Coronavirus unter dem Mikroskop

Das Virus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Montag, 4. Mai 2020

Stand

Die Auswirkungen des Coronavirus bestimmen den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog gibt es zusammengefasst die neuesten Entwicklungen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Sport für Baden-Württemberg.

Das Wichtigste vom Montag:

Bürstenhaarschnitt wieder akkurat: Ministerpräsident Kretschmann beim Friseur

21:17 Uhr

Man sah es dem Regierungschef von Baden-Württemberg zuletzt deutlich an: Auch Winfried Kretschmann (Grüne) war wegen der Coronavirus-Schließungen lange nicht mehr beim Friseur, sein markanter Bürstenhaarschnitt saß zuletzt nicht mehr ganz so akkurat. Am Montag durften die Friseure unter strengen Auflagen wieder öffnen - und Kretschmann ließ sich bei seinem Stuttgarter Stammfriseur die Haare stutzen. Der Ministerpräsident trug dabei wie vorgeschrieben eine Maske vor dem Gesicht, wie ein Foto der Staatskanzlei belegt. Zuerst hatten die "Stuttgarter Nachrichten" und die "Stuttgarter Zeitung" darüber berichtet.

Schülervertreter kritisieren weiter Schulöffnungen

20:41 Uhr

Rohem Sanli, Abiturient aus Stuttgart, kritisierte erneut das Vorgehen zu den Schulöffnungen in Baden-Württemberg. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gebe nur "Standard-Antworten". Der erste Schultag für zahlreiche Schüler im Land sei nicht ganz problemlos vergangen. Beispielsweise fehle Seife in einigen Stuttgarter Schulen. Die Schülervertreter hatten vergangene Woche mit Klage gedroht: Sie wollen erreichen, dass Schüler wählen können, ob sie die Abiprüfungen schreiben oder eine Abschlussnote aus den vor der Corona-Pandemie erbrachten Leistungen erhalten. Nur so könnten Gesundheit und Gerechtigkeit im Schulsystem gewährleistet werden.

BW-Kultusministerin Eisenmann verteidigt Schulstart und Prüfungstermin

20:38 Uhr

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat die Wiedereröffnung der Schulen und die Prüfungstermine für Abschlussklassen ab Mitte Mai verteidigt. Sie wolle nicht, dass Abiturienten nur eine Durchschnittsnote bekommen und bei der Bewerbung an Unis oder auf eine Ausbildungsstelle dann schlechtere Chancen bekämen, so Eisenmann im SWR-Interview. Vergangene Woche hatten Schülervertreter wegen der Abschlussprüfungen mit Klagen gedroht.

SWR Extra live: Leben mit Corona - Krisenalltag im Südwesten

20:23 Uhr

Die Corona-Maßnahmen werden im Südwesten schrittweise gelockert. Die Schüler der Abschlussklassen in Baden-Württemberg gehen seit Montag wieder in die Schule. Was sich im Alltag geändert hat, zeigt ein SWR Extra.

Auch die größeren Geschäfte in BW öffnen wieder

19:57 Uhr

Nachdem der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim die sogenannte 800-Quadratmeter-Regel gekippt hat, durften am Montag auch größere Läden und Kaufhäuser in Baden-Württemberg wieder aufmachen. Eine Begrenzung der Verkaufsfläche auf maximal 800 Quadratmeter sei unfair, weil Autohäuser, Fahrrad- und Buchhändler von dieser Regelung ausgenommen seien. So begründete der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof seine Entscheidung, die Regelung komplett aus der Corona-Verordnung des Landes zu streichen. An diesem Montag öffneten deshalb in vielen Orten im Land auch die Kaufhäuser wieder vollständig. Nach wochenlanger "Bummel-Abstinenz" der Kunden füllten sich die bisher ziemlich verwaisten Fußgängerzonen am Montag doch etwas. Aber klar ist, dass trotz dieser ersten Lockerung die Abstands- und Hygieneregeln auch weiterhin eingehalten werden müssen. Deshalb waren die Käufer auch alle mit umgehängter oder griffbereiter Mund-Nasen-Maske in den Innenstädten unterwegs.

