Beschäftigte des Fahrradherstellers Canyon bekommen jetzt eine Periodenfreistellung

Neuer Tarifvertrag bei Koblenzer Radhersteller

Beschäftigte von Canyon bekommen jetzt "Periodenfrei"

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Verkürzung der Wochenarbeitszeit, Inflationsbonus und Freistellung bei Menstruation - das sind nur drei Punkte des neuen Tarifvertrags beim Fahrradhersteller Canyon.

Nach monatelangen Tarifverhandlungen haben sich der Koblenzer Fahrradhersteller Canyon und die Gewerkschaft IG Metall auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Am Samstag wurde der Tarifvertrag von den Mitgliedern der IG Metall unterzeichnet.

Ali Yener, Erster Bevollmächtigter und Verhandlungsführer der IG Metall, erklärt: "Mit diesen Tarifverträgen schreiben die Beschäftigten von Canyon und das Unternehmen Geschichte, denn sie sind die ersten, die einen Tarifvertrag in der Bike-Branche in Deutschland abschließen." Canyon kommentierte den Abschluss als einen Kompromiss und eine gute Lösung.

Fahrrad läuft am Band beim Hersteller Canyon aus Koblenz
Canyon hat sich mit der IG Metall auf einen für Canyon maßgeschneiderten Haustarifvertrag geeinigt.

Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden

Der Tarifvertrag sieht für die etwa 1.300 Beschäftigten in Deutschland unter anderem eine Verkürzung ihrer Wochenarbeitszeit vor. Bis 2028 sollen die Mitarbeiter nicht mehr 40 Stunden pro Woche, sondern nur noch 37,5 Stunden pro Woche arbeiten müssen. Außerdem wurde eine Gehaltserhöhung von 3,3 Prozent im nächsten Jahr sowie Sonderleistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und ein weiterer Inflationsbonus vereinbart.

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Als besonders modern gelobt wurde seitens der Gewerkschaft die "Menstruationsfreistellung". Ab 2024 kann man zwei Tage frei bekommen, wenn man seine Periode hat, ab 2025 sollen es sogar vier Tage pro Jahr sein. Diese freien Tage können laut IG Metall auch stundenweise genommen werden. Außerdem hat sich Canyon verpflichtet, an allen Standorten kostenfrei Periodenartikel zu Verfügung zu stellen.

Mehr Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz

Die IG Metall spricht in dem Zusammenhang von mehr "Geschlechtergerechtigkeit". Betriebsrätin Nena Ritzdorf glaubt, dass dieser Schritt zur Enttabuisierung der Menstruation beiträgt: "Dies ist meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für weiblichen Bedürfnisse zu schaffen und ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern."

Die Beschäftigten von Canyon erhalten zudem zusätzliche freie Tage, um Familienangehörige oder Kinder zu pflegen. Der Fahrradhersteller sichert außerdem zu, dass er seine Auszubildenden übernimmt. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von neun Jahren.

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SWR