Es war laut Peter Klauß, Wehrführer der Feuerwehr in Waldsee Samstagnacht ein Einsatz unter erschwerten Bedingungen. Die Feuerwehr Waldsee war gemeinsam mit weiteren Einheiten der Verbandsgemeinde Rheinauen am späten Abend alarmiert worden, weil es in einem Einfamilienhaus brannte. Als die Wehrkräfte eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Erdgeschoss des Hauses.
Waldsee: Löschwasser gefror bei Minusgraden
Die beiden Bewohner, ein Ehepaar, hatten sich glücklicherweise in Sicherheit bringen können. Was die Löscharbeiten erschwerte: Bei etwa minus zehn Grad gefror das Löschwasser auf der Straße und es bildete sich eine spiegelglatte Eisfläche. Dagegen gingen die Einsatzkräfte dann mit Streusalz vor, so Klauß. Nach etwa fünf Stunden war der Brand gelöscht
Das Haus allerdings ist durch das Feuer so stark zerstört, dass es unbewohnbar ist. Damit hat nun das Ehepaar sein gesamtes Hab und Gut verloren - und das kurz vor Weihnachten! Die Beiden seien zwar vorerst bei Verwandten untergekommen, aber das sei natürlich keine Dauerlösung, so die Ortsbürgermeisterin von Waldsee, Claudia Klein.
Gemeinde Waldsee richtet Spendenkonto ein
Sie stehe mit dem Ehepaar in Kontakt, es wolle aber nicht an die Öffentlichkeit gehen, sagt Bürgermeisterin Klein. Das ist auch gut verständlich. Denn es muss ein großer Schock sein, alles, was man besitzt, zu verlieren und braucht sicher seine Zeit, das zu verarbeiten (Anm. der Redaktion).
Die Gemeinde will die beiden unterstützen. Sie hat einen Aufruf gestartet, dass sich jeder melden soll, der dem Ehepaar eine Wohnung zur Verfügung stellen kann. Es seien auch schon erste Angebote eingegangen, so Klein. Besonders wichtig aber seien Geldspenden, damit sich das Ehepaar das Nötigste anschaffen könne. Dafür hält die Gemeinde Waldsee ein Spendenkonto bereit.
Brandursache: technischer Defekt
"Sachspenden helfen dagegen nicht", betont Klein. Denn das Ehepaar habe zurzeit ja kein Haus mehr und keine Wohnung, in der sie Sachspenden unterstellen könnten.
Nach Polizeiangaben war ein technischer Defekt an einem Haushaltsgerät der Auslöser für das Feuer, das im Erdgeschoss ausbrach. Die Ermittler schätzen den Schaden auf mindestens 300.000 Euro.