Die Unabhängige Kommission hatte am Freitag ihren Bericht vorgestellt. Die Wissenschaftler haben rund 500 Akten des Bistums ausgewertet und festgestellt, dass in der Amtszeit Bischof Steins (1967-1981) in zahlreichen Fällen sexuellen Missbrauchs die Täter durch den Führungskreis des Bistums systematisch geschützt wurden.
Bischof Stein habe Täterschutz betrieben, heißt es in der Studie. Er habe die Fürsorge für von Missbrauch betroffene Kinder und Jugendliche sträflich vernachlässigt, so das Fazit der Historiker. Er habe die Folgen für betroffene Kinder und Jugendliche ausgeblendet.
Stadtvorstand schlägt Umbenennung des Bischof-Stein-Plaztes vor
Der Stadtvorstand habe in seiner Sitzung am Montag einen Beschlussvorschlag für die nächste Sitzung des Trierer Stadtrats im Februar auf den Weg gebracht, teilte die Stadtverwaltung mit. Basierend auf den Ergebnissen der Unabhängigen Kommission wird die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes hinter dem Dom vorgeschlagen, was verschiedene Stadtratsfraktionen ebenfalls schon gefordert hatten.
Bischof Stein soll auch Ehrenbürgerwürde aberkannt bekommen
Der Ortsbeirat Mitte-Gartenfeld wird gebeten, einen neuen Namen für den Platz vorzuschlagen. In Trier haben die Ortsbeiräte das Vorschlagsrecht für die Namen von Straßen und Plätze in ihren Stadtteilen. Außerdem soll Bischof Bernhard Stein die 1975 von der Stadt Trier überreichte Ehrenbürgerwürde posthum aberkannt werden. Auch das 1969 überreichte Ehrensiegel der Stadt Trier soll posthum aberkannt werden, schlägt der Stadtvorstand vor.
In seiner Sitzung am Mittwoch, 1. Februar 2023, könnte der Trierer Stadtrat die entsprechende Entscheidung treffen.