacht, so Roland Hamm von der IG Metall. In Frage käme demnach eine weitere Streichung zwischen 15 und 20 Prozent der verbliebenen Arbeitsstellen oder andere Streichungen bei den Lohnkosten. Welche das sein könnten, habe Bosch offen gelassen, so Hamm weiter. Die Geschäftsführung habe für diese Woche eine Stellungnahme angekündigt.

Böblingen: Mehrheit der Pflegeheime Corona-frei

9:06 Uhr

Der Landkreis Böblingen hat flächendeckende Tests in Alten- und Pflegeheimen durchgeführt. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Heime ist Corona-frei. In 28 von 49 Heimen im Landkreis Böblingen gab es keine Infektionen. Größere Ausbrüche mit mehr als zehn Covid-19-Fällen wurden jedoch im Samariterstift in Leonberg und im Bürgerheim in Weil der Stadt festgestellt. Landrat Roland Bernhard sprach von einem Kraftakt, weil insgesamt über 3.000 Bewohner und Pfleger getestet wurden. Er hofft nun, dass das Land die Kosten für die Abstriche und Labortests übernimmt. Als nächstes sollen Corona-Tests in 17 Behinderteneinrichtungen durchgeführt werden.

Autogipfel: Wie geht es weiter mit den Autobauern in der Corona-Krise?

8:34 Uhr

Bundesregierung und Branche beraten am Vormittag bei einem "Autogipfel" über die schwierige Lage der deutschen Autobauer. An einer Videokonferenz nehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Bundesminister teil, dazu Vertreter der großen deutschen Hersteller wie VW, Daimler und BMW, des Autoverbandes VDA sowie der IG Metall. Laut der Bundesregierung geht es um die Probleme der Branche bei der Belieferung mit den nötigen Teilen sowie die Folgen für die Beschäftigten. Die Ministerpräsidenten der "Autoländer" Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen etwa fordern eine Kaufprämie für Neuwagen, um die durch die Coronavirus-Krise geschwächte Automobil- und Zuliefererindustrie zu stützen.

Dienstag, 5. Mai

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

Stand
AUTOR/IN
SWR