Um kurz nach 16 Uhr wurde es laut auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt. Mitten in die vorweihnachtliche Stimmung hinein platzte die Festnahme eines mutmaßlichen Reichsbürgers. Der Mann aus dem Kreis Mainz-Bingen war einer Zivilstreife aufgefallen, weil mit einer "ritterartigen Lederweste und einem Messer mit feststehender Klinge" aufgefallen sei, berichtet Polizeisprecher Rinaldo Roberto.
Polizei patroulliert auf dem Weihnachtsmarkt in Mainz
Nach Angaben eines Sprechers der Mainzer Polizei sind auf dem Weihnachtsmarkt immer mehrere Polizeistreifen zu Fuß unterwegs. Meist seien sie vor allem Ansprechpartner für die Besucherinnen und Besucher. Es gehe aber auch darum, in Bedrohungssituationen schnell mit ausreichend vielen Kräften eingreifen zu können. Außerdem würden die Beamten auch auf Taschendiebe achten. Zum Vorfall am Mittwochnachmittag sagte der Sprecher, so genannte Anscheinswaffen wie Schwerter, Dolche oder Schusswaffen aus Plastik hätten auf einem Weihnachtsmarkt nichts zu suchen.
Mann mit Dolch leistete erheblichen Widerstand
Als Polizisten am Mittwochnachmittag den Besucher mit dem Dolch kontrollieren wollten, sei der Mann sehr aggressiv geworden. Weil die Beamten nicht einschätzen konnten, wie er weiter reagiere, entschieden sie, ihn festzunehmen. Dagegen leistete der Mann erheblichen Widerstand. Erst mit mehreren zusätzlichen Polizeikräften sei es gelungen, dem 60-Jährigen Handschellen anzulegen und ihn in Gewahrsam zu nehmen. In einer ersten Aussage habe er gesagt, er lehne die Befugnisse der Polizei ab.
Bei dem Messer handelte es sich um einen 25 Zentimeter langen "Ritterdolch aus Hartplastik", der einem echten Dolch zum Verwechseln ähnlich sehe, so Roberto. Die Waffe könne auf Grund ihrer Beschaffenheit Verletzungen verursachen. Gegen den Mann werde nun ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands eingeleitet.