0,04 Prozent – das hört sich nach lächerlich wenig an. Allerdings könnte man bei Arsen, Zyankali oder Plutonium auch sagen: Die paar Gramm – was sollen die bei einem ausgewachsenen Menschen schon ausmachen? Aber wie wir wissen, sind sie tödlich. Es hilft also nicht, nur auf die absolute Menge zu schauen. Denn bestimmte Stoffe können schon in kleinen Mengen große Wirkung entfalten.
CO2 ist nicht "giftig" und hat auf Pflanzen sogar einen gewissen Düngeeffekt
Jetzt könnte man sagen: CO2 kann man nicht mit dem Gift Zyankali vergleichen, denn CO2 ist schon immer in der Luft; es gibt "nur" etwas mehr davon ... Ja, die Konzentration der Atmosphäre hat sich in den letzten 200 Jahren um etwa ein Drittel erhöht. Vergleicht man das mit einem Gift im Körper, so ist ein Drittel mehr oder weniger in der Regel nicht existenzbedrohend. Wenn jemand 0,3 Promille Alkohol im Blut gut verträgt, wird er auch bei 0,4 Promille nicht sofort tot umfallen – das entspricht ungefähr der CO2-Erhöhung, um die es geht.
Trotzdem ist der Vergleich schief. Denn es geht ja nicht darum, dass CO2 giftig wäre; wir atmen es täglich ein. Und wenn sich das CO2erhöht, ist das für die einzelnen Lebewesen überhaupt nicht bedrohlich. Es hat auf Pflanzen sogar einen gewissen Düngeeffekt – manche wachsen schneller.
CO2 verhindert, dass Wärmestrahlen die Erde Richtung Weltraum verlassen
Nicht die "Giftigkeit" ist also das Problem, sondern die physikalische Wirkung des CO2: Es absorbiert bestimmte Arten von Wärmestrahlung – behält also Wärmestrahlen, die sonst die Erde Richtung Weltraum verlassen würden, auf der Erde. Und das macht die Atmosphäre eben wärmer. Zunächst ist das ja auch gut – ohne CO2 in der Atmosphäre wäre es auf der Erde viel kälter, das wäre sehr lebensfeindlich.
Das Dumme ist aber: Wenn wir immer mehr CO2 in die Atmosphäre blasen, dann wird es zu warm – zumindest für die Art von Zivilisation, die die Menschheit in den letzten Jahrtausenden aufgebaut hat.
Klima Die AfD sagt: Mehr CO2 fördert das Pflanzenwachstum. Stimmt das?
Ja, es gibt einen Düngeeffekt durch CO2. Der ist aber kleiner als gedacht und führt eher zu einer veränderten Vegetationszusammensetzung. Möglichen Wachstums-“Gewinne“ durch das zusätzliche CO2 werden durch andere Folgen des Klimawandels – unberechenbarere Wetterlagen, mehr Stürme, in vielen Regionen mehr Trockenheit usw. – mehr als zunichte gemacht. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Erderwärmung CO2 ist schwerer als Luft – Wie kann es dann aufsteigen und als Treibhausgas wirken?
Luft ist ein Gasgemisch. Es besteht zu 99 Prozent aus Stickstoff und Sauerstoff, die beide wesentlich leichter sind als CO2. Von Gábor Paál. Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Klima Was bringt es, wenn ich als Einzelperson CO2 einspare?
Wir sind ja nicht nur private Verbraucher, sondern arbeiten in der Industrie, in der Wirtschaft, in Organisationen. Wir wählen die Politik, die die Rahmenbedingungen setzt. Insofern sollte man nicht zu viel auf andere zeigen, sondern wir reden über geteilte Verantwortung. Von Michael Bilharz | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
Physik Warum bleiben Tautropfen an der Grasspitze hängen?
Diese Tropfen können nachts durchaus mal runterrutschen, wenn sie richtig schwer werden. Aber morgens bleiben sie dann aufrgund der Adhäsionskräfte oben hängen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Meteorologie Welche Rolle spielt der Jetstream fürs Wetter?
Der Jetstream treibt am Boden das Verhalten der Hochs und Tiefs an. Wenn da kaum Geschwindigkeit drin ist, bleibt das Hoch oder das Tief liegen. Und das bedeutet Dürre oder Hochwasser. Von Sven Plöger.
Klima Wie gefährlich sind tauende Permafrostböden für das Klima?
Das Auftauen des Permafrostes ist ein großes Problem, weil es Methan freisetzt. Im Erdboden oder auch im Eis selbst sind unglaubliche Methanmassen eingeschlossen. Und die werden, wenn der Boden auftaut, in die Atmosphäre entweichen. Von Sven Plöger