Mindestens 5.766 Menschen sind derzeit in BW mit dem Coronavirus infiziert

18:59 Uhr

Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, seien den Behörden bis zum Nachmittag 68 weitere bestätigte Infektionen gemeldet worden. Damit stieg die Zahl der bestätigten Infizierten im Land auf mindestens 32.457 an. Mindestens 25.238 Personen sind bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. In Zusammenhang mit dem Coronavirus sind den Verantwortlichen 31 weitere Todesfälle gemeldet worden. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesfälle in Baden-Württemberg auf 1.453 an. Aktuell sind also mindestens 5.766 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Robert-Koch-Institut hat die Reproduktionszahl für das Land mit R=0,68 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass zehn mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte rund sieben weitere Personen anstecken.

Laut DFL: Zehn Corona-Infektionen in der 1. und 2. Liga

18:03 Uhr

In den 36 Clubs der Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga sind zehn Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Die entsprechenden Maßnahmen, zum Beispiel die Isolation der betroffenen Personen inklusive Umfelddiagnostik, wurden durch die jeweiligen Clubs nach den Vorgaben der örtlichen Gesundheitsbehörden unmittelbar vorgenommen", hieß es von der DFL. Insgesamt wurden seit vergangenem Donnerstag rund 1.700 Personen untersucht. Die Tests sind Teil des DFL-Konzepts für einen möglichen Restart der Bundesliga.

SWR Extra: Leben mit Corona - Krisenalltag im Südwesten

18:00 Uhr

Die Corona-Maßnahmen werden im Südwesten schrittweise gelockert. Die Schüler der Abschlussklassen in Baden-Württemberg gehen seit Montag wieder in die Schule. Was sich im Alltag ab heute ändert, zeigt ein SWR Extra.

Bürgermeister-Verabschiedung in Lauda-Königshofen wohl kein Corona-Verstoß

17:27 Uhr

Die Abschiedsfeier des ehemaligen Bürgermeisters von Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) Thomas Maertens im Rathaus sorgte für Diskussionen. Ihm wurde vorgeworfen mit der Abschiedsfeier gegen die Corona-Verordnung verstoßen zu haben. Das Landratsamt hatte den Vorfall überprüft und ist jetzt zu dem Ergebnis gekommen, dass die Feier zulässig war.

Musikschulen dürfen unter Auflagen ab Mittwoch wieder öffnen

17:05 Uhr

Unter Auflagen dürfen die mehr als 200 Musikschulen in Baden-Württemberg ab Mittwoch den Betrieb wieder aufnehmen. Ebenfalls soll der Unterricht an den Jugendkunstschulen wieder starten. Das teilte das Kultusministerium am Montag in Stuttgart mit. "Auch das beste Video-Tutorial ist kein Ersatz für einen Musik- oder Kunstunterricht von Angesicht zu Angesicht", sagte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Die Einrichtungen hatten wegen der Coronakrise im März schließen müssen. Erlaubt ist demnach zunächst Unterricht zur Berufs- und Studienvorbereitung sowie Einzelunterricht, allerdings mit Ausnahmen. So müssen sich Gesangsschüler und Bläser weiterhin gedulden, weil hier das Infektionsrisiko durch eine erhöhten Abgabe verbrauchter Atemluft höher eingestuft wird. Während des Unterrichts müssen Abstandsgebot und Hygienemaßnahmen gewahrt werden.

Polizei darf ab Dienstag in Einzelfällen auf Corona-Daten zugreifen

17:00 Uhr

Die Polizei darf von Dienstag an bei konkreten Anlässen auf Daten der Gesundheitsämter zugreifen, die mit dem Coronavirus infizierte Personen betreffen. An diesem Tag tritt die Verordnung des Innen- und Sozialministeriums zur Verarbeitung personenbezogener Daten zwischen Gesundheitsbehörden und Polizei in Kraft. Das teilte das Innenministerium am Montag mit. Die Verordnung sei ein großer Schritt hin zu mehr Schutz vor dem Coronavirus für die Mitarbeiter der Ortspolizeibehörden und die Polizisten, sagte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU). Die Opposition hatte die Weitergabe sensibler Daten vergangene Woche scharf kritisiert. Einige Gesundheitsämter in Baden-Württemberg hatten nach Angaben des Landesdatenschützers Stefan Brink Daten mit Klarnamen von coronainfizierten Personen an die Polizei weitergegeben.

