Sonderausstellung „Academy Square“

Engagiert, innovativ, originell – Nachwuchskünstler auf der art KARLSRUHE

Stand
Autor/in
Clemens Zoch
Clemens Zoch, Autor und Redakteur, SWR Kultur

Erstmals zeigt die art KARLSRUHE Nachwuchskünstler aus Baden-Württemberg in einer Sonderausstellung: Auf dem „Academy Square“ präsentieren sich 14 ehemalige Kunsthochschüler aus Karlsruhe und Stuttgart. „Engagiert, innovativ, originell“ urteilt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr über den Nachwuchs. Sie hat die Ausstellung für die art KARLSRUHE mit Begeisterung kuratiert.

Wichtig war uns eine gewisse Originalität und ein konsistentes Werk, das klare Linien erkennen lässt – auch das war so gut wie bei allen Studierenden der Fall.

Bildergalerie: Ausgesuchte Werke der Sonderausstellung  „Academy Square“

Julius Bläser, 2023, Anything Besides a Bed, Gesamtansicht, 2023 – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Julius Bläser, 2023, Anything Besides a Bed, Gesamtansicht, 2023 Bild in Detailansicht öffnen
Julius Bläser, 2023, Street Light Lamp, Anything Besides a Bed, 2023 – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Julius Bläser, Street Light Lamp, Anything Besides a Bed, 2023 Bild in Detailansicht öffnen
Jakob Bareiß: Lackfarbe, Ösen, Stoff; 290 x 303 cm, 2023  –Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Jakob Bareiß: Lackfarbe, Ösen, Stoff; 290 x 303 cm, 2023 Bild in Detailansicht öffnen
Corinnen Riepert: Elastic Kin (Graues und Beiges Gefüge) 2023; Elastic Kin (Rotes Gefüge), 2023 – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Corinnen Riepert: Elastic Kin (Graues und Beiges Gefüge) 2023; Elastic Kin (Rotes Gefüge), 2023 Bild in Detailansicht öffnen
The Entertainer (2023), oil on canvas , 250x200 cm – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
André Wendland: The Entertainer (2023), oil on canvas , 250x200 cm Bild in Detailansicht öffnen
André Wendland: Life Raft (2023), oil on canvas , 170x140 cm – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
André Wendland: Life Raft (2023), oil on canvas , 170x140 cm Bild in Detailansicht öffnen
Isabel Stoffel: Ohne Titel (Medusa) 2023, Klebeband, Seil, Kabelbinder, Sprayfarbe, ca 180cm x 35cm x 15cm (Unikat) – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Isabel Stoffel: Ohne Titel (Medusa) 2023, Klebeband, Seil, Kabelbinder, Sprayfarbe, ca 180cm x 35cm x 15cm (Unikat) Bild in Detailansicht öffnen
Isabel Stoffel: Ohne Titel (2024), Holzplatte, Bienenwachs, Pigmente, ca 80cm x 45cm x 2cm, (Unikat)  – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Isabel Stoffel: Ohne Titel (2024), Holzplatte, Bienenwachs, Pigmente, ca 80cm x 45cm x 2cm, (Unikat) Bild in Detailansicht öffnen
Fabian Widukind Penzkofer: Stickerei und Acrylfarbe auf Stoff, Aus der Serie ‚Bots‘, 157 x 120 cm, 2023 – auf der art KARLSRUHE 2024
Fabian Widukind Penzkofer: Stickerei und Acrylfarbe auf Stoff, Aus der Serie ‚Bots‘, 157 x 120 cm, 2023 Bild in Detailansicht öffnen
Fabian Widukind Penzkofer: Installation, Stickerei und Stoffcollage, Aus der Serie ‚Abteilung Zwei‘, 180 x 102 cm, 2023 – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Fabian Widukind Penzkofer: Installation, Stickerei und Stoffcollage, Aus der Serie ‚Abteilung Zwei‘, 180 x 102 cm, 2023 Bild in Detailansicht öffnen
Lucia Mattes: Gaslight, 2022, Filzwolle auf Canvasstoff, 190 cm x 150 cm, Fotocredits Copyright Lucia Mattes 2022 – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Lucia Mattes: Gaslight, 2022, Filzwolle auf Canvasstoff, 190 cm x 150 cm Bild in Detailansicht öffnen
Lucia Mattes: I AM VITAL, 2021, Filzwolle auf Dekopapier, 52 cm x 75 cm, Fotocredits – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Lucia Mattes: I AM VITAL, 2021, Filzwolle auf Dekopapier, 52 cm x 75 cm Bild in Detailansicht öffnen
Laura Benz: Shape Shifter, 2024, Acryl auf Baumwolle, 100 x 60 cm; 2024, Burgla, Acryl auf Baumwolle, 150 x 130 cm – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Laura Benz: Shape Shifter, 2024, Acryl auf Baumwolle, 100 x 60 cm; 2024, Burgla, Acryl auf Baumwolle, 150 x 130 cm Bild in Detailansicht öffnen
Hyein Jang: Chasing the tail of memory (기억의 꼬리를 물고), 2023, handgenäht auf Stoff, Faden, Ölkreide, 76×96 cm; Memory within memory, 2023, handgenäht auf Stoff, Faden, 27×38 cm
Hyein Jang: Untitled; Untitled Bild in Detailansicht öffnen

Frau Buhr, Sie konnten ja nicht alle Kunsthochschul-Absolventen einladen. Nach welchen Kriterien haben Sie ausgewählt?

