Dürre Felder überall (Foto: SWR)

Ernteausfälle wegen Trockenheit

Bauern- und Winzerverband fordert Soforthilfen für Landwirte

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Wegen der lang anhaltenden Trockenheit fordert der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau in Koblenz Soforthilfen für Landwirte. Es sei die schlimmste Dürre seit 500 Jahren.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, sagte, die aktuelle Trockenheit wirke katastrophal auf Landwirtschaft und Umwelt. In weiten Teilen von Rheinland-Pfalz seien der Juli und August regenlos geblieben. "Die noch zu erntenden Feldfrüchte wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben vertrocknen auf den Feldern." Auch das Grünland zeige sich seit Monaten wegen der Trockenheit nicht mehr grün, sondern braun. Schon jetzt müssten die Tierhalter auf Futterreserven zurückgreifen, die eigentlich für den Winter gedacht seien, so Horper.

Aussaat wegen knochenharter Böden kaum möglich

Die jetzt anstehende Aussaat von Raps und Wintergerste sei wegen der knochenharten Böden kaum möglich, was wiederum die Ernte im nächsten Jahr gefährde. Auch im Weinbau drohten gerade bei Jungreben massive Trockenschäden.

"Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben vertrocknen auf den Feldern."

Darüber hinaus wirke sich das Austrocknen der Wasserstraßen sehr deutlich auf die Agrarlogistik aus, sagte Horper. Gerade der Mittelrhein sei eine Verkehrsader, die auch für den Transport von Getreide und Energie genutzt werde und jetzt fast völlig zum Erliegen komme. Dies verschärfe die angespannte Versorgungslage zusätzlich, teilte der der Verbandspräsident mit.

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Soforthilfen für Landwirte und Viehhalter gefordert

Angesichts dieser Entwicklungen forderte er Bund und Land auf, ein Programm für Soforthilfen für die Landwirtschaft auf den Weg zu bringen. Die Hilfen seien notwendig um die Ernteausfälle zu kompensieren und die notwendige Liquidität für die Wintermonate zu gewährleisten, so Horper weiter.

Beispielsweise müssten Viehhalter Futter zu kaufen, um ihre Tiere über den Winter bringen zu können. Außerdem müsse durch die Trockenheit abgestorbenes Grünland neu angelegt werden, was ebenfalls ein Kostenfaktor sein. Hinzu komme, dass Landwirte und Winzer ohnehin schon unter den gestiegenen Energiepreisen und höheren Kosten für Düngemittel litten.

Trockenheit und Hitze als langfristiges Problem

Zusätzlich zu einem Soforthilfeprogramm braucht es nach Ansicht von Horper auch langfristige Maßnahmen und Instrumente, damit sich die Bauern den Herausforderungen von Trockenheit und Hitze stellen können. Dazu zählte er beispielsweise umweltverträgliche Bewässerungssysteme, ein nachhaltiges Wassermanagement und die Züchtung trockenresilienterer Pflanzen.

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