Wenn die Baukontrolleure Stephan Becker, Christoph Steinmetz und Johannes Valerius vom Kreis Bernkastel-Wittlich auf die Säubrennerkirmes kommen, stehen die Schausteller an ihren Fahrgeschäften häufig schon bereit. Denn es ist jedes Jahr das gleiche Prozedere, wenn am Morgen, bevor die Kirmes startet, die Fahrgeschäfte kontrolliert werden.
Stützen, Bleche und Absperrungen werden kontrolliert
Bei den Kontrollen gibt es vieles zu beachten. Beispielsweise wird die sogenannte Ausführungsbescheinigung überprüft. Darin steht geschrieben, ob das Fahrgeschäft eine TÜV-Zulassung hat. Je nach Größe und Geschwindigkeit werden die Fahrgeeschäfte zwischen einmal pro Jahr und alle fünf Jahre vom TÜV unter die Lupe genommen.
Zudem würden die Stützen untersucht, auf denen das Fahrgeschäft aufgestellt ist. In Wittlich sei das häufig nicht problematisch, da der Untergrund ebenmäßig sei. Zudem werde überprüft, ob die Sicherheitsgurte funktionieren. Auch Bolzen und Splinte werden nach Angaben der Kontrolleure geprüft. Sporadisch wird eine Probefahrt gemacht.
Unfälle auf Achterbahnen haben Kontrolleure sensibilisiert
Zwar kontrolliere man alles, "was einem zwischen die Finger komme", so Becker. Doch durch die Unfälle auf den Achterbahnen in den Freizeitparks in Klotten und Günzburg, sei man noch einmal besonders sensibilisiert worden.
Auch Christoph Steinmetz sagt, dass die Vorfälle dazu geführt hätten, dass man nochmal intensiver nachschaut, als man es sowieso schon tut.
Betreiber der Fahrgeschäfte meistens kooperativ
Die Betreiber der Fahrgeschäfte seien in den allermeisten Fällen kooperativ, so die Kontrolleure. Nur sehr selten komme es vor, dass Betreiber Bemängelungen nicht einsähen.
Danny Schramm betreibt den sogenannten Hopser auf der Säubrennerkirmes in Wittlich. Alle vier bis fünf Jahre ist er mit dabei. Er findet es wichtig, dass die Baukontrolleure vorbeikommen, um die Sicherheit zu überprüfen.
Schließlich gehe es um die Sicherheit der Kunden und die Existenz der Betreiber. Wenn etwas passiere, werde das Fahrgeschäft dicht gemacht und dann wollen andere Veranstalter dieses auch nicht mehr auf ihrem Rummel stehen haben, so Schramm.
Kontroll-Lämpchen sichern Menschen auf dem Fahrgeschäft
Florian Kirschbaum betreibt das Fahrgeschäft Avenger. Es ist 27 Meter hoch und zwölf Menschen können damit quasi durch die Luft geschleudert werden. Das Sicherheitsniveau sei sehr hoch, sagt er.
Zudem habe das Fahrgeschäft eine dreifache Sicherung an den Sitzen, sodass niemand während der Fahrt herausfallen könne.
Fahrgeschäfte in Deutschland sind sicher
Die Baukontrolleure schätzen die Fahrgeschäfte in Deutschland allgemein als vergleichsweise sicher ein. Meistens sei es menschliches Versagen, das zu Unfällen führe.