Das war der Samstag in Baden-Württemberg:
21:29 Uhr
Die Landesregierung möchte die Anzahl der Corona-Tests deutlich steigern. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warb in Zeitungen für die Maskenpflicht und erntete prompt Kritik von der FDP. In Stuttgart demonstrierten mehrere hundert Teilnehmer gegen eine Einschränkung der Grundrechte in der Corona-Krise. Die wichtigsten Informationen des Tages aus Baden-Württemberg sehen Sie zusammengefasst im Corona-Ticker.
370 neue Corona-Infektionen in BW - 20.032 wieder gesund
20:05 Uhr
Das Sozialministerium Baden-Württemberg hat aktualisierte Fallzahlen zum Coronavirus veröffentlicht. Die Zahl der bestätigten Infektionen ist demnach um 370 gegenüber dem Vortag gestiegen. Nach aktuellem Stand weisen damit 30.739 Menschen eine bestätigte Corona-Infektion auf. Davon sind ungefähr 20.032 Personen bereits wieder genesen. Nach offiziellen Angaben sind 1.237 Menschen im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Dies entspricht einem Anstieg um 34 Fälle im Vergleich zum Vortag. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,8 angegeben. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder Infizierte eine weitere Person ansteckt und somit die Zahl der Neuerkrankungen leicht abnimmt.
Hunderte bei Demonstration auf Stuttgarter Schlossplatz
17:05 Uhr
Hunderte Menschen sind am Samstag in Stuttgart dem Aufruf der Initiative "Querdenken" gefolgt und haben gegen eine Einschränkung der Grundrechte während der Corona-Krise demonstriert. Zwischen 350 und 500 Menschen versammelten sich dabei auf dem Stuttgarter Schlossplatz, wie die Stadt und die Polizei übereinstimmend berichteten. Bei der als "überparteilich" bezeichneten Demonstration forderte Initiator Michael Ballweg die Einhaltung der Grundrechte der Versammlungsfreiheit und der Religionsfreiheit. Die Demonstration fand bereits zum dritten Mal statt. Nach einem ersten Verbot der Stadt hatte die Initiative vor einer Woche trotzdem demonstrieren dürfen, weil das Bundesverfassungsgericht einem Eilantrag gegen das Verbot stattgegeben hatte.
Ansteckung auf S21-Baustelle laut Stadt Stuttgart gestoppt
15:16 Uhr
Eine weitere Ausbreitung des Coronavirus bei Arbeitern auf der S21-Baustelle ist nach Informationen der Stadt Stuttgart verhindert worden. In einer Mitteilung der Stadt heißt es, dass 31 Kontaktpersonen in einem Arbeiterwohnheim am Ende ihrer Quarantänezeit negativ getestet worden seien. Die Isolation nach der Infektion eines Bauarbeiters in dem Wohnheim habe damit Erfolg gehabt. Keine der Kontaktpersonen habe sich infiziert. Diese Arbeiter könnten nun auf die Baustelle zurückkehren.
Landesregierung will mehr Menschen testen
11:45 Uhr
In Baden-Württemberg sollen künftig mehr Menschen auf das Corona-Virus getestet werden. Das hat die Corona- Lenkungsgruppe der Regierung beschlossen. Demnach soll es etwa für das Personal in medizinischen Einrichtungen flächendeckende Tests geben. Auch Menschen, in deren Umfeld es viele Erkrankte gibt, sollen vorsorglich getestet werden. Die Zahl der wöchentlichen Corona-Tests in Baden-Württemberg könnte sich dadurch verdoppeln, hieß es - auf mehr als 160.000.
FDP kritisiert Masken-Kampagne der Landesregierung
10:20 Uhr
Per Zeitungsanzeige wirbt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) persönlich für die Einhaltung der ab Montag geltenden Maskenpflicht in Baden-Württemberg. "Aber bitte mit Maske!" heißt es in den Anzeigen, die am Samstag in Zeitungen im ganzen Land erschienen. Auf einem Foto ist Kretschmann mit grauem Mund-Nasen-Schutz mit den drei Löwen aus dem Landeswappen zu sehen.
Aus der Opposition kam prompt Kritik an der Anzeigenkampagne. "Wenn das Geld des Steuerzahlers schon für eine Kampagne für eine Maßnahme ausgegeben wird, die vom Weltärztepräsidenten als 'lächerlich' bezeichnet wird, dann hätte ich mir gewünscht, dass man Sympathieträger aus den Bereichen Kultur, Sport und Wissenschaft gesucht hätte und nicht einfach eine Vorwahlkampagne für den Ministerpräsidenten gestaltet", sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke.
Große Nachfrage bei erweiterter Kinder-Notbetreuung
07:45 Uhr
Die von der baden-württembergischen Landesregierung angekündigte Ausweitung der Notbetreuung von Kindern in der Corona-Krise stößt bei Eltern auf großes Interesse. Die Behörden registrierten eine hohe Nachfrage, sagte etwa eine Sprecherin der Stadt Freiburg. Landesweit laufen die Vorbereitungen. Städte und Gemeinden seien damit beschäftigt, die Notbetreuung zu erweitern und den Bedarf zu decken, hieß es. In Schulen würden zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen. Zudem müssten Mitarbeiter gewonnen werden, die die Betreuung der Kinder übernehmen. Das Land hatte beschlossen, die Notbetreuung in Baden-Württemberg auszubauen. Start des erweiterten Angebots ist am Montag.