Gespräch

ARD-Doku „Generation-Crash“: Die Ost-Millennials, eine Generation des Umbruchs

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INTERVIEW
Kristine Harthauer

Die zweiteilige ARD-Dokumentation „Generation Crash – Wir Ost-Millennials“ erzählt ein Kapitel, das bislang in der kollektiven Erinnerung an die Nachwendezeit gefehlt hat. Der „Crash“ sei für die junge Generation im Osten nicht nur der Mauerfall, sondern „auch was danach passierte“, sagt Nils Werner, Regisseur der Dokumentation bei SWR2.

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Wende-Erfahrungen, die bis heute prägen

Die Generation, die Anfang und Mitte der 80er-Jahre in der DDR geboren sei, habe einen Bruch erlebt, sagt Werner: „Sie konnten als Kinder diesen Umbruch, den Mauerfall noch wahrnehmen“.

Anders sei es für diejenigen, die Ende der 80er-Jahre geboren sind: „Sie verstanden erst im Laufe des Erwachsenwerdens, wieso damals alles so aussah“. Der so oft gebrauchte Begriff „Wendekinder“ würde der Gewalt dieser Umbruchserfahrung aber nicht gerecht.

„Wir haben uns selbst erzogen“

Viele erzählten im Dokumentarfilm: „Wir haben uns selbst erzogen“, so Werner, denn in einer Welt im Umbruch seien die Erwachsenen damit beschäftigt gewesen, „sich eine neue Existenz aufzubauen“.

Punk und die Subkultur seien für diese Generation „eine wichtige Stütze“ gewesen, um sich gegen den aufflammenden Rechtsextremismus zu stellen, sagt Nils Werner.

Trotz aller Schwierigkeiten setze er viel Hoffnung in die Generation der Millennials, denn sie engagiere sich gesellschaftlich. Und Werner hofft, dass sie, als relevante Stimmen des Ostens, „etwas Neues in der politischen und kulturellen Debatte bewegen können“.

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