Gespräch

Wasserknappheit: „Das ist eine Ressource, die wir nicht mal eben herstellen können“

Stand
INTERVIEW
Frauke Oppenberg

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Deutschland geht in großen Schritten auf ein Wasserproblem zu, das ist längst keine Neuigkeit mehr. „Seit 2018 hatten wir einfach eine Menge Hitzejahre und Dürren hintereinander. Und die Folgen hat man dann ganz konkret auch in der Landschaft gesehen“, sagt Susanne Götze, Co-Autorin des Buches „Durstiges Land – Wie wir leben, wenn das Wasser knapp wird“.

Ob der Worst Case eintritt, bestimmen wir selbst

In dem Buch skizzieren die Autorinnen und Klima- und Wirtschaftsjournalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres verschiedene Szenarien, wie das Leben in Deutschland in der nahen Zukunft aussehen könnte – nämlich im Jahr 2040.

Daraus ergeben sich konkrete Handlungsmuster, wenn das Best-Case-Scenario eintreten soll: „Wir müssen uns erst mal drüber unterhalten, wer hat zuerst ein Anrecht auf Wasser?“, sagt Götze. „Wer ein Recht darauf hat, ist eine wichtige Sache, aber es geht auch darum, wie Wasserentnahmerechte eingeschränkt werden können, damit zum Beispiel die Industrie gezwungen ist, Wasser zu sparen.“

Am Ende profitieren alle

Auch die Städte müssten sich in Zukunft anpassen und zu sogenannten Schwammstädten werden, sagt Götze. „Da gilt es, das Wasser in der Stadt zu halten mit begrünten Fassaden, Entsiegelung von Flächen, Regenwassereinleitungsverbot et cetera. Und da geht es nicht nur darum, dass man irgendwie genug Wasser hat, sondern kann sogar die Lebensqualität verbessern."

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