Grünen-Vorsitzender Habeck distanziert sich von Tübinger OB Palmer

16:36 Uhr

Wegen umstrittener Äußerungen zu älteren Corona-Patienten hat sich der Grünen-Vorsitzende Habeck deutlich vom Tübinger Oberbürgermeister Palmer distanziert. Der Satz seines Parteikollegen sei falsch und herzlos gewesen, betonte Habeck am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will".

Bedarf an Suchtberatung nimmt zu

15:53 Uhr

Die Träger des Suchthilfenetzes in Stuttgart hoffen auf eine baldige Lockerung der Kontaktbeschränkungen. Für Menschen mit Suchterkrankungen sei die Situation besonders schwer, teilte der Caritasverband für Stuttgart am Montag mit. Der Bedarf an Beratung nehme zu, sagte unter anderem Bernd Klenk von der Beratungsstelle Release. Die Sozialarbeiter gingen deshalb auch offensiv auf die betroffenen Menschen zu und riefen sie beispielsweise von sich aus an. Hilfe und Beratung über Telefon und E-Mail werde stark nachgefragt. Auch die Suchtklinik am Klinikum Stuttgart habe wie alle anderen Dienste und Einrichtungen weiterhin geöffnet, hieß es in der Mitteilung weiter. Soziale Isolation, die Angst um die Existenz, eine Verunsicherung angesichts dessen was ist und noch kommen könnte, zeige sich nach acht Wochen corona-bedingten Einschränkungen bei Suchtkranken noch deutlicher als bei anderen Mitbürgern. Viele Klientinnen und Klienten, die stabil waren, "werden jetzt wieder kippelig", berichteten Suchtberater, und die Rückfälle nähmen zu.

Nach Überfall auf ZDF-Team: Kurzzeitig Festgenommene sollen aus BW kommen

15:49 Uhr

Drei Tage nach dem Überfall auf ein ZDF-Kamerateam in Berlin fahndet die Kriminalpolizei weiter nach Tätern und ermittelt zu den Hintergründen. Zwei der kurzzeitig festgenommenen Personen sollen aus Baden-Württemberg stammen. Die Untersuchung führt weiterhin der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes (LKA). Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass die Täter dem linken Spektrum zuzuordnen sind. Das Motiv für den Angriff ist weiterhin nicht bekannt. Das siebenköpfige ZDF-Team der Satiresendung "Heute-Show" hatte am Freitag bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln gefilmt, an der auch Rechtspopulisten und Anhänger von Verschwörungstheorien teilnahmen. Als das Team die Demonstration bereits verlassen hatte, wurde es in einer Seitenstraße nahe dem Alexanderplatz von mindestens 15 Menschen angegriffen. Die Täter sollen dabei auch eine Metallstange benutzt haben. Zu drei der sechs zunächst festgenommenen Menschen lagen nach Polizeiangaben vom Wochenende "Erkenntnisse im Bereich der politisch motivierten Kriminalität links" vor. Aus Sicherheitskreisen hieß es am Montag, eine der polizeilich bekannten Personen sei seit 2015 als "Gewalttäter" aus dem linken Spektrum bekannt. Von den sechs Menschen leben nach Informationen der Deutschen Presseagentur vier in Berlin, zwei haben ihren Wohnsitz in Baden-Württemberg. Am Samstag wurden sie wieder freigelassen. Mindestens zwei von ihnen stehen weiter unter Verdacht. Bei vier Menschen habe sich der Verdacht nicht erhärten lassen, so die Staatsanwaltschaft.

So lief der erste Schultag nach der Corona-Auszeit in Bad Wimpfen

14:32 Uhr

Nur eine Person pro Tisch, die Tische weit auseinander und die Mund-Nasen-Masken sind sowieso Pflicht. Für den wiederaufgenommenen Präsenzunterricht nach den unfreiwilligen "Corona-Ferien" gelten strenge Regeln. Auch am Bad Wimpfener Hohenstaufen-Gymnasium (Kreis Heilbronn) kehrten die Schüler der Abschlussklassen zurück in die Klassenräume.

