Tausende Besucher haben am Wochenende auf dem Altstadtfest in Trier gefeiert.

Weniger Müll und Co2-Emissionen

Wie Volksfeste in der Region Trier nachhaltiger werden wollen

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Maximilian Storr
Maximilian Storr

Volksfeste wie das Trierer Altstadtfest bedeuten Spaß und gute Laune. Es wird aber auch viel Müll produziert und Energie verbraucht. Daran wollen die Veranstalter etwas ändern.

Die Trierer Innenstadt wird an diesem Wochenende wieder gut gefüllt sein. Das Altstadtfest steht an, das größte Open-Air-Fest der Region. Die Stadt schätzt, dass zwischen Freitag und Sonntag rund 100.000 Menschen dabei sein werden.

Viele von ihnen reisen mit dem Auto an. Sie essen aus Plastikschalen und trinken aus Wegwerfbechern, die dann im Müll landen. Die Fahrgeschäfte und Bühnen verbrauchen Strom. Kurzum: Große Volksfeste wie sie jetzt im Sommer in der ganzen Region Trier stattfinden, haben auch Folgen für die Umwelt.

Tausende Besucher haben am Wochenende auf dem Altstadtfest in Trier gefeiert.
Tausende Besucher werden am Wochenende wieder auf dem Altstadtfest in Trier feiern.

Diese werden von den Veranstaltern aber zunehmend auch bedacht. Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine größere Rolle als noch vor Jahren. Das ergibt eine Umfrage des SWR. Wir liefern einen Überblick, wie die Veranstalter ihren ökologischen Fußabdruck verringern wollen.

Weniger Papier für Werbung

Beim Trierer Altstadtfest haben die Veranstalter bereits bei der Werbung versucht, Energie zu sparen. "Wir haben in diesem Jahr das Programmheft um gut ein Drittel reduziert und verweisen stattdessen per QR-Codes auf dem Veranstaltungsgelände auf die digitale Version", heißt es von der Trierer Tourismus und Marketing GmbH. Beim Weinfest der Mittelmosel in Bernkastel-Kues wurde das Programmheft ebenfalls deutlich reduziert.

Ökostrom und LED-Leuchten

Viele Standbetreiber und Fahrgeschäfte hätten ihre Beleuchtung zudem mittlerweile auf LED umgestellt, um Strom zu sparen. Das berichten die Veranstalter der Säubrenner Kirmes in Wittlich und dem Veitsrodter Prämienmarkt im Hunsrück. Auf der Wittlicher Kirmes werde darüber hinaus auf grünen Strom gesetzt: "Bei der von der Stadt zur Verfügung gestellten Energie handelt es sich zu 100 Prozent um Ökostrom", sagte ein Sprecher der Verwaltung.

Mehrweg statt Einweg beim Essen und Trinken

Berge von Plastik sollten beim Feiern im besten Fall auch nicht entstehen. Deshalb setzen die Veranstalter verstärkt auf Mehrweg- und Pfandsysteme. Auf der Wittlicher Säubrenner Kirmes will man darüber hinaus weniger Essen wegschmeißen und arbeitet deshalb in diesem Jahr mit der Initiative "Foodsharing" zusammen, die übrig gebliebene Lebensmittel wie Saubraten und Brötchen abholen und dafür sorgen, dass das gerettete Essen verteilt und alles aufgegessen wird.

Mehr Busse, weniger Autos

Ein gutes Busangebot an den Festtagen ist nach Angaben der Veranstalter ein wichtiger Baustein, um die Co2-Emissionen zu verringern. Beim Veitsrodter Prämienmarkt wollen die Veranstalter das Busangebot in diesem Jahr deutlich ausbauen: "Früher sind die Busse nur bis 22 Uhr gefahren. Jetzt fahren die Shuttles bis 2 Uhr nachts in fast alle Himmelsrichtungen“, sagt Marktmeister Uwe Franzmann. Darüber hinaus werde in diesem Jahr zum ersten Mal eine Gebühr von zwei Euro für parkende Gäste erhoben. Auch die anderen Veranstalter wollen Busse und Sonderzüge für ihre Feste bereitstellen.

Lasershow statt Feuerwerk

Das Feuerwerk ist auf vielen Festen Pflichtprogramm. In Wittlich ist das seit zehn Jahren anders: "Anstelle eines Feuerwerks findet eine Outdoor-Lasershow statt, um Feinstaub und Emission sowie Brandgefahr zu vermeiden", heißt es von der Stadt. In Veitsrodt und in Bernkastel-Kues will man weiter am Feuerwerk festhalten. Denn auch Traditionen sollen trotz Veränderungen gewahrt werden.

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