"Letzte Generation": Klimaaktivistin Maria vor Gericht - was geht uns das an!?

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Autor/in
Christiane von Wolff
SWR1 Redakteurin Christiane von Wolff

Maria Braun: eine junge Klimaaktivistin vor Gericht. Die Letzte Generation kämpft für Klimaschutz. Die Staatsanwaltschaft sieht die Aktionen als Nötigung, sie als nötigen Protest.

Klimakrise: Klebeaktionen & Feueralarm gegen Erderwärmung

Maria Braun ist eine junge Frau aus Bietigheim-Bissingen. Sie macht gerade Abitur in Ludwisburg. Und: sie ist deutschlandweit unterwegs gewesen, als Aktivistin für die "Letzte Generation". Mit 18 kam der erste Strafbefehl ins Haus. Gerichtsvorladungen folgten.

Aktiver Widerstand Finanzierung, Ziele, Hintergründe: Das ist die "Letzte Generation"

Die "Letzte Generation" tritt vor allem mit Straßenblockaden in Erscheinung. Welche Ziele verfolgt die Gruppe, wie finanziert sie sich? Antworten und Hintergründe:

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Wochenlang hat Maria Braun sich deutschlandweit auf Straßen geklebt, Autos ganz bewusst ausgebremst. In Berlin hat Maria im Reichstag zusammen mit anderen den Feueralarm ausgelöst. Symbolisch, um auf die Erderhitzung aufmerksam zu machen.

Wir müssen uns anschauen, wo wir stehen. Wenn wir die Katastrophe nicht so ernst nehmen, wie sie ist, dann handeln wir nicht entsprechend.

Maria, Aktivistin bei der "Letzten Generation", wird von zwei Polizeibeamten nach einer Straßenblockade weg getragen. Die "Klimakleber" kämpfen mit Straßenblockaden gegen die ihrer Meinung nach falsche Politik im Klimawandel -  Klimakrise, Erderwärmung, falsche Klimaziele, all das sei eine Gefahr für kommende Generationen.
Maria, Aktivistin bei der "Letzten Generation", wird von zwei Polizeibeamten nach einer Straßenblockade weg getragen.

Blockadeaktion der "Klimakleber": Maria vor Gericht

In München hat Maria zusammen mit einer Gruppe von Mitgliedern der "Letzten Generation" den Stachus lahmgelegt. Sieben Fahrspuren waren blockiert. Bis Mitternacht.

[Die Klimakrise] betrifft uns alle. Ältere Menschen. Meine Generation. Und auch jene Generation, die noch ungeboren ist. Auch wenn diese Menschen jetzt noch keine Stimme haben.

Klimakleber Straßenblockade Aktion der "Letzten Generation" am Münchner Stachus.
Straßenblockade Aktion der "Letzten Generation" am Münchner Stachus.

Präventivhaft zur Vorbeugung und Haftstrafen wegen Nötigung

Tausende Strafverfahren laufen bundesweit. Fast immer lautet die Anklage: Nötigung. Aktivisten werden teils zu mehrmonatigen Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt. Auch große Teile der Gesellschaft kritisieren die "Letzte Generation" und ihre Aktionen.

Bayern fährt eine besonders harte Linie gegen die Klimaaktivisten. Viele kommen ohne Gerichtsverhandlung in Präventivhaft, mitunter wochenlang in Einzelzellen. Auch Maria war in München in Präventivhaft:

Auch ich hätte mir nicht vorstellen können, ins Gefängnis zu gehen. Meine Verzweiflung ist allerdings so groß, dass ich nicht mehr darauf hoffen kann, dass die da oben das schon irgendwie richten.

Kleben gegen die Klimakrise Was wollen die Klimaaktivisten "Letzte Generation" wirklich?

Sie kleben sich an Dirigentenpulte oder Museumswände und immer wieder auf Straßen. Wer ist die "Letzte Generation" und wie wollen sie mit ihren Aktionen das Klima retten?

Letzte Generation: Kriminell oder nicht - Juristen streiten

Im November 2023 hat das Landgericht München geurteilt: es bestehe zurecht ein Anfangsverdacht, dass die "Letzte Generation" eine kriminelle Vereinigung ist. Also seien die bereits durchgeführten Razzien und Abhöraktionen auch erlaubt gewesen.

Gleichzeitig verweisen viele Juristen auf das Grundgesetz. Danach gehöre zu einer lebendigen Demokratie das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit, auch wenn Versammlungen stören. Außerdem habe der Staat die Pflicht zu einem Klimakurs, der auch kommende Generationen schützt.

Maria, Moritz und Malte - die drei Aktivisten der "Letzten Generation" auf der Anklagebank. Sie sitzen an einem Tisch mit Mikrofonen und blättern in Aktenordnern. Sie stehen wegen einer Aktion vor Gericht, bei der sie für die Letzte Generation teilgenommen haben.
Maria, Moritz und Malte - die drei Aktivisten der "Letzten Generation" auf der Anklagebank.

Expertenrat: Bundesregierung droht Klimaziele zu verfehlen

Klimaexperten warnen: Weltweit sind wir dabei, das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens zu verpassen. Das gibt auch der Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung mit auf den Weg. Und auch die Weltklimaschutzkonferenz COP28 hat gezeigt: weltweit müssen die Regierungen den Klimaschutz ernster nehmen. Gleichzeitig sagen aktuelle Studien: fast jeder vierte Deutsche findet, die aktuellen Maßnahmen für Klimaschutz gehen zu weit.

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