Parteispitze will Palmer nicht weiter unterstützen

14:15 Uhr

Nach seinen umstrittenen Äußerungen zu älteren Corona-Patienten entzieht auch die Grünen-Spitze auf Bundesebene den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer die Unterstützung. Die Partei werde Palmer bei einer erneuten Kandidatur in Tübingen und bei weiteren politischen Tätigkeiten nicht mehr unterstützen, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock am Montag in Berlin nach einer Videokonferenz des Parteivorstands. Weitere interne Sanktionen würden geprüft.

Zuvor hatte bereits der Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Tübinger Gemeinderat, Christoph Joachim, mitgeteilt, dass er seiner Fraktion empfehlen werde, Amtsinhaber Boris Palmer bei der nächsten Wahl des Oberbürgermeisters 2022 nicht mehr zu unterstützen.

Ansturm auf Corona-Studie der Universität Ulm

14:00 Uhr

Über 1.500 Teilnehmer haben sich für eine Corona-Studie der Universität Ulm gemeldet. Damit wurde das Soll von 500 Eltern-Kind-Paaren deutlich übertroffen. Mit ihrer Hilfe soll die Frage beantwortet werden, wie häufig Kinder von Covid-19 betroffen sind und welche Rolle sie bei der Ausbreitung des Coronavirus spielen. Die Ergebnisse der Studie sollen der Politik bei der Entscheidung helfen, wie schnell Kitas und Schulen wieder öffnen dürfen.

LEA Ellwangen: Erste Bewohner aus Quarantäne entlassen

13:39 Uhr

Rund 200 Bewohner der Landeserstaufnahmeeinrichtung Ellwangen (LEA, Ostalbkreis) haben nach einer überstandenen Infektion die häusliche Quarantäne verlassen können. In der Einrichtung gilt aber weiter eine Kontakt- und Ausgangssperre. Bei zehn Bewohnern der LEA Ellwangen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten, soll am Montag nochmal ein Abstrich genommen werden. Außer ihnen sollen auch diejenigen zunächst weiter in der Einrichtung in einem separaten Quarantänebereich wohnen, die schon Anfang April positiv getestet wurden. Das teilte der Landrat des Ostalbkreises, Klaus Pavel, mit.

Schlösser, Gärten und Zoos: Nicht alle öffnen am Mittwoch

13:13 Uhr

Die staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg öffnen ab Montag wieder, aber nur stufenweise. Das baden-württembergische Finanzministerium veröffentlichte einen Stufenplan für die touristischen Attraktionen des Landes. So ist der Karlsruher Schlossgarten wegen seiner Bedeutung für Fuß- und Radverkehr wieder geöffnet - um abendliche Treffen zu vermeiden, aber vorerst nur von sechs bis 19.00 Uhr. Die geänderte Corona-Verordnung des Landes erlaubt eigentlich die Wiedereröffnung von Spielplätzen, Gedenkstätten, Museen, Ausstellungen, Zoos und Tierparks ab diesem Mittwoch. Dem kommen aber nicht alle Einrichtungen sofort nach.

Am Mittwoch öffnet das Blühende Barock in Ludwigsburg, aber ohne Märchengarten. Am Donnerstag folgen die Gärten der Schlösser Weikersheim und Schwetzingen - mit Besucherbeschränkungen (Weikersheim 400 Personen, Schwetzingen 800 Personen). Die Stuttgarter Wilhelma soll erst in der kommenden Woche für Besucher geöffnet werden. Tickets müssen vorab online gebucht werden, maximal 2.000 Personen dürfen gleichzeitig drin sein. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, man müsse sicherstellen, dass es nirgendwo einen zu großen Andrang gebe. "Deshalb bitten wir um Verständnis, dass nicht alle Einrichtungen sofort voll durchstarten können". Das bedeutet, dass beispielsweise Teilbereiche wie der Märchengarten oder Tier- und Pflanzenhäuser noch nicht zugänglich sind.

