Straßenschild Bischof-Stein-Platz in Trier

Entscheidung im Stadtrat

Bischof-Stein-Platz in Trier wird "Platz der Menschenwürde"

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Viel wurde darüber diskutiert, wie der Bischof-Stein-Platz künftig heißen soll. Am Mittwochabend hat der Stadtrat endgültig entschieden. Die Abstimmung verlief kontrovers.

Der Bischof-Stein-Platz in Trier wird künftig "Platz der Menschenwürde" heißen. Das hat der Stadtrat am Mittwochabend in einer Abstimmung beschlossen. Für diesen Namen stimmten 27 gegen 22 Ratsmitglieder bei vier Enthaltungen.

Grund für die Umbenennung ist eine Studie zum sexuellen Missbrauch im Bistum Trier in der Amtszeit des verstorbenen Bischofs. Demnach wusste Stein von Missbrauchsfällen durch Priester, schützte diese jedoch. Stein war von 1967 bis 1980 Bischof in Trier.

Mit der Abstimmung im Stadtrat am Mittwochabend hat sich der Vorschlag der Opferinitiative Missbit durchgesetzt. Obwohl sich zuvor der zuständige Ortsbeirat nach intensiven Debatten für den Namen "Windstraße / Hinter dem Dom" entschieden hatte. In Trier haben die Ortsbeiräte das Vorschlagsrecht für die Namen von Straßen und Plätzen in ihren Stadtteilen. Die Entscheidung des Ortsbeirats war für den Stadtrat aber nicht bindend.

Vorschlag der Opferinitiative setzt sich am Ende durch

Der Name "Windstraße / Hinter dem Dom" hätte einer Rückbenennung entsprochen. So hieß der Platz bis 2011. Die Opferinitiative Missbit hatte vorgeschlagen, das Areal hinter dem Dom in "Platz der Menschenwürde" umzubenennen. Dieser Vorschlag hatte sich jedoch bei der Abstimmung im Ortsbeirat nicht durchsetzen können.

Der Bischof-Stein-Platz in Trier wird umbenannt. Das hat der Stadtrat entschieden.
Im Jahr 2011 wurde der Platz hinter dem Dom zum Bischof-Stein-Platz. Dem Bistum waren schon zur Amtszeit von Bischof Stein mehrere Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester bekannt. Jetzt wird das Areal in "Platz der Menschenwürde" unbenannt.

Einzelne Stadtratsmitglieder von den Grünen, der SPD und den Linken wollten sich damit aber nicht abfinden. Deshalb reichten sie einen Gegen- bzw. Alternativentwurf ein. Darin plädierten insgesamt 24 Ratsmitglieder dafür, dem Vorschlag der Opferinitiative zu folgen. Sie wollten damit "ein bewusstes Zeichen der Wertschätzung und Solidarität mit den Opfern" ausdrücken, hieß es in der Begründung.

Emotionale Debatte im Trierer Stadtrat

Die Abstimmung im Stadtrat über den künftigen Namen des Platzes wurde emotional und kontrovers geführt. So sagten einige Unterstützer des Alternativantrages, dass sie das Votum des Ortsbeirates respektieren würden. Aber die Entscheidung für den Vorschlag der Betroffenen sei eine Gewissensentscheidung. "In diesem Fall ist uns das Wohlbefinden der Opfer wichtiger", so ein Stadtratsmitglied.

Umbenennung des Platzes schon im Juli

Nach der Entscheidung im Stadtrat geht es jetzt schnell. Schon am kommenden Mittwoch (12.07.) erhält der Platz hinter dem Trierer Dom formell seinen neuen Namen.

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