Die Wanderausstellung „Rausch – Extase – Rush“ im Historischen Museum in Basel gibt einen Überblick über das menschliche Urbedürfnis nach Rausch, wie und warum wir uns berauschen und mit welchen Folgen. Die ganze Bandbreite des Rausches wird abgebildet: Von Sport über Drogen, Liebe und Sex bis zur religiösen Ekstase.
Jugendliche befähigen, mit dem eigenen Rausch besser umzugehen
Simon Haller, Kurator der Ausstellung, erklärt, die Ausstellung richte sich konsequent an Zwölf- bis Fünfzehnjährige. „Die Sachen sind moralfrei. Wir zeigen auf, was sind die Risiken, was sind die Möglichkeiten. Wir wollen die Jugendlichen befähigen, mit dem Thema und dem eigenen Rausch besser umgehen zu können“, so Haller.
Das Besondere ist, dass Jugendliche die Ausstellung mitkonzipiert haben. An Hörstationen erzählen Jugendliche von ihrem ersten Kontakt mit Drogen.
Historische Rauschmittel eine Reminiszenz an den ersten LSD-Trip Basels
Eine Vitrine mit Arzneifläschchen zeigt, dass Heroin ursprünglich als Hustensaft entwickelt worden ist und Kokain als Augentropfen verabreicht werden sollte. Ein Zeichentrickfilm mit dem Titel „Das Tier in Dir“ gibt in einem kleinen Vorführraum eine Antwort auf die Frage, warum sich Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen dem Rausch hingegeben haben.
Auf einem alten Fahrrad, das vor einer Leinwand steht, kann jeder einen LSD-Trip simulieren und so lange in die Pedale treten bis die Basler Fahrradwege, Brücken und Straßenkreuzungen auf der Leinwand immer unschärfer und bunter werden. Eine Reminiszenz an den ersten LSD-Trip der Geschichte in Basel, bei dem LSD-Entdecker Albert Hofmann nach dem Konsum einer relativ hohen Dosis LSD mit dem Fahrrad nach Hause fuhr.
Auf die aktuelle Debatte etwa zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland oder der Schweiz geht die Ausstellung nicht ein. Sie macht nur klar, dass jede Gesellschaft immer wieder neu verhandeln muss, was erlaubt ist und was nicht.
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