Berufsschullehrer sehen Präsenzunterricht als Herkulesaufgabe

12:42 Uhr

Die Berufsschullehrer sehen den Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht in Corona-Zeiten als Herkulesaufgabe. Der Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes in Baden-Württemberg, Thomas Speck, sagte am Montag in Stuttgart, etwa 40 Prozent der Berufsschüler gingen jetzt wieder zur Schule. Dafür stünden etwa 70 Prozent der Lehrer bereit. Es gebe trotzdem Schulen, die nicht allen Prüfungsklassen einen Präsenzunterricht anbieten könnten. Lehrer und Schulleitungen leisteten erhebliche Mehrarbeiten. Speck beklagte, dass die Schulträger, die Stadt- und Landkreise, die beruflichen Schulen unterschiedlich gut mit Hygieneartikel ausstatteten. Teilweise hätten sich die Schulen Seifen und Einweghandtücher selber besorgen müssen. "Für die kommenden Wochen muss das nach unserer Auffassung unbedingt anders werden."

Vize-Landeschef Michael Niedoba bezifferte die Zahl der Prüflinge an den beruflichen Schulen auf mehr als 100.000. Die Prüfungen seien eine Belastungsprobe, da der Prüfungszeitraum verkürzt worden sei. Zudem hätten die Lehrer auch weniger Zeit für die Korrekturen. Vize-Landeschefin Michaela Keinath erklärte, dass die praktischen Prüfungen für Schüler in der Altenpflege eigentlich in Pflegeheimen abgehalten würden. Das sei jetzt wegen Corona nicht möglich. Praktische Situationen sollten an Puppen nachgestellt werden.

"Brot für die Welt" kritisiert Zusammensetzung des EU-Coronaprojekts

12:36 Uhr

Die Präsidentin der Hilfswerke "Brot für die Welt" und "Diakonie Katastrophenhilfe", Cornelia Füllkrug-Weitzel, will auch die Beteiligung der Zivilgesellschaft an weltweiten Corona-Projekten. Füllkrug-Weitzel kritisierte am Montag im SWR, dass bei der von der Europäischen Union (EU) initiierten Online-Geberkonferenz nur wenige Menschen aus Entwicklungsländern beteiligt seien und auch die Zivilgesellschaft nicht eingeladen worden sei. Dabei seien zivilgesellschaftliche, kirchliche Einrichtungen nun mal diejenigen, die an die 50 Prozent aller Gesundheitsstrukturen in Afrika betrieben, sagte Füllkrug-Weitzel weiter. Sie bezweifle, dass die EU die richtige Instanz zur weltweiten Koordinierung von Corona-Hilfen sei. In Bezug auf das Online-Projekt sei völlig unklar, was mit den eingesammelten Geldern der Online-Geberkonferenz geschehe.

Wegen Corona vermutlich weniger Ausbildungsplätze

12:26 Uhr

Wegen der Corona-Krise könnten manche Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg gezwungen sein, die künftige Zahl ihrer Azubis zu hinterfragen. Das sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold am Montag in Stuttgart. Rund ein Viertel aller Betriebe gab bei einer aktuellen Umfrage des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) an, weniger Lehrstellen besetzen zu wollen. Bei den aktuellen Anmeldungen neuer Ausbildungsstellen seien die Unternehmen bisher tatsächlich etwas zurückhaltender, sagte Reichhold. "Etwa die Hälfte aller Betriebe möchte jedoch gleich viele oder sogar mehr Auszubildende einstellen, auch das zeigt die Umfrage." Er hoffe, dass sich vor September im positiven Sinn noch einiges bewege. "Viele Betriebe dürften die aktuelle Situation auch als Chance sehen, dringend benötigte Nachwuchskräfte gewinnen zu können. Denn den Fachkräftemangel im Handwerk wird es auch nach Corona weiter geben."

Die Studie wird in der SWR-Sendung "Report Mainz" am Dienstagabend um 21:45 Uhr behandelt.

Tübingen: Mitglied des Gemeinderats will Palmer nicht mehr als OB

10:34 Uhr

Der Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Tübinger Gemeinderat, Christoph Joachim, will seiner Fraktion empfehlen, Amtsinhaber Boris Palmer bei der nächsten Wahl des Oberbürgermeisters 2022 nicht mehr zu unterstützen. Die Forderung einiger Parteikollegen nach einem Parteiausschluss könne er nachvollziehen, sagte Joachim dem SWR. Der Tübinger Bundestagsabgeordnete der Grünen, Christian Kühn sagte, Palmer müsse sich Gedanken machen, ob er mit all seinen Aussagen in der Partei noch seine Heimat sehe.

