Zells Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen (FWG) zeigt Umweltministerin Kartin Eder (Die Grünen), wie die Hochwasserlage vor Ort ist. (Foto: SWR, Sebastian Grauer)

Mosel, Saar und Nebenflüsse- Wasser geht zurück

Mosel-Hochwasser: Zell ist verschont geblieben

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Jana Hausmann
Jana Hausmann ist multimediale Reporterin im SWR Studio Trier (Foto: SWR)
Sebastian Grauer
Foto von Sebastian Gauer, Redakteur bei SWR Aktuell im Regionalbüro Traben-Trarbach (Foto: SWR)
Frank Scheuer
Frank Scheuer am Mikrofon (Foto: SWR)

Die Hochwasserschutzmauer in Zell hat gehalten, die Altstadt ist nicht vollgelaufen. Die Pegelstände der Flüsse sinken, allerdings liegt die Mosel bei Trier immer noch bei 7,90 Meter.

Am Pegel Trier wurde der Höchststand von 8,73 Metern am Donnerstagnachmittag erreicht. Die Höhe des Trierer Pegels ist mit ausschlaggebend dafür, ob die Altstadt in Zell überschwemmt wird. Seitdem fällt das Wasser.

Deshalb gab der Zeller Stadtbürgermeister Hans-Peter-Döpgen (FWG) bereits am frühen Donnerstagabend vorsichtig Entwarnung: "Der Scheitelpunkt der Welle ist soweit durchgezogen und hat etwa 20 bis 25 Zentimeter Kapazität an Sicherheit hinterlassen." Die Hochwasserschutzmauermauer in Zell ist mit Dammbalken erhöht worden. Das hat bisher ausgereicht, um die Altstadt zu sichern, sagte Döpgen und lag am Ende mit seiner Einschätzung richtig.

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Am Donnerstagmittag hatte man noch gezittert und immer wieder auf die Entwicklung der Pegel geschaut. Umweltministerin Katrin Eder (Die Grünen) machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Der für Freitag geplante Neujahrsempfang war wegen des Hochwassers abgesagt worden.

Noch knapp 20 Zentimeter- dann würde die Mosel in Zell über die Schutzmauer laufen. (Foto: SWR, Sebastian Grauer)
Noch knapp 20 Zentimeter- dann wäre die Mosel in Zell über die Schutzmauer gelaufen.

Straßen überflutet und Keller vollgelaufen

In mehreren Orten ist die Mosel über die Ufer getreten, ufernahe Spielplätze und Campingplätze wurden überschwemmt. Straßen an der Mosel sind weiterhin gesperrt, unter anderem die B53 zwischen Ürzig und Kinheim und die Uferallee in Zeltingen-Rachtig. Vereinzelt liefen Keller voll, wie etwa im Moselort Reil. In Traben-Trarbach sind beide Ufer überschwemmt. Betroffen sind dabei auch die Keller von Hotels und mehreren Gaststätten sowie ein großer Parkplatz.

Hochwasser an der Mosel in Pfalzel im Januar 2024 (Foto: SWR)
In Pfalzel an der Mosel sollen Sandsäcke die Stellen schützen, an denen keine Schutzmauer steht. Bild in Detailansicht öffnen
Hochwasser an der Mosel in Pfalzel im Januar 2024 (Foto: SWR)
Die Stadt Trier hat vorsichtshalber die Schutzwände im Stadtteil Pfalzel montiert. Bild in Detailansicht öffnen
Hochwasser an der Mosel in Pfalzel im Januar 2024 (Foto: SWR)
Die Pumpen laufen aber noch nicht. Bild in Detailansicht öffnen
Hochwasser an der Mosel in Pfalzel im Januar 2024 (Foto: SWR)
Am Mittwoch wurden die ersten Schutztore in Pfalzel geschlossen. Bild in Detailansicht öffnen
Hochwasser an der Mosel in Pfalzel im Januar 2024 (Foto: SWR)
Die Schutztore in Pfalzel taten in der Nacht zum Mittwoch schon ihren Dienst. Außerhalb der Tore sieht man, dass tieferliegende Stellen am Spielesplatz sonst schon überschwemmt wären. Bild in Detailansicht öffnen
Mehring Mosel (Foto: SWR, Andrea Meisberger)
In Mehring steht das Wasser zwar höher als gewöhnlich, aber überschwemmt ist hier noch nichts. Bild in Detailansicht öffnen
Mosel am Fährturm in Schweich leicht über die Ufer getreten (Foto: SWR, Andrea Meisberger)
Die Terrasse des Fährturms in Schweich ist nicht mehr zu sehen. Bild in Detailansicht öffnen
Mosel am Fährturm in Schweich leicht über die Ufer getreten (Foto: SWR, Andrea Meisberger)
Beim Blick von der Schweicher Brücke ist deutlich zu erkennen, dass die Mosel mehr Wasser hat als sonst. Der Fahrradweg am Fährturm in Schweich ist deutlich überschwemmt. Bild in Detailansicht öffnen
Mosel am Fährturm in Schweich leicht über die Ufer getreten (Foto: SWR, Andrea Meisberger)
Fahrradfahren oder Spazierengehen kann man hier nicht mehr. Der Fahrradweg beim Schweicher Fährturm ist stark überschwemmt. Bild in Detailansicht öffnen
Das Hochwasser hat Müll am Moselufer in Trier angeschwemmt (Foto: SWR)
Das Hochwasser hat Müll in Trier ans Ufer gespült Bild in Detailansicht öffnen
Das Moselhochwasser bei KinheimTraben-Trarbach (Foto: SWR)
In Traben-Trarbach an der Mosel hat man Sandsäcke gestapelt. Bild in Detailansicht öffnen
Die Mosel in Trier ist am Mittwoch auf mehr als acht Meter angestiegen (Foto: SWR)
In Trier ist der Pegel der Mosel deutlich über acht Meter geklettert. Bild in Detailansicht öffnen
Hochwasser an der Mosel bei Trier (Foto: SWR)
In Trier ist die Mosel inzwischen ein breiter Strom. Bild in Detailansicht öffnen

Die Experten gehen jetzt und in den nächsten Tagen von einer Entspannung der Hochwasserlage aus. Die Schifffahrt auf der Mosel ist weiterhin eingestellt.

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Hochwasser sinkt auch an Saar und Sauer

An der Saar geht das Hochwasser zurück. Am Freitagnachmittag ist der Pegelstand bei Fremersdorf bereits auf 4 Meter gesunken. An der Sauer fallen die Wasserstände ebenfalls. Am Pegel Bollendorf wurde der Höchststand am Mittwochabend bei 4 Metern erreicht. Am Freitagmorgen lag der Pegel bei rund 3,04 Meter- Tendenz weiter fallend.

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Höhere Wasserstände an Mosel-Schleusen

Im Bereich der Mosel-Schleusen in Detzem (Landkreis Trier-Saarburg), Koblenz und Müdem im Kreis Cochem-Zell waren die Pegel in den vergangenen Tagen stärker angestiegen als bei vergleichbaren Hochwassern in den vergangenen Jahren. Der Grund ist laut Hochwassermeldezentrum, dass ein Teil der Schleusen-Tore planmäßig gewartet wird und nicht eingesetzt werden kann.

Keine Probleme in der Stadt Trier

In Trier sind weiterhin ufernahe Wege gesperrt. Im Stadtteil Pfalzel wurden nach Angaben der Stadt die mobilen Hochwasserschutzelemente aufgebaut. Auch die Hochwassertüren und Schutztore waren vorsichtshalber geschlossen worden.

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