Der zuständige Ortsbereit hat dafür gestimmt den Bischof-Stein-Platz wieder zurückzubennen. Nun könnte es sein, dass der Stadtrat Trier dem nicht folgt.

Einzelne Ratsmitglieder wollen Opferinitiative folgen

Stadtrat Trier: Gegenantrag zur Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes geplant

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Einzelne Ratsmitglieder im Stadtrat Trier wollen nicht dem Votum des Ortsbeirates sondern der Opferinitiative folgen und den Bischof-Stein-Platz in "Platz der Menschenwürde" umbenennen.

In der nächsten Stadtratssitzung am 5. Juli steht die Umbenennung des umstrittenen Bischof-Stein-Platzes auf der Tagesordnung. Hintergrund ist eine im Dezember vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Amtszeit des verstorbenen Bischofs. Demnach wusste Stein von Missbrauchsfällen durch Priester, schützte diese jedoch.

Wie der Platz in Zukunft heißen soll, darüber hat der zuständige Ortsbeirat bereits im April eine Vorentscheidung getroffen, über die in dem Gremium intensiv diskutiert wurde. Diese Entscheidung ist dennoch für den Stadtrat letztendlich nicht bindend.

Zur Wahl im Ortsbeirat standen:

1. "Am alten Gefängnis"
2. "Domhof"
3. "Kardinal Clemens August Graf von Galen"
4. "Platz der Menschenwürde"
5. "Platz der Vielfalt"
6. "Platz gegen das Vergessen"
7. "Windstraße / Hinter dem Dom"

Favorit der Opferinitiative hatte das Nachsehen

Im ersten Wahlgang des Ortsbeirates wurden "Windstraße / Hinter dem Dom" und "Platz der Menschenwürde" nahezu gleichermaßen gewichtet. Im zweiten Wahlgang fiel das Ergebnis dann deutlicher und mehrheitlich für "Windstraße / Hinter dem Dom" aus.

"Windstraße / Hinter dem Dom" entspricht einer Rückbenennung. So hieß der Platz bis 2011. "Platz der Menschenwürde" war, wie in der Ortsbeiratssitzung zu erfahren war, der Vorschlag, den auch die Opferinitiative Missbit favorisiert hätte. Dass dieser Vorschlag das Nachsehen hatte, sahen einige Beiratsmitglieder kritisch, sodass sich eine mögliche Kontroverse im Stadtrat bereits andeutete.

Entscheidung des Stadtrates in der nächsten Sitzung

Der ausgewählte neue Name "Windstraße / Hinter dem Dom" wurde damals an den Stadtrat weitergeleitet, damit eine Beschlussfassung ausgearbeitet werden kann. Schaut man sich die Beschlussvorlage im Ratsinformationssystem der Stadt an, so folgt diese der Vorentscheidung des Ortsbeirates. "Der Stadtrat möge beschließen: Der 'Bischof-Stein-Platz' wird zum 12.07.2023 zurück in 'Windstraße / Hinter dem Dom' umbenannt", heißt es dort.

Einzelne Stadtratsmitglieder, vor allem von Grünen und SPD, wollen sich damit aber nicht abfinden. Wie die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anja Reinermann-Matatko, dem SWR heute bestätigte, ist ein Gegen- bzw. Alternativentwurf geplant, der bereits eingereicht wurde. Darin plädieren einzelne Ratsmitglieder dafür dem Vorschlag der Opferinitiative zu folgen und den Bischof-Stein-Platz in "Platz der Menschenwürde" umzubenennen. Die Diskussion darüber, wie der Platz heißen soll, bekommt dadurch neuen Auftrieb.

Trier

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Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

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SWR