Palmer hatte vergangene Woche in einem Interview gesagt: "Ich sag' es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären." Für diese Aussage wurde er stark kritisiert.

Automobilhersteller Porsche und Audi produzieren wieder

10:02 Uhr

Nachdem der Stuttgarter Autobauer Daimler vergangene Woche seine Produktion wieder aufgenommen hat, laufen ab heute auch bei Audi in Neckarsulm und Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen wieder die Bänder. Vom normalen Betrieb sei man aber noch weit entfernt, so eine Audi-Sprecherin. Dort rechnet man damit, etwas mehr als die Hälfte der sonst üblichen Fahrzeuge herstellen zu können. Die Produktion laufe nachfrageorientiert. Bei beiden Herstellern gelten neue Hygiene- und Abstandsregelungen. Wo diese nicht eingehalten werden können, gibt es eine Maskenpflicht. Die Werke von Audi und Porsche waren wegen der Corona-Pandemie sechs Wochen lang geschlossen.

SPD-Chefin Esken: Lockerungen müssen nachvollziehbar und begründet sein

9:37 Uhr

Die Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken (Wahlkreis Calw/Freudenstadt), hat gefordert, dass Lockerungen in der Corona-Krise gut gegeneinander abgewogen werden müssen. Im Radioprogramm SWR Aktuell sagte Esken: "Wir müssen einfach sehen, dass nicht nur die Beschränkungen, sondern auch die Lockerungen nachvollziehbar und gut begründet sind und gut gegeneinander abgewogen, damit sie akzeptiert werden." In diesem Zusammenhang müsse dann auch die Frage gestellt werden, ob sich Familien wieder gegenseitig besuchen dürfen und Kinder wieder untereinander Kontakt haben können. Zu der Frage, ob die Fußballbundesliga die Saison demnächst in Form von "Geisterspielen" fortsetzten könne, sagte Esken, hier spielten die Bedürfnisse der Menschen "eine größere Rolle" als die "finanziellen Interessen großer Bundesligavereine."

Rund 330.000 Schüler kehren in Klassenzimmer zurück

9:15 Uhr

Nach siebenwöchigen Schulschließungen startet heute für rund 330.000 Schüler in Baden-Württemberg wieder der Unterricht. Dabei handelt es sich zunächst um die Schüler, die in diesem oder im kommenden Jahr ihren Abschluss machen. Der Unterricht soll unter strengen Abstands- und Hygieneregeln stattfinden, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Eine Maskenpflicht wie in Bussen, Bahnen und Läden soll im Unterricht aber nicht gelten. Im nächsten Schritt sollen dann die Viertklässler wieder an die Schulen zurückkommen. Ziel des Kultusministeriums ist es, dass alle 1,5 Millionen Schüler in Baden-Württemberg in diesem Schuljahr zumindest noch zeitweise Präsenzunterricht erhalten. Laut einer Umfrage im Auftrag des SWR halten es zwei Drittel der Baden-Württemberger für richtig, die Schulen schrittweise wieder zu öffnen. Noch ist völlig unklar, wann ein geregelter Schulbetrieb wieder möglich ist.

Friseursalons dürfen wieder öffnen - Andrang erwartet

9:03 Uhr

Endlich wieder Haare schneiden oder tönen lassen - ab heute öffnen Friseurbetriebe in Baden-Württemberg wieder. Der Ansturm auf Termine ist groß. Wegen der strengen Vorgaben wird sich aber Einiges ändern. Zur Wiedereröffnung rechnet das Handwerk mit einem Kundenansturm. "Es wird einfach einen Run geben", sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Jörg Müller, der Deutschen Presseagentur. Wegen der Auflagen können aber weniger Menschen gleichzeitig bedient werden. So müssen laut Müller etwa viele Salons wegen des vorgeschriebenen Mindestabstands mit weniger Stühlen auskommen. Betroffen sind nach Angaben des Fachverbandes Friseur und Kosmetik etwa 11.500 Betriebe in Baden-Württemberg.

Montag, 4. Mai

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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SWR

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