Elke Buhr: Wir haben versucht, eine abwechslungsreiche Auswahl zu treffen, in der Malerei ergänzt wird durch Installation und Soundarbeiten. Dabei Künstlerinnen und Künstler ausgewogen auszuwählen, war nicht schwierig, da bei der jungen Generation mittlerweile sehr viele weibliche Positionen sehr selbstbewusst hervorstechen. Wichtig war uns eine gewisse Originalität und ein konsistentes Werk, das klare Linien erkennen lässt – auch das war so gut wie bei allen Studierenden der Fall, insofern war die Auswahl am Ende doch nicht einfach. Es hätten auch noch mehr verdient gehabt, auszustellen.

The Entertainer (2023), oil on canvas , 250x200 cm – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
André Wendland: The Entertainer (2023), oil on canvas , 250x200 cm

„Engagiert, innovativ, originell“ – so ihr Urteil über den Nachwuchs. Was hat Sie am meisten beeindruckt?

Buhr: Ich finde großartig, wie die junge Generation sich das altehrwürdige Medium Malerei immer wieder neu aneignet. André Wendland von der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe beispielsweise mischt Comic und Groteske hinein, absolut frech und humorvoll. Eines seiner Bilder haben wir sogar auf unser Cover zu unserem Sonderheft zur art KARLSRUHE genommen.

Han Gyol Kim dagegen, auch von der Adk Karlsruhe, malt ganz zart, transparent und melancholisch, es sind intensive Bilder über Angst und Verletzlichkeit.

Isabel Stoffel: Ohne Titel (Medusa) 2023, Klebeband, Seil, Kabelbinder, Sprayfarbe, ca 180cm x 35cm x 15cm (Unikat) – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Isabel Stoffel: Ohne Titel (Medusa) 2023, Klebeband, Seil, Kabelbinder, Sprayfarbe, ca 180cm x 35cm x 15cm (Unikat)

Bei Isabell Stoffel und Fabian Widukind Penzkofer von der Kunstakademie Stuttgart ist dagegen interessant, wie sie Textilien in ihre Kunst integrieren – Stoffel taucht beispielsweise Betttücher in Gips und Farbe und macht daraus eine Art dreidimensionale Malerei, und Penzkofer hat die Technik des Stickens für sich entdeckt.

 

Fabian Widukind Penzkofer: Installation, Stickerei und Stoffcollage, Aus der Serie ‚Abteilung Zwei‘, 180 x 102 cm, 2023 – Sonderausstellung „Academy Square“ auf der art KARLSRUHE 2024
Fabian Widukind Penzkofer: Installation, Stickerei und Stoffcollage, Aus der Serie ‚Abteilung Zwei‘, 180 x 102 cm, 2023

Zu sehen sind sehr verschiedene Formen und Techniken: Skulptur, Installation, Comic, Naives, Figürliches und Abstraktes. Sehen Sie darin Trends oder sind das alles sehr individuelle Ansätze?

Buhr: Die Individualität ist der Trend. Davon abgesehen kann man aber beobachten, dass es ein viel größeres Bewusstsein für Kunst als übergreifende Praxis gibt als früher, und eine große Flexibilität. Es geht meist um den ganzen Raum, auch Malerinnen und Maler sehen ihr Werk heute als Teil einer räumlichen Installation. Junge Künstlerinnen und Künstler beschränken sich selten auf ein Medium und haben oft auch unterschiedliche Praktiken, je nachdem ob sie allein oder als Teil eines Kollektivs arbeiten.

Haben Sie sich mit den jungen Künstlerinnen ausgetauscht? Was ist bei Ihnen hängengeblieben?

Buhr: Für den Austausch nach der Auswahl und die konkrete Gestaltung der Ausstellung auf der Messe sind Herr Jarmuschek (Leitungsteam der art KARLSRUHE) und sein Team zuständig. Bei mir ist vor allem angekommen, dass die Künstlerinnen und Künstler den Messeauftritt als eine Chance sehen, die sie sehr gerne ergreifen.

 

Karlsruhe

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Gibt es aus Ihrer Sicht zentrale Themen dieser Generation? Was treibt sie an?

Buhr: Das ist sehr unterschiedlich. Es kann um eine kritische Auseinandersetzung mit der oberflächlichen Sattheit in der postindustriellen, vom Klimawandel bedrohten Gesellschaft gehen, um individuelle Verletzlichkeit, um eine ästhetische Eroberung von Räumen, um Humor oder auch um das Design von morgen.

Was diese Ansätze vereint, ist nur ihre immer sehr gut spürbare Gegenwärtigkeit – man merkt, das ist Kunst von heute.  

Die Ausstellung soll auch den Einstieg in den Kunstmarkt erleichtern. Einige scheinen dort schon gut platziert zu sein, oder täuscht der Eindruck?

Buhr: Einige haben bereits Galerieausstellungen gehabt, andere stehen eher am Anfang. Wie sich das entwickelt, weiß man nie. Aber mit dem, was ich sonst in jungen Galerien sehe, können diese Positionen gut mithalten. Insofern ist der Auftritt auf der art KARLSRUHE sicherlich ein guter Start für sie.

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