Vertrockneter Mais steht auf einem Feld. Die Pflanzen haben zumeist keine Fruchstände ausgebildet.

So entstehen Trockenheit und Dürre

Darum hat RLP auch künftig mit Trockenheit zu kämpfen

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Seit Wochen ist es in Rheinland-Pfalz heiß und trocken. Vor allem die Landwirte hoffen auf Regen - doch einige kräftige Schauer können das Problem nicht lösen. Warum das Land auch in Zukunft mit Trockenheit zu kämpfen hat.

Im Juli fiel in Rheinland-Pfalz nur ein Siebtel des Niederschlags, der normalerweise im Juli fällt. Trockenheit hat es schon immer gegeben, der Klimawandel verschärft sie jedoch.

Was durch den Klimawandel hinzukommt, sind immer höhere Temperaturen. Das bedeutet, dass die Verdunstung steigt. Dürre ist eine Folge von sowohl wenig Niederschlag als auch hoher Verdunstung. Insofern wird die Situation im Land langsam problematisch.

Gründe für den Wassermangel

Landwirtschaft in RLP muss sich Trockenheit anpassen

"Der Klimawandel kann nicht mehr völlig aufgehalten werden", erklärt SWR-Umweltexperte Werner Eckert. Man brauche eine Methode, um mit der Dürre und der Trockenheit umzugehen, dies müsse im Wesentlichen die Landwirtschaft leisten. Für die Landwirtschaft bedeute das, dass Anpassungsmaßnahmen nötig sind. Dazu gehöre beispielsweise der Hirseanbau, der bei heißerem und trockenerem Klima gut möglich wäre. Die Menschen müssten sich jedoch entsprechend umstellen und künftig beispielsweise Hirsemehl essen.

Wenig Bodenwasser, wenig Grundwasser, niedrige Flüsse

Momentan gibt es drei verschiedene Problempunkte: Es gibt wenig Bodenwasser, was die Landwirtschaft betrifft. Zeitgleich gibt es die niedrigen Wasserstände der Flüsse und entsprechend auch weniger Grundwasser, das durch das Versickern der Niederschläge oder aus Seen und Flüssen in den Erdboden gelangt.

Das Schlimme ist: Alle drei Probleme sind gleichermaßen kompliziert, keins leichter zu lösen als das andere.

Man braucht eine Methode, um das Grundwasser zu schonen, denn die Grundwasserneubildung sinkt. In Rheinland-Pfalz ist sie bereits um über 20 Prozent gefallen.

Zudem braucht es ein Konzept für das Niedrigwasser. Das Problem dürfte sich im Laufe der Jahre verschärfen, da in Zukunft der letzte Rest Wasser, der in Dürrephasen bislang verfügbar war - das Gletscherschmelzwasser - infolge des Klimawandels wegfallen wird. In 20-30 Jahren werde es erst immer weniger und dann gar kein Gletscherschmelzwasser mehr geben, sagt Eckert. Bedeutet: Es gebe dann in Niedrigwasserphasen 15 bis 20 Prozent weniger Wasser im Rhein beispielsweise. Dann wäre die Lage nochmal problematischer.

Regen kann nicht alle Probleme lösen

Aus eben diesem Grund würde auch Regen, auf den gerade alle hoffen, nicht ausreichen. Dem Rhein würde es erstmal schon helfen, dieser würde unmittelbar von Niederschlägen profitieren. Aber dem Bodenwasser würden ein paar Tage Regen nicht viel bringen. Auf den Grundwasserhaushalt hätte der Regen aber kaum Auswirkungen. Der Boden ist momentan wegen der Hitzewelle staubtrocken und fest, daher ist er nicht in der Lage, etwas aufzunehmen. Regen würde entsprechend einfach in den Rhein ablaufen. Damit sich beim Grundwasser Besserung zeigt, müsste es monatelang ein ganzes Stück mehr als normal regnen. Und davon sind wir gerade weit entfernt.

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