Kiefern mit Trockenschäden im Lennebergwald müssen abgeholzt werden

Maschinen und Fachkräfte fehlen

800 tote Bäume im Lennebergwald in Mainz können noch nicht gefällt werden

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Gesa Walch
Bild von Gesa Walch, Studio Mainz

800 Bäume im Lennebergwald sind tot - Ursache: Trockenheit. Eigentlich sollten sie diese Woche gefällt werden. Aber es fehlen die Maschinen. Jetzt müssen sie vorerst stehen bleiben - eine Gefahr für Waldbesucher?

"Es ist wirklich ein Drama", sagt Forstwirtschaftsmeister Thomas Köhrer. "Von Tag zu Tag werden wir vertröstet." Ein sogenannter Harvester soll die 800 Bäume fällen. Eine riesige Maschine, die alles kann: Baum absägen, umlegen, entasten, teilen, stapeln.

Klimawandel: Überall sterben Bäume ab

Zurzeit sind diese Harvester sehr viel im Einsatz, denn abgestorbene Bäume gebe es gerade überall. Eine Folge der Trockenheit und damit des Klimawandels, so Köhrer. Besonders im Hunsrück sei man gerade dabei, große Fichtenflächen abzuräumen. "Die Fichte löst sich auf", sagt der Forstwirtschaftsmeister und Jäger.

Vertrocknete Kiefern im Lennebergwald werden instabil

Im Lennebergwald in Mainz seien vor allem die Kiefern betroffen. Wenn sie Trockenstress haben, verfärben sich die Nadeln rot und fallen ab. Dann kommen auch noch Käfer ins Spiel, die in dem geschwächten Baum ihre Larven legen. Die Folge: Äste fallen herunter und starker Wind kann einen Baum leicht zu Fall bringen.

Gefahr für Waldbesucher in Mainz noch nicht so groß

Die Bäume, die im Lennebergwald gefällt werden müssen, stehen alle entlang der Wege. Eine Gefahr für Waldbesucher? "Noch nicht", sagt Thomas Köhrer.

Die Bäume sind tot, aber stabil.

Sie würden noch ein bisschen halten, aber in ein bis zwei Jahren würden sie gefährlich für die Waldbesucher. Deswegen müssen sie vorher auf jeden Fall noch abgeholzt werden. "Noch sind wir aber nicht unter Zugzwang", sagt Köhrer.

Mainz

Aus Sicherheitsgründen Im Mainzer Lennebergwald werden etwa 800 Bäume gefällt

Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat Kiefern und Buchen in dem Naherholungsgebiet in Mainz zugesetzt. Nun müssen sie gefällt werden, weil sie umstürzen könnten.

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Im Soonwald sind viele Buchen vertrocknet

Im Soonwald liegt das Problem etwas anders, sagt Revierförster Michael Veeck. Es gäbe einige Notfällungen zu machen. "Aber es gibt Gebiete, da können wir die Waldarbeiter gar nicht mehr reinschicken." Die Gefahr sei zu groß, dass ihnen ein Ast auf den Kopf fällt. Hier ist vor allem die Buche von Trockenschäden betroffen, aber auch alle anderen Baumarten.

Nicht alles kann gefällt werden: Waldbesucher müssen vorsichtig sein

Es seien mittlerweile so viele Bäume abgestorben, dass sie gar nicht mehr alle gefällt werden könnten - auch entlang der Wege. Deswegen mahnt Veeck Waldbesucher zu besonderer Vorsicht. "Waldbesucher müssen damit rechnen, dass mal ein Ast runterfällt." Das sei eine "waldtypische Gefahr" - und damit sei der Waldbesitzer nicht haftbar. Man solle sich die Bäume genau angucken, ob sie trocken aussehen, zum Beispiel Rinde abblättert. "Dann sollte man vielleicht lieber nicht diesen Wanderweg nehmen", sagt der Förster.

Fachkräftemangel in der Forstwirtschaft

Thomas Köhrer im Mainzer Lennebergwald hofft, bald einen Harvester zu bekommen, damit die 800 toten Bäume noch rechtzeitig gefällt werden können. Das Problem sei allerdings nicht nur, dass es nicht so viele von den 600.000 Euro teuren Maschinen gebe, so Köhrer. "Es gibt auch zu wenig Menschen, die sie bedienen können." Auch hier also: Fachkräftemangel.

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