Wiederentdeckung einer außergewöhnlichen Künstlerin

Malerei, Performance und Klangkunst: Lily Greenham im Kunstverein Karlsruhe

Stand
AUTOR/IN
Marie-Dominique Wetzel

Zum 100. Geburtstag von Lily Greenham zeigt der Badische Kunstverein erstmals das Werk der vielseitigen Künstlerin in seiner ganzen Bandbreite. Von Malerei und Collage zu Performance, Konkreter Poesie und Klangkunst – Greenham arbeitete radikal interdisziplinär und prägte völlig neue Formen.

Audio herunterladen (3,6 MB | MP3)

Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe   (Foto: Pressestelle, Badischer Kunstverein ©Lily Greenham Archive, Goldsmiths, University of London)
Farbstudie auf Karton einer Op-Art-Arbeit von Lily Greenham in den 1960er-Jahren. Die Op-Art ist eine Stilrichtung der bildenden Kunst der 1960er-Jahre, die durch abstrakte Formmuster und geometrische Farbmuster überraschende oder irritierende optische Effekte erzeugt. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe   (Foto: Pressestelle, Badischer Kunstverein ©Lily Greenham Archive, Goldsmiths, University of London)
Unbetitelte großformatige quadratische Op-Art-Collage von Lily Greenham, 1966. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe   (Foto: Pressestelle, Badischer Kunstverein ©Lily Greenham Archive, Goldsmiths, University of London)
Schablonierter Einzelbuchstabe, für ein Plakat zu einem Vortrag von Lily Greenham, undatiert. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe   (Foto: Pressestelle, Badischer Kunstverein ©Lily Greenham Archive, Goldsmiths, University of London)
Schwarzweiß-Ausdruck eines textbasierten Selbstporträts von Lily Greenham, 1970er-Jahre. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe   (Foto: Pressestelle, Badischer Kunstverein ©Lily Greenham Archive, Goldsmiths, University of London)
Maschinengeschriebenes Manuskript „Polar Polaris“ von Lily Greenham, 1970er-Jahre. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe   (Foto: Pressestelle, Badischer Kunstverein ©Lily Greenham Archive, Goldsmiths, University of London)
Schreibmaschinengeschriebener Aphorismus von Lily Greenham, undatiert. Bild in Detailansicht öffnen
Ausstellung Lily Greenham: An Art of Living im Badischen Kunstverein Karlsruhe   (Foto: Pressestelle, Badischer Kunstverein ©Roel Visser)
Fotografie einer Performance von Lily Greenham und Hugh Davies. Bild in Detailansicht öffnen

„Außenseiterin unter Außenseitern“

Lily Greenham (1924–2001)  bezeichnete sich selbst als „Außenseiterin unter Außenseitern“. Sie wurde 1924 in Wien in eine polnisch-jüdische Künstlerfamilie geboren. Ihre Eltern wurden von den Nazis ermordet, Lily Greenham überlebte mit knapper Not. Ihr Leben lang blieb sie ein rastloser Mensch, zog von einem Land ins andere.

Aber diese Unruhe machte sie auch zu einer offenen, neugierigen und sehr experimentierfreudigen Künstlerin. Lily Greenham arbeitete vor allem mit ihrer Stimme und Musik – probierte neue Techniken und Effekte aus, früh auch bereits mit Computern.

Sound-Arbeiten im Zentrum der Ausstellung

Greenham performte Texte von Dichtern wie Ernst Jandl, Oskar Pastior und Gerhard Rühm. Später folgten eigene Texte. In diesem Jahr wäre die Künstlerin Lily Greenham 100 Jahre alt geworden. Der Badische Kunstvereins zeigt nun – zusammen mit dem renommierten Goldsmiths aus London – zum ersten Mal überhaupt eine umfassende Werkschau von Lily Greenham. Eine echte Wiederentdeckung!

Von der Kunstgeschichte ignoriert Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts: 3 Wiederentdeckungen, die für Aufsehen sorgen

Der Kunstmarkt hat die Werke von Frauen systematisch ignoriert und unterbewertet. Wir zeigen Ihnen drei, bei denen man sich staunend fragt, wie man diese Kunst verpassen konnte.

Mehr Kunst

Remagen

51 Malerinnen aus 5 Jahrhunderten Arp-Museum zeigt die „Maestras“ – Die Wiederentdeckung weiblicher Malerei

Maestras – das ist ein neues Wort und steht für 51 Malerinnen, mit deren Werken das Arp-Museum in Remagen ein faszinierendes Gesamtbild rein weiblicher Kunst durch die Jahrhunderte zeigt.

SWR2 am Morgen SWR2

Museum Frieder Burda Baden-Baden Ausstellung „ImPOSSIBLE“: Darum findet Kurator Alexander Timtschenko diese Werke „unmöglich“

In der Kunst ist nichts unmöglich! Der Künstler und Kurator Alexander Timtschenko hat für seine Ausstellung im Museum Frieder Burda nach Werken gesucht, die die Realität austricksen.

SWR2 am Morgen SWR2

Stand
AUTOR/IN
Marie-Dominique Wetzel